Märkte

Anleihemarkt: Spaniens Risikoprämien auf Allzeittief

Gestern Deutschland, heute Spanien: die Renditen (=Risikoprämien) für Staatsanleihen sinken weiter und fallen auf Allzeittiefs. Gestern hatte Deutschland bei der Auktion einer 10-jährigen Anleihe mit 1,20% die geringste Rendite der Geschichte erreicht, heute geschieht das gleiche bei der Auktion einer 3-jährigen Staatsanleihe Spaniens: die Rendite bei der Auktion fiel auf 0,697%. Damit nahmen die Iberer weitere 3,1 Milliarden neue Schulden auf.

Die extrem geringen Prämien für Spaniens Anleihe sind Ausdruck der EZB-Politik: mit rekordniedrigen Zinsen und dem kommenden TLTRO erscheinen selbst mickrige Renditen noch als attraktiv – wenn die Investoren das Geld von der EZB praktisch unverzinst geschenkt bekommen.

Auch jenseits des Anleihemarkts laufen die Wetten auf eine Erholung der spanischen Wirtschaft. Wie heute bekannt wurde, kauft der amerikanische Finanzinvestor Blackstone der spanischen Bank Catalunya Banc SA ein Hypothekenpaket für 3,6 Milliarden Euro ab. Catalunya Banc SA war 2011 nach Kreditausfällen ins Trudeln geraten und musste verstaatlicht werden, Spanien hat zur Rettung der Bank 12 Milliarden Euro aufgebracht. Das von Catalunya angebotene Hypothekenpaket umfasst knapp 6,4 Milliarden Euro, wovon ca. 2,7 Milliarden als ausfallgefährdet gelten. Blackstone wettet faktisch also auf eine Erholung des spanischen Immobilienmarkts – geht die Wette auf, haben Spaniens Steuerzahler die Rettung bezahlt, während Blackstone dann die Rendite einstreicht – ein gängiges Muster an den Finanzmärkten..



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