Europa

China-Krise erfasst deutsche Industrie

FMW-Redaktion

Die sich abzeichenende harte Landung Chinas hinerläßt deutliche Spuren in der deutschen Industrie. Wie heute morgen veröffentlichte Daten zeigen, schrumpfte der Auftragseingang der deutschen Industrie im Juli um 1,4% – Analysten hatten nur einen Rückgang von 0,6% erwartet.

Grund für die schwachen Zahlen ist die einbrechende Nachfrage aus dem nicht-europäischen Ausland: so gingen die Bestellungen aus dem Ausland um 5,2% zurück, wobei die Bestellungen aus China fast Erdrutsch-artig um 9,5% einbrachen. Das dürfte der Beginn einer langen Entwicklung sein: der Rückgang der chinesischen Nachfrage dürtfe sich zu einem schweren Problem für Deutschlands Industrie entwickeln.

Umso erstaunlicher, dass das deutsche Wirtschaftsministerium, das die Daten ermittelt und veröffentlicht, nach wie vor Optimismus verbreitet:

„Trotz des aktuellen Rückgangs bleiben die Auftragseingänge in der Tendenz deutlich aufwärtsgerichtet“.

Soso – deutlich „aufwärtsgerichtet“. Chinas Wirtschaft aber ist derzeit alles andere als „aufwärtsgerichtet“, sodass hier kaum positive Impulse für die deutsche Industrie zu erwarten sein werden in den nächsten Monaten.

Dass die Zahlen der Auftragseingänge der deutschen Industrie im August nicht noch stärker eingebrochen sind, liegt vor allem an der starken Inlandsnachfrage: hier stiegen die Aufträge um 4,1%. Auch die Nachfrage aus der Eurozone war mit einem Anstieg von 2,2% robust. Doch dürften auch diese Werte nicht von langer Dauer sein, wenn sich der rapide Abschwung Chinas und der Schwellenländer weiter fortsetzt..



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