Gold/Silber

Was bedeutet die Fed-Entscheidung?

Die US-Notenbank gibt ein klares Signal an die Märkte: Macht einfach weiter wie bisher!

Viel Zuckerbrot, wenig Peitsche – das ist die Mischung, die die Märkte in Euphorie versetzt. Der kleine Peitschenhieb, das minimale Tapering im Januar, ist im Endeffekt viel weniger wichtig als das große Weihnachtsgeschenk von Ben Bernanke: die Zinsen bleiben niedrig, auch wenn die Arbeitslosenquote unter 6,5% fallen sollte. Das heißt im Klartext, dass die ultralaxe Geldpolitik mittelfristig beibehalten wird, auch wenn sich die US-Konjunktur weiter erholt. Mehr geht nicht – thanks Ben werden sie in den Banktürmen und anderen Spekulationstempeln gerufen haben.

Die Reaktion der (Aktien-)Märkte war dann auch eindeutig. Dow Jones und S&P schlossen auf Allzeithoch, die Botschaft ist also angekommen. Alles was man als Risikoassets bezeichnen kann, schoss ebenso nach oben, während vermeintlich sichere Häfen wie der Yen (!!) und das Gold unter Druck kamen.

Die Zockerei kann jetzt also ungehindert weitergehen, die Fed wird dabei nicht stören, das hat man schnell verstanden. Junk Bonds mit Renditen, die sonst nur extrem bonitätsstarken Unternehmen vorbehalten waren, Anleihen von Staaten, deren Gesundheit eher zweifelhaft ist, werden weiter massiv gepusht. Das Rad wird sich also weiter drehen, das Schneeballsystem weiter expandieren.

Inflation findet also in diesen künstlich gepushten Marktbereichen statt, während die Realwirtschaft weiterhin eher mit Deflation zu tun haben wird. Irgendwann aber wird der Abstand zwischen der Realwirtschaft und den Bewertungen von Aktien und Anleihen total absurd. Dann kann das, was jahrelang gestiegen ist, plötzlich kollabieren. Wie ein überspannter Spanngurt, der extrem heftig zurückschnappt. Mittelfristig wird das das Geschenk sein, das uns die Notenbanken bescheren – um kurzfristig keine Schmerzen zu bereiten, riskiert man langfristig den Kollaps.



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