Asien

Chinas „vernünftiger“ Kampf gegen die Angst

Harmonie, Maß halten, vernünftig sein – das sind wichtige, ja entscheidende Tugenden in asiatischen Kulturen. So natürlich auch in China, wo jedoch die Sorge um einen möglichen Kollaps des aufgeblähten Immobilienmarkts immer größer wird. Im August waren in 68 von 70 Städten die Immobilienpreise rückläufig, und im September hat sich, wie heute veröffentlichte Daten zeigen, wohl noch einmal beschleunigt.

So berichtet soufun.com, eine unabhängige Agentur, die die Preise in 100 Städten Chinas beobachtet, von einem Rückgang der Immobilienpreise im September von 0,92% – für den August hatte die Agentur, abweichend von anderen Datenerhebungen, noch einen Rückgang von 0,59% konstatiert. Der Abwärtstrend scheint sich also konstant zu beschleunigen.

Um den Fall der Immobilienpreise zu stoppen, hat sich heute einmal mehr die chinesische Notenbank (People´s Bank of China) zu Wort gemeldet: sie will in „vernünftiger Weise“ die Nachfrage nach Immobilien stimulieren – sprich den Versuch machen, den Markt zu stabilisieren, ohne die Blase weiter aufzublasen.

Geht das überhaupt? Oder man Blasen nur am Leben erhalten, indem man sie noch größer macht? Gemäß asiatischer Mentalität versucht die Notenbank also den (scheinbar vernünftigen) Mittelweg – Ausgang mehr als ungewiß.

Inzwischen haben fast alle Städte in China die Beschränkungen zum Immobilienerwerb wieder zurück genommen. Wenn, was bereits kolportiert wird, die Stadt Sanya, eine Touristenstadt in Chinas südlicher Provinz Hainan, am 07.Oktober die einst beschlossenen Beschränkungen aufheben wird, bleiben nur noch die „Tier-1“-Städte Peking, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen übrig. Fragt sich nur, wie lange noch!

Die Angst ist groß. Chinas Notenbank hat die Banken des Landes heute explizit angewiesen, ihre Anforderungen für Hypothekenkredite zu lockern und die Verdienst-Schwelle, ab der Kredite zum Immobilienkauf beantragt werden können, zu senken.



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