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Aktuelle Daten zum Ölmarkt aus dem OPEC-Monatsbericht für Januar

Stellt man diese Zahl in Relation zur von der OPEC vorgesehenen Menge von 32,5 Millionen Barrels Angebotsmenge bis Mai, ist immer noch ein Überhang beim Angebot vorhanden. Auch interessant: Laut heutigem...

FMW-Redaktion

Der monatliche Ölmarktbericht der OPEC ist heute erschienen. Mit Spannung erwarten Beobachter, was hier zur Kürzung der Fördermenge durch OPEC und Nicht OPEC-Länder gesagt wird. Man hat ja vor bis Mai 2017 die Förderung um insgesamt 1,8 Millionen Barrels zu senken. Die OPEC selbst will um 1,2 Millionen auf 32,5 Millionen Barrels Ausstoß pro Tag senken. Dazu sagt die OPEC heute, dass man statt einer Nachfrage von 31,2 Millionen Barrels pro Tag in 2016 jetzt für 2017 mit einer Nachfrage nach OPEC-Öl von 32,1 Millionen Barrels rechne.

Also hat man aktuell bei der OPEC offiziell eine um 0,4 Millionen Barrels geringere Nachfrage eingeplant, als man auf den tiefsten Niveau produzieren will mit 32,5 Millionen Barrels. Also hat man offiziell selbst nach der Kürzung bis Mai bei der OPEC mehr Angebot als Nachfrage. Soll das der große WOW-Effekt für einen steigenden Ölpreis sein, möchten wir da fragen!? Im Dezember 2016 ist die OPEC-Produktion auf Monatsbasis um 220.000 Barrels pro Tag auf 33,08 Millionen Barrels pro Tag gesunken. Abzüglich des Angebots der Nicht OPEC-Länder erwartet man bei einer weltweiten Nachfrage von brutto 95,6 Millionen Barrels netto noch eine Nachfrage von 32,1 Millionen Barrels.

Stellt man diese Zahl in Relation zur von der OPEC vorgesehenen Menge von 32,5 Millionen Barrels Angebotsmenge bis Mai, ist immer noch ein Überhang beim Angebot vorhanden. Auch interessant: Laut heutigem OPEC-Report gab es in den USA 2014 noch 1.862 aktive Öl-Bohrstellen (Rigs), welche bis ins 2. Quartal 2016 auf nur noch 420 Stück zurückging. Seitdem geht es mit der Erholung des Ölpreises Monat für Monat spürbar bergauf bei der Anzahl der Rigs von November bei 580 auf 634 im Dezember. Und da soll mal jemand sagen, dass die im Raum stehende kräftige Fördermengen-Ausweitung der Fracker in den USA durch den Gesamtmarkt locker „absorbiert“ werden kann.

Uppps, ach ja, das hatte ja vor Kurzem erst der saudische Öl-Minister so gesagt. Von US-Seite drückt momentan auf den Ölpreis, dass die US-Energiebehörde EIA gestern gesagt hatte, dass US-Produzenten ihre Fördermenge weiter ausbauen würden, was sich mit dem Anstieg bei den Rigs deckt. Laut heutiger OPEC-Aussage lag die weltweite Ölnachfrage im 4. Quartal 2016 bei einer Menge von 95,3 Millionen Barrels pro Tag. Alles zusammen addiert kommt man auf der Angebotsseite für das 4. Quartal auf 96,9 Millionen Barrels. Ziehen wir davon die gesamte Fördermengen-Kürzung von 1,8 Millionen Barrels ab, und legt man noch ein wenig Nachfrageanstieg drauf, gibt es vermeintlich ab jetzt einen kleinen Nachfrageüberhang. Wie gesagt, vermeintlich, denn sämtliche Zahlen sind ständig in Bewegung! Der Iran erhöht, Libyen genauso, die Fracker in den USA ebenfalls – all das erhöht auch wieder die Angebotsseite.

Also, wenn man mal grob über den Daumen peilt, könnten wir uns in den nächsten Monaten auf einer Ausbalancierung bewegen? Wie die Saudis erst jüngst verkündeten, sehen sie aber momentan (!) keine Notwendigkeit für eine Fortsetzung des Kürzungs-Deals über den Mai hinaus. Möglich ist es also, dass es alle ab dann wieder mit der Angst zu tun bekommen… bloß schnell die Fördermenge wieder raufsetzen, bevor uns die anderen Marktanteile wegnehmen. Der Ölpreis (WTI) ist seit gestern wieder leicht rückläufig auf 51,47 Dollar.

Den vollständigen aktuellen OPEC-Monatsbericht finden Sie hier.



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