Interessantes aus der Presse

China: Tödliche Folgen einer Krise

In der Nacht auf den heutigen Mittwoch sind bei Auseinandersetzungen zwischen Bauern und einem Immobilienentwickler acht Menschen ums Leben gekommen, zahlreiche andere wurden zum Teil schwer verletzt – das berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Caixin. Demnach kam es in der südwestlichen Provinz Yunnan zu einer Gewalt-Eskalation, nachdem sich Bauern gegen die Enteignung ihrer Grundstücke wehrten, auf denen ein lokaler Immobilienentwickler ein Logistikzentrum errichten will.

Um die Bauern zu vertreiben, engagierte die Immobilienfirma eine in Polizeiuniform auftretende Schlägertruppe – bei ersten Auseinandersetzungen kamen zunächst zwei Bauern ums Leben. In einer späteren Gegen-Attacke der Bauern kamen sechs der von der Immobilienenfirma angeheuerten Schläger ums Leben.

Hintergrund der zunehmenden Gewalt ist der Versuch der Lokalverwaltungen, durch Landverkäufe dringend benötigte Einnahmen zu generieren. Mit dem Fall der Preise für Immobilien und Baugrundstücke entstehen Budgetlöcher, die die Lokalregierungen durch Ausweitung von Bebauungsflächen zu schließen versuchen. Dass die von dem Immobilienentwickler angeheuerten Schläger offenkundig in echten Polizeiuniformen auftraten, deutet klar darauf hin, dass die Lokalverwaltung die Vertreibung der Bauern von den Grundstücken nicht nur duldete, sondern aktiv förderte.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage