Anleihen

Blanchard (IWF): Grexit extrem teuer, Risikoprämien Griechenlands steigen stark

Von Markus Fugmann

Der Chefökonom des IWF hat einen Grexit als „extrem teuer“ bezeichnet und widerspricht damit dem Konsens, wonach ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone vergleichsweise gut zu verkraften wäre. Der Rest der Eurozone sei aber nun in einem besseren Zustand. Blanchard forderte, dass die Eurozone auf dem Weg zu einer Fiskalunion Fortschritte machen müsse.

Oliver Blanchard
(Foto: IWF)

Unterdessen sind heute die Renditen (=Risikoprämien) für griechische Staatsanleihen stark gesteigen – die Rendite der 2-jährigen Anleihe stieg heute um über 11% oder 242 Basisopunkte (2,42%) auf nun knapp 23,5%. Davon erfaßt werden auch Staatsanleihen der Euro-Peripherie, die heute leicht steigen.

Die Verunsicherung über die gestiegene Wahrscheinlichkeit eines Grexit hat dagegen die deutsche Bundesanleihe (10-jährige Staatsanleihe Deutschlands) heute auf ein neues Allzeittief bei 0,129% gedrückt – dementsprechend erreicht der Bund-Future (Juni-Kontrakt) heute ein neues Kontrakthoch.



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3 Kommentare

    1. Na ja, richtig gesehen hatte keiner der beteiligten ein negatives Saldo, da jeder Verbindlichkeit eine Forderung in gleicher Höhe gegenüberstand.
      Das sieht bei Griechenland und anderen Staaten doch ein wenig anders aus.

  1. Für eine EU Fiskalunion müsste ein neuer EU Euro Vertrag ausgearbeitet werden! Trotz Euro sind die Fiskal-, Sozial- und Regierungssysteme in den Euro Länder sehr unterschiedlich. Das müsste man alles für eine Fiskalunion angleichen. Selbst in den Euroländer die den Zugang zu den Kapitalmärkten verloren haben, wurden große Strukturreformen nicht mal diskutiert. Bisschen sparen hier und noch mehr die Probleme weg Lügen dort, mehr gab es nicht.

    Eliten wie Draghi oder hier Blanchard versuchen mit immer mehr Druck eine Fiskalunion zu erzwingen. Auf der Gegenseite werden aber die Wiederstände dagegen wachsen. Die Währungsunion dürfte sich absehbar in einer Zombieunion verwandeln.

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