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Amazon-Aktie: Einige Gedanken fürs Wochenende

Die Amazon-Aktie gerät verstärkt in den Fokus. Am 27. Oktober stehen die Quartalszahlen an, und die Aktie steigt, und steigt, und steigt. Diese Woche hat sie zwar nach dem Höchstwert von...

FMW-Redaktion

Die Amazon-Aktie gerät verstärkt in den Fokus. Am 27. Oktober stehen die Quartalszahlen an, und die Aktie steigt, und steigt, und steigt. Diese Woche hat sie zwar nach dem Höchstwert von 847 Dollar am 6. Oktober ein winziges Stück durchgepustet und notiert jetzt bei 834 Dollar, aber im langen Trend liegt man jetzt immer noch voll auf Rekordniveau. Deswegen wollen wir uns an dieser Stelle mal die Zeit nehmen auf Basis der harten Fakten und Erwartungen die Aktie zu betrachten. Wir haben unsere kritische Haltung zur Aktie schon mehrfach geäußert, aber ebenfalls gesagt, dass wir uns natürlich für jeden Anleger freuen, der im Zuge der stetig steigenden Aktie Gewinne macht.

Aber je höher die Fallhöhe, desto mehr tut es weh beim Absturz. Die steigende Möglichkeit eines großen Einbruchs sehen wohl auch zunehmend einige Zocker als gegeben an. So hat sich nach Angaben aus Finanzkreisen das Volumen der Shorts (Leeverkäufe) in der Amazon-Aktie auf inzwischen mehr als 5 Milliarden Dollar ausgeweitet – ein Rekordwert! Man muss natürlich sagen: Fundamental ist die Wachstumsstory der Firma intakt! Für Q1 und Q2 wurden die Gewinnerwartungen übertroffen. Jetzt für das Q3 erwarten die Analysten im Schnitt um die 0,80 Dollar pro Aktie, und für das Gesamtjahr 2016 sollen die Gewinne pro Aktie um mehr als 350% steigen.

Aber solche prozentualen Steigerungen, sind die ewig durchzuhalten? Das KGV lag 2015 noch bei 667, für dieses Jahr soll es dank der Gewinnsteigerung auf 141 sinken. Selbst das wäre immer noch extrem teuer im Vergleich zu Apple mit einem KGV von 11. Richtig explodiert ist die Aktie erst nach der Finanzkrise Ende 2009. Da ging es los, von 100 Dollar nur noch aufwärts, mit einer kleinen Pause 2014. Aber von da an verstärkte sich der Aufwärtstrend. Von 31 Analysten, die für die Amazon-Aktie derzeit eine Bewertung abgegeben haben, stufen 24 die Aktie mit „Strong Buy“ ein, also ein klarer Kauf. Das bedeutet auch: Die „Analysten-hörigen“ Kunden dieser Banken haben wohl alle schon gekauft!

Was sagt eine Börsenweisheit? Wenn in der BILD steht „Kaufen“, dann verkauft der Profi besser. Wenn alle Analysten, alle Kommentatoren sagen man muss kaufen, dann haben die Profis alle schon längst gekauft, und warten nur noch auf eine Ausstiegsgelegenheit. Und wenn dazu noch die Bewertung so astronomisch hoch ist, sollte man sich noch mehr Gedanken machen wie lange das so weitergehen kann. Die Aktie kann natürlich immer so weitermachen – aber die Vergangenheit zeigt, dass solche Hypes nie ewig gehalten haben. Auch kann kein Konzern eine gigantische Wachstumsstory ewig durchhalten. Dazu kommt noch, dass der Kurs der Amazon-Aktie immer schneller anzusteigen scheint, als dass die Gewinnsteigerung der Firma hinterherkommen könnte. Der Kursanstieg im Chart hat sich gerade in den letzten zwei Jahren nochmal extrem beschleunigt. Frage: Kann das so weitergehen?

amazon-aktie
Die Amazon-Aktie seit 2004.



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2 Kommentare

  1. Ich hatte mich schon mal im Juli dazu geäußert was Amazon betrifft, und an meiner Einschätzung halte ich unverändert fest. Amazon selbst wäre sicher ein interessantes Investment, aber die Aktie ist einfach massivst überteuert!
    Amazon scheint ja mittlerweile auf die Gewinnspur eingelenkt zu sein, dennoch rechtfertigen die Ergebnisse jetzt und zu früheren Zeiten schlicht und ergreifend nicht eine so hohe Bewertung.

  2. Das wird man irgendwann auch mal bei den Edelmetallen sagen wenn das Finanzcasino platzt,… „Strong Buy“

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