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Da tut sich was am Ölmarkt – erneutes OPEC-Meeting am Mittwoch

Jetzt startet die offizielle Fördermengen-Kürzung der OPEC, wenn man denn der OPEC Glauben schenken will. An diesem Donnerstag den 12. Januar kommen wichtige...

FMW-Redaktion

Jetzt startet die offizielle Fördermengen-Kürzung der OPEC, wenn man denn der OPEC Glauben schenken will. An diesem Donnerstag den 12. Januar kommen wichtige OPEC-Mitglieder aus den Golfstaaten in Abu Dhabi zusammen um genauer zu besprechen, wie denn dieses Mal die Kürzung der Fördermenge auch wirklich überprüft werden kann. Das viel besprochene „Kontrollgremium“ soll hier wohl konkrete Formen annehmen.

Währenddessen gibt es viele interessante Nachrichten vom globalen Ölmarkt. Die Amerikaner interessieren sich wie zu erwarten war nicht eine Sekunde für die Fördermengen-Kürzung. Die Fracker fahren weiter rauf, so kann man die aktuellsten Daten deuten. So ist die Anzahl der aktiven Öl-Bohrstellen in den USA bis letzte Woche um weitere 5 Stück gestiegen auf 529 – dies ist die höchste Zahl seit Dezember 2015. In den letzten Wochen fiel die Steigerungsrate noch deutlicher aus.

Während es aus Libyen in den letzten Tagen mehrere Infos gab, dass man fleißig mehr auf Öl-Tanker verschifft, ist ja auch der Iran von der Förderkürzung ausgenommen. Da passt es ins Bild, dass auch dort die Verkäufe steigen. Aus China und den Philippinen vernimmt man am Ölmarkt deutlich stärkere Nachfrage nach Öl aus dem Iran. Der hat wie man aus gut informierten Kreisen hört, auf Tankern gelagerte Öl-Reserven gut zur Hälfte abverkauft (ca 13 Millionen Barrels). Die Investitionswünsche von Asiaten scheinen im Iran umfangreich zu sein, von daher wird man hier weiter kräftig drauf los fördern.

Anders sieht es in Russland aus. Hier hat man am 30. November versprochen bei der Fördermengen-Kürzung mit an Bord zu sein im Umfang von 300.000 Barrels pro Tag. Man hat nun kurzfristig letzte Woche bereits um 100.000 Barrels pro Tag gekürzt, was aber dem selbst für Russland extrem kalten Wetter geschuldet sein könnte. Der russische Plan sieht vor im 1. Quartal 200.000 Barrels zu kürzen, und den Rest im 2. Quartal. Das dürfte relativ leicht fallen über so einen langen Zeitraum. Man würde dann nach der Kürzung bei 10,95 Millionen Barrels pro Tag ankommen.

Damit würde Russland aber langfristig gesehen auf einem historisch gesehen extrem hohen Niveau verharren. Da verschüttet man wohl nur wenige Tränen. Der Irak hatte ja eigentlich am 30. November zugesagt mit einer Kürzung von 210.000 Barrels pro Tag dabei zu sein. Da stört es rein optisch, wenn man im Augenblick sogar neue Rekordexport-Daten vermeldet. Aber man hat ja noch in den nächsten Monaten Zeit wieder abzubauen!? Saudi-Arabien hat (wir berichteten letzte Woche) angeblich schon auf einen Schlag um 486.000 Barrels pro Tag gekürzt.

Wir können da noch keine einheitliche knallharte Linie erkennen. Wie auch immer, übermorgen werden die Golfstaaten in Abu Dhabi sicher erneut ein starkes Versprechen abgeben, dass es beim Cut von insgesamt 1,8 Millionen Barrels pro Tag bleibt, und das man das mit voller Kraft die Kontrolle durchzieht. Also liebe Öl-Bären: Auf den Mittwoch achten, dort könnten erneute warme Worte der Golfstaaten den Preis wieder mal pushen.



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1 Kommentar

  1. Auf die Fracker ist Verlass. Short-Exposure gewinnt um die 60 USD pro Barrel an Attraktivität.

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