Anleihen

BlackRock kaufte griechische Staatsanleihen – vor dem Deal..

Von Markus Fugmann

Der größte Vermögensverwalter der Welt, BlackRock, hat griechische Staatsanleihen gekauft. Das sagte Michael Krautzberger, der den Anleihehandel für den Bereich Europa von London aus verantwortet, einem amerikanischen Finanzsender.

Demnach habe BlackRock für jene verwaltete Konten seiner Kunden, die eine „aggressive total-return“-Strategie verfolgten, eine „kleine Portion“ („a tiny bit“) griechischer Staatsanleihen gekauft – und zwar noch bevor Griechenland am Montag eine Vereinbarung mit seinen Gläubigern getroffen hatte. BlackRock verwaltet 4,7 Billionen (!) Dollar – und wenn der Gigant der Branche sich griechische Staatsanleihen (wenngleich in vergleichsweise kleiner Menge) in die Deppots seiner Kunden einbuchen läßt, dürfte das eine Signalwirkung haben auch auf andere Player in der Branche.

Grund für den Kauf sei, so Krautzberger, dass die Erwartungen derart pessimistisch gewesen seien, dass die Niveaus BlackRock attraktiv erschienen seien. Seit der Vereinbarung Griechenlands mit seinen Gläubigern sind die Renditen (=Risikoaufschläge) griechischer Staatsanleihen signifikant gesunken. Das bedeutet: der Kauf hat sich für BlackRoock und seine Kunden bereits ausgezahlt.

Anders liegen die Dingen bei jenen amerikanischen (und kanadischen) Hedgefonds, die Anteile an griechischen Banken erworben hatten. Sie sitzen auf massiven Kursverlusten – und dürften im Rahmen eines Bail-in für mindestens zwei der vier großen Banken Griechenlands noch weiter „bluten“ müssen..



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3 Kommentare

  1. Manipulierte Markt überall, wo man hinsieht! Wer noch an die freie Marktwirtschaft glaubt, der ist von allen Geistern verlassen!

    1. Ich glaub da wurde der Wertpapiermarkt mal wieder nicht 100% verstanden.

      Wenn ein Anleger/Investmentfirma 0,1% 1% oder 5% in Erwartung eines Deals in derzeit gebeutelte Staatsanleihen steckt ist das erstmal keine Manipulation sondern ein ganz normales Wertpapiergeschäft oder Manipulieren sie beim Einkauf bei REWE die Frischfkeisch kurse? GR-anleihen gabs zwischenzeitlich zu einem Preis von 30cent je Euro. Der Markt ist davon ausgegangen das GR nicht zahlen wird und pleite geht. Wenn diese Anleihe nun wieder bei 50 cent je Euro steht geht der Markt immer noch davon aus das GR-pleite geht. Ein Investor welcher für 30cent gekauft hat kann diesen Gewinn nun durch einen Verkauf einstreichen oder darauf wetten das GR zurückzahlen kann dann bekommt man neben den Zinsen (abhängig von der Laufzeit) sogar einen Euro für investierte 30cent zurück.

      Manipulation des Marktes ist im Artikel nicht das eigentliche Problem wenn Insiderinformation! Wobei simple Gemüter anscheinend jeglich form der Transaktion welche über den Tausch von Nüssen gegen Beeren hinausreicht schon als Manipulation brandmarken. Insiderinformation, also das sichere Wissen das es einen Deal geben wird welcher GR zumindest partiell rettet, kann man aber auch nur vermuten.

      Ein Restrisiko bliebe! Die Investoren welche eine GR-Anleihe gekauft haben (wegen Insiderinfo) könnten aber auch, wenn der sicher geglaubte Deal platzt mit 0cent nach Hause gehen sofern GR- in den Staatsbankrot geht. Insofern an dieser Stelle Insiderinformationen zu vermuten ist auch nicht wirklich treffend und gehört in Richtung der Aluhut tragenden Mitbürger.

      Wenn ein Anleger/Investmentfirma 25% 50% oder 100% in Erwartung eines solchen Deals in hoch riskante Anleihen eines technisch fast Pleitestaates steckt würde ich Insiderwissen oder abgrundtiefe Dummheit oder einen Todeswunsch unterstellen. Das können wir aber ausschließen da selbst 10% des verwalteten Vermögens bei Blackrock die GR Anleihen komplett aufgekauft hätte und deren Preise nicht mehr bei 30 oder 50cent je Euro notiert hätten. Vergleiche Vermögen Blackrock vs. Schulden Griechenland

  2. – Da ist einer von allen Geistern verlassen… tatsächlich glaubt einer an die existierende freie Marktwirtschaft, wobei fast alle Zentralbanken grad ohne ENDE Papiergeld in den Markt pumpen, wobei kein Realwert mehr dahinter steht.
    – Da ist einer von allen Geistern verlassen… tatsächlich glaubt einer, dass die Zentralbanken und die BIG-PLAYER (u.a BlackRock) keine Insider-Informationen austauschen und sich an Regularien halten!
    – Da ist einer von allen Geistern verlassen… tatsächlich glaubt einer, dass die Regierungen, Zentralbanken und die BIG-PLAYER umsonst Lobbyisten bezahlen! Eventuel glaubt einer, dass die Lobbyisten, die Interessen der Steuerzahler oder der normalen Bürger vertritt.
    – Da ist einer von allen Geistern verlassen… tatsächlich glaubt einer, dass der Goldpreis, Ölpreis und Währungskurse durch Angebot und Nachfrage zustande kommt…
    – Da ist einer von allen Geistern verlassen… tatsächlich glaubt einer, hier wird Verschwörungstheorie betrieben…

    Ok – dann soll jeder glauben was er glauben möchte oder will! Aber als FAZIT: Falls es freie Marktwirtschaft existieren würde, würde es eine UMVERTEILUNG des Kapital geben und nicht Kapitalakkumulation bei nicht mal 1% der Weltbevölkerung! ENDE!

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