Allgemein

Brexit: Die Nervösität zeigt sich in den Pfund-Spekulationen

FMW-Redaktion

Kommt es zu einem Brexit? Wann genau lässt David Cameron seine Bürger darüber abstimmen, Sommer oder Herbst? Die Spannung steigt, und man darf davon ausgehen, dass er irgendeine Art Kompromiss mit seinen Kollegen in Brüssel zusammenschustern wird. Diesen Kompromiss wird er dann den Bürgern in Großbritannien präsentieren als Verhandlugserfolg. Sehet her, das habe ich in Brüssel alles Tolles für euch rausgeholt…

Egal was es sein wird: Für die Brexit-Befürworter wird es eh nie genug sein, sie wollen raus aus der EU, das steht fest. Wie man im Chart sehen kann, setzte der Euro seit der verstärkten Brexit-Diskussion in den letzten Monaten zu einem kleinen Höhenflug gegenüber dem Pfund an, also wertete das Pfund ab (seit Dezember von 0,70 auf 0,77).

Wie viel der Abwertung alleinig auf die Brexit-Ängste zurückzuführen ist, kann niemand genau sagen, aber der Trend zumindest am Devisenmarkt geht derzeit Richtung Brexit. Dass die Nervosität jetzt stark zunimmt, kann man am Markt für Devisen-Optionen betrachten. Hier kann man sich sozusagen über die Option ein Recht erkaufen, das Pfund entweder zu kaufen oder zu verkaufen, und zwar zu einem vorher festgelegten Preis, je nachdem ob man eine Call oder Put-Option erwirbt. Beide Seiten gibt es, Zocker wie auch reale Investoren und Geschäftsleute, die von einem Brexit ausgehen und Angst haben, dass der Euro dann schlagartig drastisch aufwertet gegen das Pfund. Daher kaufen sie EURGBP Call-Optionen, um dann am steigenden Euro partizipieren zu können, denn letztlich wird dann die Option selbst zu einem viel höheren Wert glattgestellt, und man hat am steigenden Euro partizipiert.

In der Gegenrichtung sind genau so die Put-Käufer unterwegs. Die Berechnung der Optionspreise ist hochkompliziert, aber egal ob Call oder Put, beide Preise können teurer werden, wenn die implizite Volatilität der Optionen sprunghaft ansteigt. Diese entsteht durch die erwartete Schwankungsintensität im Währungspaar sowie die reale Nachfrage für die gehandelten Optionen.

Und genau diese Volatilität ist für die Laufzeiten Sommer-Herbst diesen Jahres jetzt auf bis zu 12% angestiegen. So hoch lag sie zuletzt vor fünf Jahren. Im Dezember lag sie noch bei 8%. Bewegt sich EURGBP als Devisenkurs nicht, kann es jetzt passieren, dass durch diese hohe implizite Volatilität die Kurse für Calls und Puts beide zur selben Zeit leicht ansteigen. Der Käufer muss dann also höhere Kurse zahlen und hat in seinem Optionspreis die hohe Nervosität gleich mit bezahlt. Die Optionswetten auf beiden Seiten nehmen also langsam Fahrt auf. Im Devisenkurs selbst (ja, in dem spiegelt sich nicht nur der Brexit wider) darf man erkennen, dass der Markt eher von einem Brexit ausgeht?

EURGBP
Der Euro gegen das britische Pfund seit August 2015.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Meiner Ansicht will keiner der Entscheider in England den Brexit, oder er ist raus aus dem Amt. Wichtiger ist, wieviel Druck bauen die Bürger auf!!!!!!!!!!!!! Und wieviel kann gegen-gelogen werden. Sprüche kosten ja nichts. (Seit 2011 will die Fed die Zinsen erhöhen, immer vor der Sitzung. Die Sprüche sind gratis.)
    Wie bei uns:
    1.) Silvester in Köln, keine Vorkommnisse laut der Lügenpresse. „Einige hatten Feierlaune – blablabla.“ Man brauchte 2 Wochen, um dann zu erzählen, das da doch was war. Die Grünen brauchten sogar 4 Wochen, um dann zu sagen, die haben ein Recht, sich zu zeigen, ihrer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen, ihre Traumata (Kosovo? Pakistan? Marokko? Tunesien? Sudan?) abzubauen…
    2.) Massenauflauf in Dresden und Leipzig. …

    Erst dann kommt wieder Leben ins tote Spiel der Diktatur. Die meisten Deutschen wollten nicht in die EU, vollkommen egal. Niemand will die GEZ, aber egal. Niemand will Einwanderer ohne Prüfungen, aber egal. Fast keiner will kleine Diebstähle als vollkommen ungestraft, und die Befehlselite rudert zurück. War wohl doch zuweit.
    Keiner will belogen werden, auch Juncker nicht, zumindest nicht von Griechenland bei den Zahlen. Aber vollkommen egal. Dafür gibts ja die Lügenpresse.
    http://www.spuelgel.de/praesident-der-europaeischen-kommission-wenn-es-ernst-wird-muessen-wir-luegen/
    Solang die Massen dem „Gedruckten“ einfach so glauben, ohne nachzudenken, läufts weiter.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage