Anleihen

Anleihemarkt: Mißtrauensvotum gegen EZB

Der Anleihemarkt scheint nicht so recht an das Glücksversprechen durch die EZB zu glauben. Werden die neuen Maßnahmen der EZB (Kauf von ABS und Covered Bonds, Ausweitung der Bilanzsumme) wirklich den erhofften Effekt erzielen? Blickt man auf die Euro 5-year/5-year inflation swap rates (die die Inflationserwartung widerspiegeln), lautet die Antwort: „nein“ – die 5-year/5-year inflation swap rates fielen heute auf ein neues Tief bei 1,81%.

Auch der Blick auf die Anleihemärkte zeigt, dass man nicht so recht an die neuen underwaffen der EZB zu glauben bereit ist. So emittierte Deutschland heute eine inflationsgebundene Anleihe mit Laufzeit bis 2023 zu einem neuen Rendite-Allzeittief von -0,38% (bei der letzten Auktion im Juni waren es noch -0,15%). Anleger bezahlen also faktisch Zinsen dafür, dass sie Deutschland Geld zur Verfügung stellen und seine Schulden kaufen. Verkehrte Welt!

Die neuen Allzeittiefs bei den Renditen (=Risikoprämien) zeigen, dass die Märkte immer skeptischer für die Konjunktur werden und daher in vermeintlich sichere Häfen wie deutsche Staatsanleihen flüchten. Auftrieb gab dieser Skepsis heute auch der deutsche ZEW Index, der auf den tiefsten Stand seit Ende 2012 gefallen war.



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