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Deutsche Bank: Nur 41 Milliarden Euro Risiko, vorerst keine Einigung mit USA, Investoren stehen bereit?

Nachdem letzte Woche zu hören war, dass möglicherweise mehrere Dax-Konzerne einen einstelligen Milliardenbetrag in das Eigenkapital der Deutschen Bank pumpen könnten...

FMW-Redaktion

Nachdem letzte Woche zu hören war, dass möglicherweise mehrere Dax-Konzerne einen einstelligen Milliardenbetrag in das Eigenkapital der Deutschen Bank pumpen könnten, bringt der Spiegel jetzt das Emirat Katar ins Spiel, das bereits Aktionär bei der Bank ist. Dax-Konzerne + Katar aber scheinen offensichtlich darauf zu warten, wie viel die Deutsche Bank denn nun letztendlich als Strafe an das US-Jusitzministerium zahlen muss. 14 Milliarden, oder doch nur 5 Milliarden? Die Bundesregierung jedenfalls scheint die arabischen Staatsfonds auch für die Deutsche Bank mit offenen Armen empfangen zu wollen, wie man erste Äußerungen aus Berlin deuten dürfte. Denn die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sie sich bei Investments in große Dax-Konzerne als passive Kapitalanleger verhalten, und nicht als aktive Beeinflusser von Firmenpolitik, oder als Staubsauger für Technologie.

Am letzten Freitag weilte Deutsche Bank-Chef John Cryan zu Gesprächen mit dem US-Justizministerium wegen genau dieser 14 Milliarden Dollar-Forderung. Laut Bild kam es dabei aber zu keiner Einigung. Das könnte sich unter Umständen negativ auf den Kurs auswirken. Denn wenn der Chef der Bank in dieser Sache schon nicht weiterkommt, wer dann?

Interessant ist auch, dass die Deutsche Bank sich anscheinend gezwungen sieht aufgrund der öffentlich ständig wiederholten Gigantenzahl von 42 oder 46 Billionen Euro Derivatebuch Stellung zu beziehen. Diese Zahlen schwirren als gesamte Bruttoposition des Derivatebuchs der Bank durch die Gegend. Deutsche Bank-Risikovorstand Stuart Lewis sagte jetzt der Welt die Zahl von 46 Billionen Euro möge sich gigantisch anhören, sie sei aber völlig irreführend. Das wahre Risiko sei viel kleiner. Diese Zahl spiegele nur den theoretischen Nomialwert der Absicherungsgeschäfte wieder. Relevanter sei aber das eigentliche Risiko aus allen Kontrakten, welches netto bei 41 Milliarden Euro liege, so Lewis. Das sei unter dem Niveau mancher Wettbewerber.

Na dann können wir ja alle beruhigt sein, oder? Nur 41 Milliarden Euro Netto-Risiko aus dem Derivatebuch, danke. Solange die Aktien, Anleihe- und Devisenmärkte sich in nachvollziehbaren ruhigen Bahnen bewegen, ist so ein Risiko wohl auch beherrschbar. Aber bei einem Crash, der von jetzt auf gleich geschieht, kann aus so einem Risiko ganz schnell ein realer Verlust werden. Aber als wichtig anzusehen ist, so meinen wir: Man kann schon davon ausgehen, dass die „alten Verbindungen der Deutschland AG“ möglicherweise greifen werden, um die Deutsche Bank letztlich doch zu retten. Und dass ein Staat wie Katar langfristig sein Investment in der Bank aufstockt, ist auch ein realistisches Szenario. Das kann man als positives Signal werten. Aber noch ist ja alles im Bereich der Spekulation. Weder die Strafe in den USA steht fest, noch wer überhaupt frisches Geld ins das Eigenkapital der Bank pumpen wird.



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3 Kommentare

  1. Wikipedia reicht schon: „Derivate lassen sich in Optionsrechten, Stillhalterpositionen und Termingeschäften kategorisieren. Kritischer Punkt ist die Frage ist nach der Bewertung zum Kontraktabschluss, zum Bilanzstichtag oder zum Erfüllungs- bzw. Ausübungszeitpunkt.“

    Also ein „kritischer Punkt“ und keine mathematische Wahrheit. Und selbst wenn die 41 Mrd. stimmen: Wie kann eine Bank, die selbst nur noch einen Bruchteil dieser Summe wert ist, solche Risiken eingehen?

    1. Sie haben es nicht gelernt,mit Geld umzugehen!!

      1. …aber im abzocken mit System ist die DB nat.vorbildlich….
        Von mir gibts nothing!

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