Von Markus Fugmann
Man hat fast damit rechnen können: nachdem die People´s Bank of China am Wochenende die Zinsen gesenkt hatte, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die anstehenden Konjunkturdaten nicht eben bombastisch ausfallen würden. Und so ist es dann auch gekommen.
Alle vor wenigen Minuten veröffentlichten Daten lagen unterhalb der Prognose, ohne jedoch katastrophal schlecht auszufallen. Da ist zunächst die Industrieproduktion, die mit +5,9% zum Vorjahresmonat nur leicht unter der Erwartung ausgefallen war. Immerhin: im März hatte das Plus lediglich 5,6% betragen, ein kleiner Lichtblick also.
Weniger gut dagegen die Daten zum Fixed-asset investment (Anlageinvestitionen): hier nur ein Anstieg von 12% im Zeitraum Januar bis April im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten – und damit deutlich unter den Prognosen von 13,5%. Gleichzeitig war das der schwächste Wert seit Dezember 200. Besonders auffällig hier der Rückgang von Investitionen im Minensektor-Bereich, das ist keine gute Nachricht für die zukünftige Preisentwicklung von Rohstoffen.
Die Einzelhandelsumsätze hingegen waren mit +10,0% ordentlich, blieben aber unter den Prognosen von 10,5%.
Damit setzt sich also der Reigen schwacher Konjunkturdaten aus China fort. In der Vorwoche hatten die Zaheln zu den Importen und Exporten stark enttäuscht, auch die Inflation ist weit unter den Prognosen geblieben. Damit werden weitere Stimulusmassnahmen der Regierung wahrscheinlich, Analysten rechnen noch mit mindestens einer Zinssenkung im Laufes des Jahres – nachdem bereits am letzen Wochenende die Notenbank zum dritten Mal seit November 2014 die Zinsen gesenkt hatte. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die People´s Bankk of China vor der nächsten Zinssenkung erst einmal die Mindestreserveanforderungen für Banken senken wird – wie bereits schon zweimal in 2015.
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