Von Markus Fugmann
In China zeichnet sich ab, dass ein weiteres Unternehmen seine begebenen Anleihen nicht wird bedienen können. So warnte heute das Unternehmen Zhongfu Enterprise Co. – ein Getränkeflaschen-Hersteller, der an der Börse in Shenzhen notiert ist – dass es seine am 28.Mai fällig werdenden Anleihen nicht vollständig wird bedienen können. Insgesamt muss Zhongfu Enterprise Co. am kommenden Donnerstag für die auslaufenden Unternehmensanleihen 590 Millionen Yuan (ca. 95 Millionen Dollar) aufbringen, dürfte dies aber nicht schaffen. Man habe noch 174 Millionen Yuan für Schuldentilgungen zur Verfügung, teilte das Unternehmen mit – und damit nur etwas mehr als ein Drittel der nötigen Summe.
Zhongfu Enterprise Co. hatte zuletzt versucht, von Banken neu Kredite in Höhe von 500 Millionen Yuan zu bekommen – war damit jedoch gescheitert, wie das Unternehmen heute in einem Statement an die Börse Shenzhen mitteilte. Das Unternehmen befindet sich in schwierigem Fahrwasser und hatte bereits 2012 und 2013 Verluste gemeldet. Nun versucht die Unternehmensführung offenkundig, bei seinen Kunden um Geld zu bitten, wie es in dem Statement der Firma an die Börse Shenzhen heißt, zusätzlich wende man sich an die Anteilseigner auf der Suche nach Kapital.
Damit häufen sich in letzter Zeit die Meldungen, dass chinesische Unternehmen entweder Zinszahlungen oder auslaufende Unternehmensanleihen nicht mehr bedienen können. Chinas Unternehmen sind so verschuldet wie in keinem anderen Land der Welt und müssen dafür – in globalem Maßstab – hohe Zinsen bezahlen. Was derzeit sichtbar wird, ist jedoch wohl nur die Spitze des Eisbergs einer auf Pump finanzierten Gesamtwirtschaft.
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