Allgemein

Boris Johnson mit erstaunlicher Aussage: Alles wird gut, UK-Banken behalten EU-Pass!

Boris Johnson, ehemaliger Bürgermeister von London und Gallionsfigur der Brexit-Befürworter, ist jetzt seit wenigen Tagen britischer Außenminister. Er redet in seiner jetzigen Funktion aber...

FMW-Redaktion

Boris Johnson, ehemaliger Bürgermeister von London und Gallionsfigur der Brexit-Befürworter, ist jetzt seit wenigen Tagen britischer Außenminister. Er redet in seiner jetzigen Funktion aber immer noch so als wäre er im Wahlkampf. So verspricht er seinen Bürgern Dinge, die gar nicht in seiner Hand liegen.

So sagte er aktuell in New York er gehe davon aus, dass der „EU-Pass“ nach dem Brexit weiter gültig sei, weil die Beziehungen und die natürliche gegenseitige Abhängigkeit zwischen UK und EU so stark seien. Es sei im offenkundigen Interesse der EU-Freunde mit UK weiter gute Beziehungen zu unterhalten. Außerdem sagte Johnson er sehe keine Anzeichen, dass Unternehmen aus der Finanzbranche die City of London verlassen würden. Sie könne in Zukunft sogar noch stärker als vor dem Brexit werden.

Tja, was soll man dazu sagen? Natürlich wissen wir alle erst im Nachhinein, wie der Brexit sich auf EU + UK auswirkt. Aber einen entscheidenden Faktor hat Boris Johnson vergessen: Er bzw. die britische Regierung entscheidet nicht über eine Verlängerung des „EU-Pass“. Dieser Zugang für in UK tätige Finanzdienstleister erlaubt es ihnen in der ganzen EU ihre Dienstleistungen anzubieten – aber halt eben nur, solange UK in der EU ist. Also muss die EU-Kommission bzw. die EU-Mitgliedsstaaten darüber befinden, ob UK auch nach dem Brexit diesen Zugang oder eine Art Sonderstatus erhält. Um einen Nachahmer-Effekt zu verhindern, werden vor allem die Franzosen wohl kaum zulassen, dass UK als Nicht EU-Mitglied genau so freien Zugang zum Festland bekommt wie vorher. Denn in der Tat, was wäre das für ein fatales Signal für potenzielle Nachzügler wie Ungarn? Oder Italien? Dänemark?

Aus Johnson´s Äußerungen hört man den selben Hochmut wie vor der Wahl. Doch er entscheidet nicht. UK will etwas von der EU (den EU-Pass), und nicht umgekehrt.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. Bernhard Zimmermann

    Wieso er hat doch vollkommen Recht. Die Findanzindustrie wird schon dafür sorgen. Da kann überhaupt kein Zweifel darin bestehen.

  2. GB ist der Fels in der Brandung und das GBP
    wird noch bestehen, wenn man sich mit den Euronen
    nur noch den Grill anzündet.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage