Asien

China: Besorgniserregende Zahlen!

In den ersten zehn Monaten des Jahres sind die Exporte Chinas um -7,7% zum Vorjahreszeitraum gefallen, die Importe um -7,7%. Dass unter diesen Umständen die Wirtschaft im Reich der Mitte um fast 7% wachsen soll - wie Peking behauptet - ist natürlich furchtbar logisch und wahrscheinlich!

FMW-Redaktion

Alles fokussiert sich auf die US-Wahlen – aber die heute vermeldeten Zahlen aus China sind besorgnisserregend und werfen einen dunklen Schatten auf den Glauben, dass China auf dem Weg der Erholung sei!

So fielen die Exporte China (in Yuan) zum Vorjahresmonat um satte -7,3% – und damit deutlich stärker als erwartet. Das ist der siebte Rückgang in Folge, auch die Importe sanken (ebenfalls in Yuan) um 1,4%. Im August waren die Importe Chinas zum erstenmal seit fast zwei Jahren gestiegen, aber schon im September waren die Importe wieder negativ, so nun auch im Oktober.

In den ersten zehn Monaten des Jahres sind damit die Exporte Chinas um -7,7% zum Vorjahreszeitraum gefallen, die Importe um -7,7%. Dass unter diesen Umständen die Wirtschaft im Reich der Mitte um fast 7% wachsen soll – wie Peking behauptet – ist natürlich furchtbar logisch und wahrscheinlich! Exporte in die USA fielen übrigens um 5,6%, in die EU um 8,7% zum Vorjahresmonat.

Auffallend ist, dass im Oktober der Import von Rohstoffen wie Eisenerz, Öl, Kupfer und Kohle stark gefallen ist – teilweise auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Das dürfte auch eine Folge der Tatsache sein, dass Peking die Blase am Immobilienmarkt in den Mega-Cities des Landes einzuhegen versucht durch massive (Kauf-)Beschränkungen – woraufhin die Preise in Shanghai und Peking rückläufig waren zuletzt, und die Bautätigkeit abnzunehmen beginnt.

Gestern hatte die Notenbank People´s Bank of China einen monatlichen Rückgang der Devisenreserven von 45,7 Milliarden vermeldet – der größe Rückgang seit Januar, als die Märkte in Panik gerieten. Damit liegen die Devisenreserven Chinas auf dem tiefsten Stad seit 2011.

Der Yuan ist in diesem Jahr um 4,2% zum Dollar gefallen – so stark wie keine andere wichtige asiatische Währung. Gleichwohl wiederholen Chinas Autoritäten permanent, dass es keine Grundlage für eine weitere Abwertung des Yuan gäbe. Das Problem ist nur: die Chinesen glauben das nicht!

So ist die Flucht aus dem Yuan inzwischen ein Volkssport im Reich der Mitte. Aber Peking schließt ein Schlupfloch nach dem anderen: so wurden vor wenigen Tagen die Steuern auf Immobilienkäufe in Hongkong massiv erhöht (verdoppelt). Gleichzeitig können Chinesen nur noch in minimalem Umfang ihre Kreditkarten von Union Card, dem maßgeblichen Anbieter in China, für Käufe von Versicherungen in Hongkong einsetzen, was eine der beliebtesten Methoden der Kapitalflucht war in den letzten Monaten.

Zuletzt der Hit war die Flucht in Bitcoins: man kaufte die Bitcoins in China – und verkaufte sie dann offshore in einer anderen Währung. Auch hier hat nun Peking die Tür zugemacht. Und nicht zuletzt sind die stark angestiegenen Käufe westlicher Firmen durch chinesische Firmen vor allem eines: Kapitalflucht! Das Volumen solcher Käufe hat sich im Vergleich zum Vorjahr in 2016 bislang verdoppelt.

Aber ansonsten boomt es natürlich überall im Reich der Mitte..



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1 Kommentar

  1. Kleiner Tipp an die Festlandchinesen: die Flucht in die härteste Währung der Welt ist erlaubt und sogar von der KP-Führung in Běijīng gewünscht – die Flucht in Gold! Kann man übrigens in jede andere Währung weltweit weiterverkaufen, wenn man später unbedingt auf Dollars benötigt.

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