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Absturz des Tages: Erste Group Bank

Nicht wirklich blendende Zeiten für Europas Banken – und da machen auch die Österreicher keine Ausnahme. Heute stürzt der Kurs der Ersten Bank Group, einer der Marktführer des Landes, um über 14% ein:

Erste Group

Ursache des Kursrutsches ist die Ankündigung der Bank, dass sich in 2014 die Verluste auf 1,6 Milliarden Euro belaufen könnten. Die stark in Osteuropa engagierte Bank muss ihre Rückstellungen für faule Kredite in Ungarn und Rumänien deutlich von 1,4 Mrd. auf 2,4 Mrd. Euro erhöhen. Hinzu kommen Kosten durch ein neues Gesetz in Ungarn (das heute beschlossen werden dürfte), die vor allem ausländische Banken trifft: sie müssen überhöhte Zinsen und Gebühren aus den umstrittenen Fremdwährungskrediten an Privathaushalte zurückzahlen. Fremdwährungskredite waren in Osteuropa beliebt, weil die heimischen Währungen deutlich höher verzinst sind als der Euro oder der Dollar. Viele Kredite aber sind in der Zwischenzeit „faul“ geworden, weil sich die in Euro, Dollar oder Franken aufgenommen Schulden durch den Anstieg dieser Währungen gegenüber den einheimischen Währungen faktisch vergrößert hatten.

Schmerzlich für die Erste Group Bank ist darüber hinaus vor allem der Abschreibungsbedarf in Rumänien: vor neun Jahren hatten die Österreicher für den Kauf der Banca Comercială Română noch vier Milliarden Euro bezahlt – derzeit bewertet die Erste Group den Wert in ihrer Bilanz noch mit 800 Millionen Euro, muss aber vermutlich bald den gesamten Betrag komplett abschreiben.



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