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Broker WH Selfinvest jetzt mit 1:1 EZB-Negativzinsen von -0,4% auf alle Futureskonten

Der luxemburgische Broker "WH Selfinvest", der auch gut in Deutschland vertreten ist, hatte bisher nur für Guthaben ab 30.000 Euro den 0,4% Negativzins der EZB an seine Kunden...

FMW-Redaktion

Und da sagt mal einer beim „kleinen Mann“ kommen die Negativzinsen der EZB nicht an. Wenn wir in den letzten Monaten von einzelnen Banken berichteten, die den 0,4% Negativzins der EZB nun an ihre Kunden weitergeben, dann betonten die Banken stets, dass dies eher große Guthaben im Millionenbereich beträfe. Kleine und normale Guthaben blieben verschont. Aber dazu haben wir stets kommentiert, dass so eine Lawine eher in Einzelschritten kommt. Erst gar keine Negativzinsen für Kunden, dann „nur“ für Große, dann für Mittelgroße, und schließlich für alle.

So vermuten wir es – es sei denn die EZB führt noch rechtzeitig vorher die Zinswende ein. Der luxemburgische Broker „WH Selfinvest“, der auch gut in Deutschland vertreten ist, hatte bisher nur für Guthaben ab 30.000 Euro den 0,4% Negativzins der EZB an seine Kunden weitergegeben. Wie aus einer Email von WH Selfinvest an Kunden hervorgeht, die uns aktuell vorliegt, wird man ab sofort allen Kunden (!) mit einem Futureskonto den EZB-Negativzins von -0,4% belasten. WH Selfinvest macht in der Email die Beispielrechnung eines 5.000 Euro-Kontoguthabens auf.

Bei 20 Euro pro Jahr sind dies 1,67 Euro pro Monat, die bei dieser Guthabensumme dem Kunden monatlich vom Konto abgezogen werden. Der Broker WH Selfinvest, der selbst kein Geld entgegennimmt, lässt die Guthaben seiner deutschen Kunden nach eigener Aussage auf seiner Webseite bei der Postbank deponieren. Sie fungiert nach Aussagen von WH Selfinvest als Einzahlstelle, die die Kundengelder letztlich an die Depotbank weiterleitet. Dies ist in diesem Fall die australische „Macquarie“ mit ihrer Filiale in London.

Also ist es logisch, dass die Macquarie die Negativzinsen von 0,4% an WH Selfinvest und die dort hinterlegten Kundenguthaben weiterreicht und belastet. Wie uns WH Selfinvest bestätigt hat, verhält es sich wie bei anderen Finanzdienstleistern auch. Man veranstaltet bisher Quersubventionen um die Kundenkonten von Negativzinsen freizuhalten. Bislang ging das wie gesagt für alle Konten unter 30.000 Euro Guthaben.

Erst einmal ist es auch so, dass WH Selfinvest die Kontoguthaben bei CFD- und Forex-Konten von Negativzinsen verschont, und lediglich alle Futureskonten mit Negativzinsen belastet. Ob die Befreiuung für CFD/Forex-Konten bei anhaltenden Negativzinsen so bleibt, ist ungewiss. WH Selfinvest jetzt als bösen Broker hinzustellen, der seinen Kunden das Geld aus den Konten zieht, wäre falsch. Denn letztlich zieht die Depotbank, in diesem Fall die Macquarie als Bank, das Geld aus den Konten, da sie bei Euro-Guthaben von den Euro-Negativzinsen betroffen ist. Wir schließen daher mit dem Satz unseres aufmerksamen Lesers, der uns heute früh mit dieser Info versorgt hat, der da lautet:

„Folgende Mail hatte ich heute Morgen in meinem Postfach. Danke EZB !“



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1 Kommentar

  1. Flatex erhebt seit dem 15.03. die 0,4% Negativzinsen und das ebenfalls ab dem ersten Euro.
    Außerdem sind dort alle Konten und Depots betroffen, also auch die CfD-Konten.

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