Europa

Brexit: 1 Millionen verlorene Jobs, 100 Milliarden Pfund Kosten

FMW-Redaktion

Der Brexit könnte für UK nicht nur teuer werden, sondern auch fast eine Millionen Jobs kosten – das sagt eine neue Studie, die von der Confederation of British Industry (CBI) in Aufrag gegeben und von PricewaterhouseCoopers ausgearbeitet wurde. Selbst wenn die Briten dann im Anschluß an den Brexit mit der EU zeitnah neue Verträge abschließen würde, lägen die Kosten bei 100 Milliarden Pfund und die Jobverluste bei 950.000 bis zum Jahr 2020, so die CBI:

“The savings from reduced EU budget contributions and regulation are greatly outweighed by the negative impact on trade and investment. Even in the best case this would cause a serious shock to the UK economy,”, so CBI-Chef Carolyn Fairbairn.

Dabei entwirft die Studie zwei Szenarien: ein eher optimistisches, das davon ausgeht, dass die Briten es bis 2020 schaffen werden, einen Deal mit der EU abzuschließen, der Exporte und Importe zollfrei stellt, also ein Free Trade Agreemenent (FTA). In diesem Fall würden, so die Studie, das BIP von UK nur ca. 3% verlieren, die Kosten lägen bei mindestens 55 Milliarden Pfund.

Deutlich ungünstiger wäre das „World Trade Organisation (WTO)-Szenario“: Langwierige Verhandlungen zwischen der EU und UK, mit dem Ergebnis, dass die Handelsbeziehungen dann gestrickt wären wie die Regeln der WTO. Die Kosten wären für UK dann deutlich höher, die CBI schätzt gut 100 Milliarden Pfund, das BIP würde 5,5% geringer ausfallen. Die Arbeitslosigkeit würde im Brexit-Fall auf 7-8% von derzeit 5% steigen, so die Studie.

Im besten Fall sähe es dann nach dem Brexit so aus, wie Fairbain von der CBI formuliert:

“The economy would slowly recover over time, but never quite track back to where it would have been”.

Auf jeden Fall würde das pro-Kopf-Einkommen der Briten fallen, der Lebensstandrad sinken, das BIP von UK praktisch nicht mehr über 0 steigen. Ähnlich sieht das nach Umfragen auch die britische Wirtschaft: 80% der befragten Unternehmer sahen einen Verbleib in der EU als besser für ihr Unternehmen an, ähnlich der Wert derjenigen, die meinten, das sei insgesamt besser für die Wirtschaft Großbritanniens.

Die Vertreter der „Leave“-Kampagne sehen das naturgemäß anders. Die CBI sei von der EU finanziert und entwerfe ein ähnliches Schreckenszenario wie damals, als man versucht habe, die Briten von der Aufgabe des Pfund und dem EIntritt in den Euro zu überzeugen:

„The EU-funded CBI are desperate to recreate the same scare stories they spread when they urged Britain to scrap the pound and join the euro“, so Matthew Elliott, der Organisator der „Leave“-Kampagne..


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4 Kommentare

  1. Lasst sie bitte raus!!!!!
    Nur Vorteilsannehmer in der EU brauchen wir nicht! Ständig sollen wir denen einen „Storch braten“ und wenn du sie mal brauchst sind sie nicht bereit zu helfen!

  2. Ja, natürlich ohne die segensreiche EU geht es sofort auf das Niveau von 3.Weltländer, zeigen ja auch die bettelarmen Länder Schweiz, Norwegen und Island.

  3. Eine Studie …zu einem Präzedenzfall ,aufgegeben von der Industrie umgesetzt von pwc .

    Erstaunlich das ihr mit solcher antiobjektivität eure Zeit verplempert .

    100mrd ?? Soso …weil die EU ja auch so unglaublich fortschrittlich ist und die gesamte Wirtschaft brummmt (nur in der EU)

  4. Bitte lasst die doch aus der EU austreten, damit endlich mal alle sehen, wie toll
    es den ohne EU ist! Diese Anti EU Kommentare sind einfach nur mehr langweilig!
    Wie soll ein Land wie UK ohne EU überleben, Industrie und Produktion ist quasi nicht vorhanden, Rohstoffe Fehlanzeige! Der Finanzplatz London würde quasi nach Frankfurt abwandern und nur mit einem dann doch beschädigten Dienstleistungssektor kann ein Land von dieser Größe nicht überleben und der Aufbau wird lange Zeit dauern und wird das Land in eine lange Rezession stürzten.
    Ein Verlust von 1Million Arbeitsplätzen ist eher noch optimistisch zu sehen. Eine Schweiz (Bankenmekka), Norwegen (ein Ölmulti) sind doch keine Beispiele die man für Non EU Ländern nennen kann und schon gar nicht mit UK vergleichen kann……….

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