Devisen

Yuan-Abwertung setzt sich fort – kein Laune der KP

FMW-Redaktion

Die Abwertung des Yuan setzt sich fort. Einerseits wurde der offizielle Währungskurs zum US-Dollar, also der sogenannte Onshore-Yuan (USDCNY) mit seinem aktuellsten Fixing der People´s Bank of China (PBOC) bei 6,5784 auf den niedrigsten Stand seit mehr als 5 Jahren festgesetzt. Andererseits fehlt für solch einen Rekord beim Offshore Yuan, also beim in Hong Kong frei gehandelten Yuan (USDCNH) noch ein wenig.

USDCNH
USDNCH seit 2011.

Der offizielle Kurs darf gemäß der PBOC bis zu 2% über und unter dem aktuellsten Fixing schwanken. Schaut man sich die aktuellen Kurse der beiden Paare an, laufen sie inzwischen fast parallel. Der Abwertungsdruck ist also real und keine Erdindung der PBOC. Was man auch vor knapp einem Jahr schon hörte, wird jetzt von mehreren Forex-Brokern erneut geäußert – nämlich dass die Abwertung real durch Angebot und Nachfrage stattfindet, und nicht nur durch das Fixing!

USDCNH 2
USDCNH seit 20. Mai.

Natürlich ist der ganz aktuelle Anstieg des US-Dollar gegen den Yuan (zweiter Chart) vor allem zurückzuführen auf die Aussagen von Janet Yellen am Freitag, wo sie nochmal die Aussagen ihrer FOMC-Kollegen bestätigte. Es wird schneller als bisher angenommen zu Zinsanhebungen in den USA kommen. Das bedeutet natürlich für alles was gegen den US-Dollar gehandelt wird eine weitere Abwertung. Da werden sich KP und PBOC wohl nicht zwei Mal bitten lassen. Ohne eigenen Einfluss wird der Yuan wohl auch so weiter abwerten, so dürfte man es in Peking vermuten.

Zuletzt hatte die PBOC in ihrem Quartalsbericht betont, dass ihr Fixing ein Resultat sei aus dem Schlusskurs und der Entwicklung eines Währungskorbs. Verschiedene Forex-Broker loben die zunehmende Verlässlichkeit bzw. Vorausschaubarkeit des Fixings, was immer mehr zu der Erkenntnis führt, dass die PBOC dem Markt das Feld überlässt. Wie vorhin geschrieben: Im Augenblick braucht es eh keine großen Eingriffe – Janet Yellen hilft China eine schwache Währung zu behalten, die mit immer weiter fallendem Kurs der Exportwirtschaft hilft. Beim Yuan zeigt sich wohl ziemlich deutlich die Auswirkung einer US-Zinsanhebung, wenn „alle anderen“ nicht mitziehen. Alles wertet ab, alle können ihre Produkte in den USA noch günstiger anbieten.



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