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Auch Goldman Sachs kocht nur mit lauwarmem Wasser: Korrektur der großen Dollar-Empfehlung

Goldman Sachs hat zwar einen klangvollen Namen, der so manchen Anleger davon schwärmen lässt doch bitte dort Kunde werden zu dürfen. Aber nicht zum ersten mal zeigt sich, dass auch bei Goldman wie an vielen...

FMW-Redaktion

Goldman Sachs hat zwar einen klangvollen Namen, der so manchen Anleger davon schwärmen lässt doch bitte dort Kunde werden zu dürfen. Aber nicht zum ersten mal zeigt sich, dass auch bei Goldman wie an vielen anderen Orten mit ganz lauwarmem Wasser gekocht wird. Noch so teure Anzüge, noch so tolle Firmenzentralen, und noch so schöne Hochglanzprospekte verraten auch dem Goldman-„Experten“ nicht, ob die Kurse steigen oder fallen.

So auch ganz aktuell. Denn Goldman korrigiert seine „große“ Prognose von letztem Dezember. Dort verkündete man der US-Dollar werde in 2017 weiter steigen. Da hatten die Goldmänner wohl darauf gesetzt, dass die Trump-Euphorie (Steuersenkungen / Infrastrukturinvestitionen) länger anhalten und den Dollar besser pushen würde. Aber wie man im Chart gut sieht, gab man seine bullische Dollar-Meinung im Hochpunkt ab. Der Chart zeigt den sogenannten „Dollar-Index“, also eine Art Währungskorb des US-Dollar gegen verschiedene Währungen. Ab Dezember ging der Index runter von 103 auf zuletzt mehrmals unter 100 – aktuell liegt der Index bei 99,82.


Der Dollar-Index seit Oktober 2016.

Auch gut erkennbar ist die deutliche Fehleinschätzung von Goldman beim Einzelanblick vom Euro gegen den US-Dollar (EURUSD) im folgenden Chart. Seit Dezember steigt der Euro gegen den Dollar von 1,04 auf heute 1,07, und ist in einem Aufwärtstrend befindlich, wenn auch gemächlich. Verantwortlich für den also fallenden Dollar ist laut Goldman derzeit das globale Wachstum, was die Dollar-Stärke doch eher eindämmen werde.

Auch habe die US-Notenbank Federal Reserve ihre sogenannte hawkische Rhetorik geändert, was also auf weniger Drang nach einer kräftigen Zinsanhebung in 2017 hindeutet. Das übt auch mehr Druck auf den Dollar aus, da eine Kette mehrerer Zinsanhebungen ja schon seit Monaten im Dollar eingepreist war. Und schließlich sieht Goldman Donald Trump höchstpersönlich als Faktor für den aktuell schwachen Dollar, da Trump ihn eben auch schwach-rede.

Ach ja… auch gehörte zu einer der Top-Empfehlungen von Goldman aus letztem Dezember die Wette auf ein weiter fallendes Pfund. Argumentativ können wir diese Empfehlung nachvollziehen, aber bisher ging auch dieser „heiße Tipp“ in die Hose. Das Pfund stand gegen den US-Dollar im Dezember noch bei 1,24 – jetzt aber fast bei 1,28.


EURUSD seit Oktober.



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1 Kommentar

  1. Goldman Sachs ist und bleibt der beste Kontraindikator!

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