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Citigroup: Achtung! Der Crash von 1987 könnte sich wiederholen – Chart-Ähnlichkeit..

Die Citigroup sieht aktuell charttechnische Parallelen beim S&P500 zum Crash aus dem Oktober 1987. Und nennt einige Gründe, warum sich das bald wiederholen könnte..

FMW-Redaktion

Es gibt sie ja durchaus häufig, die Crash-Warnungen. Meistens sind es etwas obskure „Analysten“, die faktisch jedoch nur etwas verkaufen wollen und daher Ängste schüren, die mit solchen Warnungen daherkommen. In dieses „Crash-Guru“-Profil aber passt die Citigroup gar nicht, im Gegenteil: die Citi genießt einen hervorragenden Ruf für ihre charttechnischen Analysen – und ist bislang auch noch nicht als Panik-Macher in Erscheinung getreten.

Nun aber hat sich ein Team unter Leitung von Tom Fitzpatrick, der spezialisiert ist auf die Analyse von Chartmustern bei Aktienindizes, den historischen Chart vom Leitindex S&P500 angesehen – und kommt zu dem Schluß: das Muster ähnelt auffallend dem, das bei dem Crash von 1987 (am 07.Oktober) der Fall war. Damals erlitt der Dow Jones mit einem Minus von 22,6% den größten prozentualen Tagesverlust seiner Geschichte – der Crash gilt als „Mutter aller Crashes“ in der neueren Börsengeschichte. Damals blieb das Phänomen sehr kurzfristig, weil der neue Notenbankchef Greenspan alle Hebel in Bewegung setzte, um Schlimmeres zu verhindern – mit Erfolg. Auf diese „Rettung“ konnte Greenspan sein Prestige gründen, er galt als praktisch unfehlbar – zu Unrecht, wie wir heute wissen (und schon damals hätten wissen müssen..).

Wie auch immer: als Fitzpatrick die Ähnlichkeit des Chartmusters erkannte, so der Analyst in einer Note vom letzten Freitag, sei er fast vom Stuhl gefallen. Und in dieser besagten Note führt Fitzpatrick Gründe auf, die für eine Wiederholung eines solchen Crash-Ereignisses sprechen könnten:

– die Sorgen um den Banken-Sektor, vor allem die Deutsche Bank

– die Entwicklung hin zu einem „harten Brexit“ mit ungeahnten Folgewirkungen

– der am stärksten polarisierende Wahlkampf in der jüngeren Geschichte der USA

– die Aussicht, dass die EZB ihre ultralaxe Geldpolitik durch eine Verminderung des QE straffen könnte

– die Frage, wie wirksam die Politik des „Retters“, also der Notenbanken sei – der Zweifel daran werde immer größer

– heftige Bewegungen an den Märkten: Gold mit einem Abverkauf von 90 Dollar in kurzer Zeit, der Pfund Flas-Crash, der starke Anstieg des Ölpreises in sehr kurzer Zeit, eine starke Bewegung bei US-Anleihen. All das kommt schon einmal vor, aber die Häufung solcher Phänomene in einem sehr kurzen Zeitraum sei doch sehr auffällig!

Fitzpatrick sieht nun die zentrale Unterstützung beim S&P500 bei 2119 Punkten – da sind wir noch ein Stück weit weg. Aber es kann bekanntlich an den Märkten recht schnell gehen..



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4 Kommentare

  1. Hmm – hoffentlich liest der DAX auch die Veröffentlichung der Citi. Bis jetzt sieht es eher so aus als ob er sich n Ei drauf brät ;-)

    CG KARLM

  2. Das sind die Gründe, die lt. Herrn Fitzpatrick für einen Crash analog dem damaligen sprechen könnten.

    – die Sorgen um den Banken-Sektor, vor allem die Deutsche Bank
    – die Entwicklung hin zu einem „harten Brexit“ mit ungeahnten Folgewirkungen
    – der am stärksten polarisierende Wahlkampf in der jüngeren Geschichte der USA
    – die Aussicht, dass die EZB ihre ultralaxe Geldpolitik durch eine Verminderung des QE straffen könnte
    – die Frage, wie wirksam die Politik des „Retters“, also der Notenbanken sei – der Zweifel daran werde immer größer
    – heftige Bewegungen an den Märkten

    Und nun nachfolgend die Gründe, die dagegen sprechen, weil sie schon Beachtung finden und bereits eingepreist sind:
    – die Sorgen um den Banken-Sektor, vor allem die Deutsche Bank
    – die Entwicklung hin zu einem „harten Brexit“ mit ungeahnten Folgewirkungen
    – der am stärksten polarisierende Wahlkampf in der jüngeren Geschichte der USA
    – die Aussicht, dass die EZB ihre ultralaxe Geldpolitik durch eine Verminderung des QE straffen könnte
    – die Frage, wie wirksam die Politik des „Retters“, also der Notenbanken sei – der Zweifel daran werde immer größer.

    Der letzte Parameter spricht m.E. weder dafür noch dagegen:
    -heftige Bewegungen an den Märkten
    Übrigens an w e l c h e n Märkten nochmal?
    Gold, Öl? Da haben wir über die letzten 1,5Jahre hinweg schon drastischere Bewegungen gesehen. Pfund-Flash-Crash?
    Meine Güte. Dabei weiß man nichtmal obs nicht ein abgerutscher Tastendruck war.

    Der Crash wird auf jeden Fall kommen – aber die Gründe werden andere sein, als die jetzt im Focus stehenden.

    Und insbesondere an den lieben Karl Müller:
    Ich persönlich hoffe, dass dieser Crash noch 1, 2 Jährchen auf sich warten lässt. Insgeheim aber fürchte ich auch, dass uns so viel Zeit doch nicht mehr bleibt.

    1. Welche Gründe werden es denn Ihrer Meinung nach sein ?

      1. Ich vermute einen schwarzen Schwan aufgrund einer ungünstigen Kombination der oben genannten Gründe. Hinzu kommen könnte eine schlechte Nachricht aus China oder -ja, man glaubt es kaum- auch aus Griechenland. Zeitpunkt: Ende Oktober 2016.

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