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Amazon kündigt Aktienrückkäufe an: Läutet bitte jemand die Alarmglocke?

FMW-Redaktion

Amazon ersetzt sein aus 2010 stammendes Aktienrückkaufprogramm. Damals wurden 2 Milliarden Dollar als maximales Volumen festgelegt – bis dato wurden Aktien für nur 1,2 Milliarden Dollar zurückgekauft. Gestern Abend nach Börsenschluss verkündete man in den nächsten Jahren eigene Aktien im Volumen von 5 Milliarden Dollar zurückkaufen zu wollen, ohne festes Enddatum. Man tue dies um den Shareholder Value zu verbessern, so Amazon. Zitat:

„On February 10, 2016, the Board of Directors authorized the Company to repurchase up to $5 billion of the Company’s common stock. The program allows the Company to repurchase its shares opportunistically from time to time when it believes that doing so would enhance long-term shareholder value.“

Die Aktie war heute Nacht nachbörslich aufgrund dieser Nachricht 2% im Plus, am Ende aber nur noch +0,90%. Um diese Börisaner zu beeindrucken, hätten es wohl eher 50 statt 5 Milliarden sein müssen. Die Frage: Warum meint Amazon dies nötig zu haben? Pure Langeweile? Die Firma hat einen Marktwert von 230 Milliarden Dollar. Alleine gestern wurden 6,7 Millionen Aktien gehandelt (an einem normalen Handelstag), was einem gehandelten Wert von 3,2 Milliarden Dollar entspricht. Man könnte den Aktienkurs also ein paar Wochen Stück für Stück im laufenden Handel nach oben pushen, ein wenig. Aber mehr auch nicht – insgesamt gesehen werden die 5 Milliarden im Kurs verpuffen, so darf man es annehmen. Hat man es so dringend nötig Kurspflege zu betreiben? Wir meinen: Als Dividende wäre das Geld besser angelegt gewesen. Im laufenden Aktienkurs bei einem so liquiden Wert gehen 5 Milliarden Dollar über mehrere Jahre sowieso spurlos unter.

Unsere Meinung: Viele Firmen glauben ihren Aktienkurs künstlich mit dem Aufkauf der eigenen Aktie stützen zu müssen. Entweder läuft das Geschäft nicht, oder die Aktie ist überbewertet und soll hoch gehalten werden, oder die Chefs haben ab einem bestimmten Level einen Extra-Bonus in ihrem Vertrag stehen, oder oder oder… die Gründe für so eine Aktion können vielfältig sein, aber 5 Milliarden Dollar, über mehrere Jahre gestreckt – verstehen Sie das? Wir nicht.

Amazon
Die Amazon-Aktie seit 2013. Vom Hoch bei 696 Dollar Ende 2015 ging es steil bergab auf jetzt 490.



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1 Kommentar

  1. Amazon ist einer jener Dickfische, die die Aktienmärkte noch einigermaßen oben halten. Die wollen bestimmt den Gewinn pro Aktie pushen (bei 1$ pro Aktie ergibt das aktuell ein irres KGV von nahezu 500 – wer kauft sowas?). Nennenswerte Auswirkungen auf den Kurs der Aktie bei einem so liquiden Wert erwarte ich durch den Kauf an sich auch nicht.

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