Geht das überhaupt? Trotz der westlichen Sanktionen will die amerikanische Firma Schlumberger, das weltweit größte Unternehmen für Erdölexplorations – und Ölfeldservice, die größte russische Bohrfirma Eurasia kaufen. Kaufpreis: 1,7 Milliarden Dollar oder umgerechnet 22 Dollar pro Aktie (und damit 46% an dem Unternehmen). Die Aktionäre der (noch) in London gelisteten Eurasia Drilling Co. Ltd. sind begeistert:
In drei Jahren kann Schlumberger dann den Rest der Firma übernehmen. Der Deal ist nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern vor allem ein Politikum: wie wird die amerikanische Regierung reagieren? Was sagt Putin dazu? Ist das der Beginn einer Übernahmewelle?
Erst letzte Woche hatte Schlumberger 9000 Mitarbeiter angesicht der gefallenen Ölpreise und sinkender Aufträge entlassen. Die Begründung Schlumbergers für diesen Schritt klang wie Hohn: man habe sich entschlossen „die Belegschaft abzubauen, um sie besser an das erwartete Umfeld anzupassen“. Also entlässt man Belegschaft, um die Belegschaft zu schützen?? Und geht wenig später eine Wette ein, die nur funktionieren kann, wenn der Ölpreis nachhaltig steigt – sonst muss man dann auch die Belegschaft zum Schutz der Belegschaft entlassen..
Man darf gespannt sein, wie die Aktionäre von Schlumberger, die zum überwiegenden Teilen wohl noch in ihren Betten weilen, auf die Nachricht reagieren werden:
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So geht erfolgreiche Sanktionspolitik ihr europäischen Stümper!