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Diese Hoffnungen treiben aktuell den Ölpreis (die Lager sind trotzdem voll)

FMW-Redaktion

Die am Mittwoch von der US-Behörde „Energy Information Administration“ (EIA) veröffentlichten Daten zur US-Ölproduktion nehmen heute früh viele Trader zum Anlass den Ölpreis weiter nach oben zu treiben. Die US-Ölproduktion fiel zuletzt auf 9,07 Mio Barrels pro Tag. Natürlich ist diese Info schon fast zwei Tage alt, aber aktuell zaubert man diese Hoffnung auf weiter rückläufige Produktion jetzt wieder aus dem Hut. Hinzu kommen, wie wir kürzlich auch beschrieben haben, steigende Aktienkurse in den USA, die den Ölpreis vor sich hertreiben. Steigende Aktien = Aussicht auf eine bessere Konjunktur = mehr Ölnachfrage = steigender Ölpreis, so die Denke vieler Trader. Da hängen wir uns dran, dürfte ihre simple Sicht auf die aktuelle Lage sein.

Heute früh legt die Bank of America Merrill Lynch einen nach und präsentiert in einer Analyse für Kunden ihren Ausblick für Öl. Bis Juni laufe der Preis für das WTI-Öl auf 47 Dollar. Beim aktuellen Verlauf könnte der Preis auch in wenigen Tagen erreicht werden, aber sei es drum. Lauf der BoA ML werde dieser Kursanstieg unterstützt durch die Fördermengen-Einfrierung vieler Produzenten (gibt es die wirklich?), weltweit tiefe Zinssätze und den rückläufigen Ausstoß an Fracking-Öl in den USA.

Wir meinen: Alles schön und gut, und vielleicht läuft der Preis auch so weiter Richtung 47 Dollar, nur die Öl-Lager werden von Woche zu Woche voller, wie die US-Lagerbestände eindrucksvoll zeigen. Erst vorgestern stiegen sie weiter auf 523,2 Mio Barrels. Drei Wochen vorher waren es noch 507 Mio. Anfang Februar lag man noch bei 495 Mio.

Heute hilft dem Ölpreis natürlich auch das kursierende Gerücht weiter, dass bei der weltweiten Angebotsmenge irgendwie 800.000 Barrels nicht real vorhanden sein könnten. Nicht viel helfen, aber vielleicht als einen kleinen Anflug moralischen Beistands für den armen Ölpreis kann man aktuelle Aussagen von Venezuelas Präsident Maduro im staatlichen TV werten. Er sagte bei den im April anstehenden Gesprächen für einen „Oil Freeze“ (diesmal wirklich ernsthaft?) werde es zu Verhandlungsergebnissen kommen, die den Markt stabilisieren und dem Marktpreis zu einer Erholung verhelfen werden.

Der Ölpreis (WTI) im April notierte vorhin sogar über 41 Dollar. Im Mai liegt der Ölpreis bei 42,20, vorhin schon bei 42,50 Dollar.

Ölpreis
Der Ölpreis (April-WTI) seit Mittwoch Abend.



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