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China tritt hart auf die Bremse

FMW-Redaktion

Chinas Führung tritt hart auf die Bremse! So hat die chinesische Bankenregulierung heute auf ihrem Weibo-Account mitgeteilt, dass jede Geschäftstätigkeit zwischen den staatlichen Banken und chinesischen Immobilienvermittlern für die Dauer von einem Monat auf Eis gelegt werden wird. Die Frist wird am Montag beginnen. Ausserdem wird einigen lokalen Niederlassungen der großen chinesischen Banken das Hypothekengeschäft für zwei Monate untersagt – der Vorwurf lautet, dass diese Niederlassungen sich nicht an die Regel der Kreditvergabe gehalten hätten. Betroffen sind davon die Großbanken Bank of China, HSBC Holdings und die Industrial & Commercial Bank of China.

Damit versuchen die Regulierer das Überschießen des Immobilienmarkts in jenen Städten zu unterbinden, in denen zuletzt die Immobilienpreise rasant gestiegen waren, also in den sogenannten Tier1-Städten wie Shanghai, Peking und anderen Mega-Cities des Landes. Zuvor hatte die Shanghaier Niederlassung der Notenbank ihre Prüfungen der Immobilien-Kreditvergabe verstärkt und eine „stabile Entwicklung“ des Marktes eingefordert. Im März hatte Notenbankchef Zhou die Banken aufgefordert, bei der Vergabe von Immobilienkrediten genauer auf die Kreditwürdigkeit der Kreditnehmer zu achten und angekündigt, schärfer gegen nicht-autorsisierte Immobilienvermittler vorzugehen, die zur Schwächung der Kreditqualität beitragen würden. Mit dem heutigen Schritt wurde diese Drohung nun wahr gemacht.

In der Begründung des heutigen Schritts heißt es, dass viele Kreditvermittler Kredite anböten, mit denen Kunden die Kredite von offiziellen Banken abbezahlen würden – sie haben also Kredite aufgenommen, um andere Kredite bezahlen zu können. Die Stadt Shanghai hatte zuletzt schon strengere Vorschriften erlassen, die vor allem jene Käufer von Immobilien betraf, die nicht in der gekauften Immobilie wohnen oder bereits eine Immobilie besitzen – die Preise sind in Shanghai dennoch um gut 30% im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen.

Unterdessen berichtet das angesehen chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin, dass die Notenbank die staatlichen Banken angewiesen habe, die für April vorgesehene Kreditvergabe auf 70% des ursprünglichen Volumens zu begrenzen – allerdings ist dieser Bericht noch unbestätigt. Sollte das stimmen, dürfte daraus die Sorge Pekings über die zuletzt extrem stark gestiegee Kreditvergaben- nachdem die Regierung selbst zuvor die Banken ermuntert hatte Ende letzten Jahres, die Kreditvergabe zu steigern, um das Wachstum wieder anzukurbeln.



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