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Come on… Jim Cramer trommelt gegen das Ende des Anstiegs in US-Aktien

FMW-Redaktion

Jim Cramer ist als Börsenexperte bei CNBC eine Art Trash-Berichterstatter. Manche würden es mit BILD-Niveau vergleichen (zu der hat jeder seine eigene Meinung). Aber Cramer tritt halt im TV auf, ist laut, wird wahrgenommen, und dann auch noch bei der Nr.1 CNBC. Entscheidend ist nicht ob jemand wie Cramer recht hat, sondern welche Reichweite er erzielt.

Jim Cramer
Jim Cramer. Foto: Tulane Public Relations / Wikipedia (CC BY 2.0)

Gestern berichteten wir über die wahrscheinlich bevorstehende Umschichtung von Institutionellen erstmal weg von US-Aktien und hin zu Gold, was der Branchen-Guru von JP Morgan Marko Kolanovic ankündigte, dem womöglich viele Hedgefonds folgen werden. Auch die Charts lassen auf den ersten Blick vermuten, dass gerade US-Aktien erstmal kräftig überkauft sind bei so schnellen Anstiegen in den letzten Wochen (Dow + 2.000 Punkte in 5 Wochen).

Jim Cramer stemmt sich in seiner Marktschreier-Manier gegen das Ende dieser tollen rasanten Hausse. Viele US-Aktien seien einfach unterbewertet. Er verweist z.B. auf die Caterpillar-Aktie, die letzte Woche eine katastrophale Gewinnwarnung herausgab. Die Aktie hätte eigentlich kräftig einbrechen müssen, tat es aber nicht. Cramer sagte als Argument für den weiteren Anstieg werde eine Shortsqueeze angeführt, aber er verweist auf den generell tiefen Aktienkurs der Firma, der zum Einkaufen einlade, so verstehen wir ihn.

„What if we just said that CAT should never have been as low as it was“.

Cramer erwähnt auch American Airlines, Disney, Wal-Mart und McDonald’s. Solche Aktien hätten ihre aktuellen Kurse nicht verdient. Cramer sieht negative Beinflussungen bei Aktienkursen (in den letzten Monaten) durch die Fed und durch den US-Präsidentschaftswahlkampf. Ohne in Details zu gehen, spricht er recht allgemein: Wenn erstmal der Rauch verzogen sei und das große Bild klar werde, sähe man was solche Aktien wirklich wert seien – ihr Wert liege deutlich über den aktuellen Kursen. Auch regt sich Cramer über Starwood Hotels auf. Die werden jetzt gerade von Marriott aufgekauft für 13,6 Milliarden Dollar nach einem ersten Angebot von 11 Milliarden. Viel zu billig sei Starwood verkauft worden, so Cramer. Schuld hätte letztlich der Aktienmarkt, der die Aktie vorher zu günstig bewertet hätte. Wir meinen: Mr. Cramer, KGV bei 29!

„To me it says that Starwood should never have been so low to begin with. That the stock market was just wrong.“

Cramer´s Grundaussage: Die US-Aktien sind in ihrem großen Rebound der letzten Wochen nicht gestiegen wg. einer Shortsqueeze oder sonstigen Gründen, sondern es habe zu tun mit dem Geschick einzelner Unternehmen und mit ihrer derzeitigen deutlichen Unterbewertung, die immer noch vorhanden sei.

„I think that a lot of this move has to do with the fortunes of individual companies, and how much more their stocks may be worth than where they are currently valued.“

Oft haben auch Marktschreier recht, nicht zwingend was die Inhalte angeht, aber was die Entwicklung der Kurse angeht. Wer wird recht behalten? Die absoluten „Profis“ wie Kolanovic, oder die Marktschreier wie Cramer?



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1 Kommentar

  1. Jim Cramer spielt in seinem Mad Dash die Rolle des unkonventionellen ,etwas
    aufgedrehten Börsenexperten. Der Titel der Sendung hat ja schon viel Selbstironie. Außerdem ist er stets von 2 anderen CNBC Moderatoren begleitet , die seinen
    Enthusiasmus für Aktien einem Faktencheck unterwerfen.Das ist eine Genre von
    Börsenberichterstattung für die ich kein deutsches Pendant kenne.
    Der Mann mit seinem Haarkranz immer im schwarzen Anzug ,nicht im bunten
    Flickenfrack ,mit dem Motto eines begeisterten Anlegers“ Aktie Akrobat schön“
    Ring frei für die nächste Aktienrally .

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