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Minus 6% Zinsen, Bargeld abschaffen, mehr Schulden: Dieser Mann schult die „Elite“ von morgen

Kenneth Rogoff, ehemaliger IWF-Chefvolkswirt und heute Professor an der US-Elite-Universität Harvard, bildet die Poltiker, Zentralbanker und Wirtschaftslenker von morgen und übermorgen aus...

FMW-Redaktion

Kenneth Rogoff, ehemaliger IWF-Chefvolkswirt und heute Professor an der US-Elite-Universität Harvard, bildet die Poltiker, Zentralbanker und Wirtschaftslenker von morgen und übermorgen aus. Seine Studenten werden ganz oder größtenteils seine Thesen übernehmen, wie das nun mal so ist mit Professoren und Studenten, mit Lehrern und Schülern. Wenn der Lehrer dazu noch derart renommiert ist und so einen großen Namen hat, was gibt es da noch zu widersprechen? Der Mann muss einfach recht haben? Falsch!

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Keneth Rogoff. Foto: IWF / Gemeinfrei

Kann oder besser gesagt darf es wirklich gut sein, dass der „Elite-Nachwuchs“ geschult wird von jemandem, der den aktuellen Wirtschafts-Wahnsinn noch deutlich verschlimmern will? So plädiert Rogoff in seinem neuen Buch „Der Fluch des Geldes“ dafür Bargeld abzuschaffen. Es diene eh nur der Steuerhinterziehung und sonstigen kriminellen Aktivitäten. Der WamS sagt er ganz aktuell nur ein ganz kleiner Teil der großen Scheine würde legal genutzt. Woher will er das wissen, darf man da mal fragen!

Auch sagt er der WamS Notenbank-Negativzinsen von bis zu -6% seien „möglich und auch wünschenswert“. Bei einer neuen schweren Finanzkrise sei das nötig um schnell aus der Krise zu kommen. Hähhhh? Lehrt der Mann auf der Harvard-Filiale auf dem Mars? Hat denn der aktuelle Negativzins Japan oder der Eurozone aus der Krise geholfen? Eher das Gegenteil ist der Fall.

Und noch schlimmer: Wenn Bargeld abgeschafft werden würde, wie könnte sich der Bürger dann noch vor Negativzinsen schützen? Denn bei -6% würde sicherlich keine einzige Bank mehr umhinkommen Negativzinen für Girokonten und Sparkonten einzuführen. Wie soll der Kunde sein Geld dann vor Negativzinsen retten, wenn er „sein Geld“ nicht  mehr in bar abheben und  unters Kopfkissen legen kann?

Da möchten wir schon mal ganz erschreckt sagen: Der Mann lebt in seiner Ökonomen-Welt, mit Büchern und Theorien, aber wohl kaum in der Realität der „normalen Menschen“. Auch fordert er sensationelle Konzepte, für die er bestimmt jahrelang in Harvard mit seinem Studenten geforscht hat. So sagt er aktuell Deutschland müsse bei diesen niedrigen Zinsen endlich mehr Geld ausgeben für Infrastruktur usw. Also mehr Schulden machen! Das ist endlich mal eine Erkenntnis die zeigt, dass Elite-Unis wie Harvard doch neue sensationelle Ideen hervorbringen (ja, Satire).

Eine gute Sache gibt es dann doch noch: So weit wir wissen, wird Harvard nicht durch deutsche oder EU-Steuergelder finanziert. Wenigstens eine sinnlose Sache, die mit unseren Steuern mal nicht subventioniert wird. Aber das Schlimme ist: Die Studenten, die jahrelang mit sowas berieselt werden, leiten irgendwann Konzerne, hocken irgendwann bei der Fed oder der EZB, oder werden irgendwo Finanzminister, und treffen dann Entscheidungen, nachdem sie jahrelang bei Menschen wie Rogoff „gelernt“ haben.



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12 Kommentare

  1. Das sind ja mal gute Nachrichten für die Gold-Bullen, immer schön weiter die Zinsen ins negative senken und Gold inkl. Goldminenaktien performen noch stärker :-)

    Falls die nächste Wirtschaftskrise in den nächsten 1-2Jahren eintritt wird sich die USA so oder so von ihren Zinsanhebungsphantasien verabschieden müssen.

  2. FMW-Redaktion hat es leider nicht kapiert: Negativzinsen wirken nur, wenn zugleich die Flucht in Bargeld nicht mehr möglich ist.

    1. „Und noch schlimmer: Wenn Bargeld abgeschafft werden würde, wie könnte sich der Bürger dann noch vor Negativzinsen schützen? Denn bei -6% würde sicherlich keine einzige Bank mehr umhinkommen Negativzinen für Girokonten und Sparkonten einzuführen. Wie soll der Kunde sein Geld dann vor Negativzinsen retten, wenn er „sein Geld“ nicht mehr in bar abheben und unters Kopfkissen legen kann?“

      Genau das ist doch Sinn und Zweck der Sache. Keine Fluchtmöglichkeiten mehr für das Geld. Entweder wird das Geld vernichtet oder es muss ausgegeben werden. Sowas wirkt dann sehr wohl konsumerhöhend.

      1. V wie Vendetta oder was ?!
        Nicht so oberflächlich denken, bitte. Das machen schon die Mitarbeiter der EZB zu genüge.

  3. so einen mist können nur menschen verzapfen die noch nie für ihr geld wirklich arbeiten mussten. sitzen auf ihrem arsch und werden vom kleinen mann bezahlt, den sie dann auch noch in den selbigen treten.

  4. Es geht darum, die systeminhärente Liquiditätsfalle nach Keynes hinaus zu schieben. Rogoff, Kind der Eliten, glaubt, dass man mit der Bargeldabschaffung und Negativzinsen eine Rückverteilung initiieren kann, um damit dem Fehler in der aktuellen Ökonomie, der Umverteilung von fleißig zu reich, entgegenzuwirken.

    Dabei zerstört er aber den gesamten Bereich der Vorsorge und damit ein gesellschaftliches Grund-Prinzip der Industriegesellschaften. Die Fonds und Staatsanleihen – Basis für die Vorsorge – würden keine bzw. Negativ-Renditen abwerfen. Staatsentschuldung und Vermögensdiebstahl über diese Schiene geht aber nur kurze Zeit.

    Das System wird an der Kreditkontraktion, hervorgerufen durch den Umverteilungseffekt, ohnehin vorher untergehen. Insofern sollte sich jeder vorbereiten.

    Dieses System lässt, auch bei Ausschöpfung aller Mittel (auch juristisch fragwürdiger Aktionen), keinen Überlebensspielraum. Der Zusammenbruch lässt sich nur verzögern, verhinderbar ist er nicht ( bibl. Armaggeddon). Das war so und wird auch diesmal so sein.

  5. Hallo zusammen! Ich frage mich was dann das Ersatztauschmittel wird. Wohl kaum Gold den Besitz von Gold hat man in der Geschichte schon verboten.. Was könnte es sonst geben? Ich kann mir einfach eine Welt ohne Bares nicht vorstellen die Leute werden ausweichen auf etwas andres…

    1. Ersatztauschmittel Tabakblätter :), holt Euch schonmal Saatgut
      Das war der eigentliche Grund für die Antiraucherkampagne, nämlich dieses nach dem zweiten Weltkrieg wichtige Tauschmittel unmöglich zu machen. :D

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