Gold/Silber

Argumente: Das sagt die Glaskugel über den fallenden und vielleicht demnächst steigenden Goldpreis

Welche Gründe könnte es für einen demnächst wieder steigenden Goldpreis geben? Wir haben die Glaskugel befragt. Nun, erst einmal verlor der Goldpreis nach der Wahl von Donald Trump gut...

FMW-Redaktion

Welche Gründe könnte es für einen demnächst wieder steigenden Goldpreis geben? Wir haben die Glaskugel befragt. Nun, erst einmal verlor der Goldpreis nach der Wahl von Donald Trump gut 100 Dollar auf derzeit 1.176. Der Grund: Einerseits wertete der US-Dollar weiter auf, weil durch Trump´s Inflations-Erzeugungsprogramm höhere Zinsen erwartet werden – was wiederum den US-Dollar attraktiver macht. Das zeigen auch die Anleiheverkäufe, die die Renditen hochtreiben. Und gerade Rohstoffe die gegen den Dollar gehandelt werden, sind deshalb am Schwächeln – und hierbei in allererster Linie Gold! Auch hat das von Trump groß angekündigte Infrastrukturprogramm und die Leitlinie „America First“ zur Folge, dass vor allem US-Konzerne im Aktienwert stark anziehen, was die US-Indizes zu neuen Höchstständen animierte. Aktien wurden zuletzt also in Relation zum „Sicheren Hafen“ Gold attraktiver. Soweit der aktuelle Stand.

Was könnte Gold veranlassen im Preis zu steigen? Nicht nur, dass der Goldpreis seit der Trump-Wahl 100 Dollar verloren hat. Seit Juli ging er schon um 200 Dollar zurück. Das hat, wie man aus Finanzkreisen hört, schon jetzt zu einem spürbaren Zurückfahren von Investitionen bei Goldminen-Betreibern geführt, wenn es um die Erschließung neuer Vorkommen oder die Erweiterung bestehender Aktivitäten geht. Ähnlich wie beim Ölmarkt heißt es wohl: Es ist weniger Geld zu verdienen, also erstmal die Investitionen in die Zukunft verschieben. Diese Denkweise sorgt dafür, dass sich das reale Angebot an frischen Goldmengen aus den Minen reduziert, jenseits der Terminmärkte. Das kann mittelfristig auch dort zu steigenden Preisen führen.

Die Commerzbank beispielsweise sieht den Goldpreis bis Ende nächsten Jahres auf 1.300 Dollar und bis Ende 2018 auf 1.400 Dollar steigen. Die Ausgaben von Donald Trump würden letztlich zu Inflation führen, und dann wäre Gold als „Sicherer Hafen“ gegen Inflation wieder angesagt. Aber halt, wir hatten doch vorhin das Thema Inflation und den daraus resultierenden höheren Dollar angesprochen, der den Goldpreis drückt. Jetzt also laut CoBa auf einmal Inflation + steigender Goldpreis? Wie das? Sie ist der Meinung die Fed werde die Zinsen wohl nicht allzu schnell anheben, was den Dollar folglich nicht „zu sehr“ attraktiver machen würde, so unsere Schlussfolgerung. Eine verdammt wacklige These der CoBa, aber was wissen wir schon, wo die US-Zinsen in einem Jahr liegen werden.

Der sichere Hafen

Dann wäre da noch das große generelle Thema „Sicherer Hafen Gold“. Die Karte könnte man inzwischen  fast durchgehend spielen. Einerseits sind da die ständig neuen Risiken in Europa wie die konstant bevorstehende Pleite mit angeschlossenem Euro-Austritt durch Italien. Dazu der mögliche Rechtsruck in Frankreich, den Niederlanden usw. Auch stehen die USA mit ihrem Trump-Protektionismus (Trump-O-Mania oder auch Trump-O-Nomics) nächstes Jahr vor einem schönen großen Handelskrieg mit China. Denn Trump will ja unbedingt die Produktion zurück in die USA holen, die die bösen Chinesen den Amerikanern weggenommen haben.

Unsicherheit trieb in der Vergangenheit schon oft Anleger massiv ins Gold. Die kann jederzeit wieder aufkommen. Aber in den letzten Jahren, so möchten wir anmerken, kam ein ganz neuer Faktor hinzu, der die Flucht ins Gold bei vielen Szenarien überflüssig machte und Anlegern die Angst nahm: Der Notenbanken-Gelddruck-Wahnsinn, der allen Zweifel mit frisch gedrucktem Geld erstickt. Fazit: Alles hängt wohl davon ab, wie zügig und in welchem Umfang die Federal Reserve in den nächsten Monaten die Zinsen anhebt. Ist der Zinsschub nach oben groß genug, dürfte das die Gold-Bullen abschrecken. Aber im Gold gilt wie schon in der Vergangenheit: Plötzliche Panikschübe können immer eine schnelle Flucht hin zum Gold auslösen.

goldpreis
Der Goldpreis in US-Dollar seit Anfang 2015.



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3 Kommentare

  1. Eine Unze bleibt eine Unze, 31,1g. Wird nie weniger!

  2. Solange die Zinsen langsamer als die Inflation in der USA steigen, wird Gold leider nicht abstürzen.Ich würde gerne bei ca 900 $ kaufen.Leider hauen die Chinamänner an der SGE den Premium to Spot bei jedem sinken an der Comex sofort nach oben.

  3. …und hier die „smoking gun“ zum Silber-Betrug:

    http://www.zerohedge.com/news/2016-12-08/deutsche-bank-provides-smoking-gun-proof-massive-rigging-and-fraud-silver-market

    Beim Gold waren es natürlich Angebot und Nachfrage, die zum ziemlich identischen Chartbild führten – und zwar solange, bis die Verschwörungstheorie auch hier vom rauchenden Colt geadelt wurde.

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