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China: größter Broker des Landes durchsucht

FMW-Redaktion

In China erreichen die Untersuchungen gegen Broker-Firmen eine neue Dimension. Vor wenigen Minuten ist bekannt geworden, dass die Securities Regulatory Commission nicht mehr nur einzelne Mitarbeiter der Firma Citic Securities verdächtigt, gegen Regularien verstoßen zu haben, sondern nun ihre Untersuchung auf die in China größte Broker-Firma insgesamt ausgeweitet.

Seit Sommer, also seit dem Crash an den Aktienmärkten Chinas, sind ein Dutzend meist leitende Mitarbeiter der Firma bereits verhaftet worden, darunter auch der CEO der Firma, Cheng Boming. Für Citic, das im Westen etwa einer Kombination aus Goldman Sachs und der Deutschen Bank entsprechen würde was die Bedeutung für Chinas Finanzmärkte betrifft, könnte das der Anfang vom Ende sein. Offenkundig hat sich Chinas Führung bei der Suche nach Schuldigen für den Crash im Sommer nun immer mehr auf einheimische Firmen konzentriert – und attackiert nun frontal den „Dickfisch“ der Branche.

Im Zuge der Untersuchungen durch die Securities Regulatory Commission sind auch meist leitende Mitarrbeiter anderer Broker-Firmen verhaftet worden. Der Vorwurf gegen die Verhafteten wird durch die Behörden in China meist nicht präzisiert, dürfte aber entweder auf Insider-Handel lauten – oder auf Beihilfe für westliche Hedgefonds, die mit Hilfe einheimischer Broker an den Aufsichtsbehörden vorbei an den Finanzmärkten Chinas spekuliert hatten.

Die Suche nach Sündenböcken jedenfalls hat mit dem Schritt der Behörde gegen Citic einen neuen Höhepunkt erreicht – es ist zu vermuten, dass in absehbarer Zukunft Schauprozesse veranstaltet werden, um der Öffentlichkeit Schuldige für den Crash zu präsentieren. Erst kürzlich hatte der Prozeß gegen den ehemaligen Vize-Chef der Aufsichtsbehörde begonnen – und offenkundig steht die Securities Regulatory Commission nun unter Druck, schnell Ergebnisse zu liefern und so Schuldige zu präsentieren.



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