Aktien
China will Bankrotte zulassen, Schuldenabbau von Unternehmen fördern – und Kredite bündeln..
China baut ein System auf, das in den USA die Finanzkrise auslöste – oder warum viel Unsinn wenig Sinn macht..
FMW-Redaktion
Eigentlich ist es gerade in Asien so: Worte zählen weniger als Taten, das ist eine der Hauptlehren des Konfuzianismus. Nun hat die Führung in Peking zum Thema Schulden und Bankrotte schon häufiger Worte gebraucht, und sehr viel weniger Taten gezeigt. Und damit scheint man nun fortzufahren!
Schon seit längerer Zeit etwa hieß es aus Peking, man wolle Zombie-Firmen bankrott gehen lassen, aber passiert ist bisher wenig, eher nichts. Im Gegenteil: man fürchtete das Platzen der Blase am Markt für Unternehmensanleihen, weshalb derzeit sehr viel weniger chinesische Firmen bei der Bedienung von Zinsen oder fälligen Tranchen einen „default“ hinlegen als noch in den Monaten zuvor (also nicht bedienen können). Und das nicht etwa, weil deren Bonität besser geworden wäre, im Gegenteil – die Liquiditätslage hat sich weiter verschlechtert auf breiter Front. Nein, Peking hat eingegriffen und andere Firmen „ermuntert“, den betroffenen Firmen unter die Arme zu greifen, eben um Unruhe an den Märkte zu vermeiden.
Nun hat der Staatsrat in Peking heutge ein Konzept vorgestellt, wie man das Schulden-Problem von (vor allem staatlicher) Unternehmen in den Griff kriegen will. Und wie will man das machen? Mit einem Mix an Maßnahmen, die schon einzeln nicht funktionieren, und in der Kombination schon gar nicht!
Die erste Maßnahmen sind Zusammenschlüsse großer staatlicher Unternehmen. Doch hat diese Startegie etwas gebracht in der Vergangenheit? Das Gegenteil ist der Fall, wie eine Studie kürzlich gezeigt hat!
„The history of mergers undertaken (..) over the past decade confirms the merger strategy is ill-founded (..). By 2014 mergers within this group of firms had reduced their number to 113. The average size of these (..) firms rose dramatically and an increasing number of them (more than 100 this year compared to 10 in 2000) made their way on to the Fortune Global 500 list, in which firms are ranked by revenue. The economic performance of (these) firms, as measured by return on assets, however, was never impressive and declined dramatically as more mergers took place.“
Mithin hat sich also die Lage der zusammengeschlossenen Firmen verschlechtert – die Kombination zweier schlechter Firmen ist de faco eine noch gigantischere, aber aus Renditeperspektive noch schlechtere Firma! Der Grund dafür ist einfach: statt damit Ineffizienzen zu beseitigen, werden Doppel-Strukturen beibehalten, und das ökonomisch sinnfrei, weil lediglich politischer Wille zur Beruhigung der betroffenen Belegschaft.
Die Verschuldung dieser zusammen geschlossenen Firmen ist damit auch nicht kleiner, sondern sogar größer geworden, weil die Strukturen noch ineffizienter sind als zuvor. Daher ist die Geamtverschuldung chinesischer Firmen stetig gewachsen – sie liegt derzeit bei 18 Billionen (!) Dollar und entspricht damit 169% des BIP. Mit anderen Worten: Chinas Unternehmen alleine sind stärker verschuldet als der italienische Staat in Relation zu seinem BIP. Dazu kommen dann noch die staaatlichen Schulden Chinas, die im internationalen Vergleich jedoch (noch!) klein sind.
Neben den Zusammenschlüssen will Peking noch sogenannte debt-to-equity swaps einführen. Da die meisten Unternehmen bei Banken verschuldet sind, bedeutet das konkret: die Banken bekommen Aktien der bei ihnen veschuldeten Unternehmen. In der Konsequenz wird das für die Banken keine gute Nachricht sein – sie bekommen Schrott, statt die Rückzahlung von Krediten! Da Peking angeblich die Banken nicht zur Annahme solcher swaps zwingen will (zumindest offiziell nicht!), dürften sie überwiegend auch nicht stattfinden, oder Peking empfiehlt einer Bank die Annahme eines solchen Tauschgeschäfts – natürlich ganz ohne Zwang!
Und dann noch, als dritter Schritt, die sogenannte „debt securitization“, mithin also die Bündelung verschiedener Kredite und deren Verkauf am Markt. Klingelt da etwas? Mithin also die selbe Struktur, die den Crash in den USA in der Finanzkrise erst möglich gemacht hat: so hat man in den USA, salopp formuliert, bei Immobilienkrediten 100 Kredite von Zahnärzten mit 1000 Krediten von Putzfrauen in ein Paket geschnürt und diese (wie sich dann herausstellte) giftige Kombinbation am Markt verkauft. Und genau so will Peking das mit Unternehmenskrediten machen. Statt damit aber, wie man glaubt, die Risiken verteilen zu können, schafft man damit eine intransparente Struktur mit der Folge, dass keiner mehr weiß, wer welche Risiken wirklich hat. In den USA ist genau das der Grund des Absturzes gewesen! Aber in China wird das sicher funktionieren!
Und ja, angeblich will Peking mehr Firmen bankrott gehen lassen, wenn diese keine Perspektive mehr hätten. Möglichwerweise wird man sogar einige Firmen pleite gehen lassen – aber sicher niemals eine Firma, die für den Anleihemarkt von Bedeutung ist! Denn die Machthaber wissen genau, wo die Achillesverse ihres Ponzi-Finanzsystems ist..
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Markus Koch LIVE vor Handelsstart in New York – Handelskrieg Deadline im Fokus
Markus Koch meldet sich aktuell zum Start an der Wall Street. Am Sonntag gibt es eine wichtige Deadline zum Handelskrieg, was von ihm besprochen wird.
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Aktuell: Vermeintliche Entspannung im Handelskrieg, Aktienkurse steigen!
Und mal wieder wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Die ab 15. Dezember möglicherweise in Kraft tretenden neuen Zölle sollen womöglich verschoben werden. Laut WSJ sollen Vertreter von USA und China an einer Verschiebung der neuen Zölle arbeiten. Ob da was dran ist? Wie auch immer, der Dow steigt in den letzten Minuten um 140 Punkte, der Dax um 90 Punkte.
U.S. And Chinese Trade Negotiators Planning For Delay Of December Tariff – WSJ https://t.co/F7P2KY1cUQ
— LiveSquawk (@LiveSquawk) December 10, 2019
U.S. and Chinese Trade Negotiators Planning for Delay of December Tariff – WSJ https://t.co/850j4SinCO
— ForexLive (@ForexLive) December 10, 2019
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Zinseszinseffekt: So verdoppeln Sie Ihr Depot binnen weniger Jahre
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Lieber Börsianer,
Albert Einstein bezeichnete ihn einst als 8. Weltwunder. Für Starinvestor Warren Buffett gilt er als wichtigster Erfolgsfaktor beim Investieren. Die Rede ist vom Zinseszinseffekt. Es kommt nicht von Ungefähr, dass diese beiden Genies dem Zinseszins eine so hohe Bedeutung beimessen. Denn er verhilft selbst bei kleinen investierten Beträgen über einen längeren Zeitraum zu großen Erfolgen. Folgende kleine Geschichte veranschaulicht den Effekt des Zinseszinses:
Die Legende vom Reiskorn
Die beeindruckende Wirkung des Zinseszinseffektes war offenbar bereits den alten Persern bekannt. Von ihnen stammt die Legende vom Reiskorn. In dieser forderte der König seine Untertanen auf ihm die Langeweile zu vertreiben. Wer es schafft, sollte eine Belohnung erhalten. Ein kluger Höfling brachte dem König daraufhin das Schachspiel bei. Der König war begeistert ob der neuen Zerstreuung und wollte den Höfling belohnen. Dieser sprach: „Ich möchte nichts weiter als ein paar Reiskörner. Ich möchte, dass ihr mir das Schachbrett mit Reis füllt. Legt ein Reiskorn auf das erste Feld und dann auf jedes weitere Feld jeweils die doppelte Anzahl an Reiskörnern.“ Der König wunderte sich über den bescheidenen Wunsch seines Dieners und sagte sogleich die Belohnung zu. Er dachte wohl an ein kleines Säckchen voller Reis. In Wahrheit hätte er aber dank der 64-maligen Verdopplung mehr…..
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10. Oktober 2016 21:14 at 21:14
Ja, China stellt das sicherlich richtig an. Eigentlich unglaublich wie man versucht, weltweit die maroden Systeme zu retten. Wie labe wird das nocht gut gehen, 2, 3 ,4 … 10 Jahre? Ich bin heute schon gespannt, wie die Finanzbomben weltweit mal in die Luft gehen. Denn kippt ein System, USA, China oder EU sind alle fällig.
joah
10. Oktober 2016 21:51 at 21:51
Es kommt nicht darauf an wer zuerst fällt, denn die wissen das sie es alle tun werden, sondern wie schnell man danach wieder aufsteht. Dahingehend scheinen die Weichen schon gestellt.