FMW

Dax: Einfach weiter so?

Der Dax hat seit dem Italien-Referendum-Tief nun fast 800 Punkte zugelegt, und das ohne nennensweerte Zwischenkorrektur. Geht das jetzt einfach so weiter?

FMW-Redakion

Der Dax hat seit dem Italien-Referendum-Tief nun fast 800 Punkte zugelegt, und das ohne nennenswerte Zwischenkorrektur. Geht das jetzt einfach so weiter? Eher unwahrscheinlich – aber was ist angesichts der verrückten Märkte derzeit schon wahrscheinlich oder unwahrscheinlich? Wie im Videoausblick beschrieben, sind viele Parameter bereits in historischen Extrembereichen, das kann noch extremer werden – aber die Geschichte zeigt eben auch, dass ein solcher Zustand nicht allzu lange andauern kann.

Die Vorgaben aus Asien sind gemischt bis freundlich – auffallend, dass in China die Erzeugerpreise so stark gestiegen sind wie seit 2011 nicht mehr, die Verbraucherpreise wie seit April nicht mehr. Die inflationären Tendenzen bekommen also auch Rückenwind aus dem Reich der Mitte:

Shanghai Composite +0,54%
CSI300 +0,65%
ChiNext -0,70%
Nikkei +1,21%

Der X-Dax startet in Sichtweite der 11200er-Marke:

dax09-12-16

Das alles ist sehr steil, extrem steil. Beste aller Welten, keine Furcht, alle bullisch, kann nix schief gehen, Trump wird uns erlösen – das ist das derzeitige Motto. Man feiert noch einmal die ganz große Party vor dem ganz großen Kater, der durch den Polit-Dilletanten Trump ausgelöst werden wird. Konfrontation mit China, Protektionismus durch Zölle, totale Verschuldung der USA, massives Anziehen der Inflation, immer verschärftere Kreditbedingungen eben wegen der Inflation – das werden die Dinge sein, mit denen wir uns dann im Jahr 2017 beschäftigen müssen.

Im längeren Zeitfenster ist dem Dax der Ausbruch über die Seitwärtszone mit der oberen Begrenzung 10800/10835 gelungen, das ist natürlich eine Ansage, die man nicht ignorieren kann:

dax09-12-162

Dazu das gestern durch den Maestro verkündete totale QE – und diejenigen, die darüber am lautesten jubeln, weil der Dax ein paar Punkte steigt, sollten sich vielleicht einmal die Frage stellen, was besser ist: kurzes Glück oder langes Unglück, weil auch sie es sind, die die Rechnung dafür werden begleichen müssen! Es ist eine große, nun auch gewissermaßen offizielle Umverteilung von Nord nach Süd im Gange, das Mandat der EZB, „Preisstabilität“ zu sichern, ist endgültig zur Farce verkommen. Ansonsten aber weihnachtet es sehr..

Nächster Widerstand beim Dax ist der Bereich um 11255, jene Oberkante des Abwärtsgaps, die den Abverkauf im Sommer 2015 einleitete (China-Panik). Weiter oben die Zone um 10360/80, dann der Bereich um 11420.
Auf der Unterseite ist der Bereich um 10980/85 im Fokus, darunter der alte, lange unüberwindliche Widerstand bei 10800/10835.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

15 Kommentare

  1. Nicht nur eine Umverteilung, im großen findet seit Jahren eine Enteignung statt.
    Die meisten Mittelständischen Unternehmen im sogenannten Schlaraffenland Deutschland verdienen kein Geld mehr das ist die Realität.
    Die rosarote Brille mit schwarzen Nullen seit den sogenannten Boomjahren sind so lächerlich und ist das Papier nicht wert wo es niedergeschrieben wurde.
    Die Politiker mit ihren fetten Diäten sollten mal nur einen Monat an die Front ob beim Bäcker oder beim Straßenbau dann würden sie sehen warum Deutschland noch funktioniert.
    Die Last für den Mittelstand wird immer größer in die nächsten Monate werden wir Firmenpleiten sehen und die gefälschten Arbeitslosenzahlen schnellen wieder in die Höhe.

  2. ……vor nächster Woche wird sich nicht viel ändern……..die 11.400 sind mittlerweile möglich, wenn die Amis weiter den Markt nach obenziehen…..die FED-Sitzung am 14.12 wird wohl die Märkte nochmals 1.000 Punkte nach obentreiben……ist ja egak was, alles, auch Zinserhöhungen sind gut für die Börse…….wir leben halt in einer Welt der Notenbanken……

    Übrigens Markus Fugmann, was Sie da über die Notenbanken schreiben ist teilweise ziemlich daneben. Eine Notenbank schafft das Geld aus dem Nichts. Wenn sie damit dann Staatsanleihen kauft, wie soll sie denn dann jemals Verluste machen????

    Sie sind doch Historiker und damit Wissenschaftler….warum lesen Sie nicht mal Bücher von Prof. Joseph Huber o. Prof. Richard Werner??? Das dürfte Ihrem Verständnis für unser Geldsystem recht gut tun. Soll keine arrogante Belehrung sein, sondern eine liebe Bitte. Ich bin übrigens mitnichten ein Anhänger der österreichischen Schule. Was der Polleit da von sich gibt, ist genau so ein Unfug, wie der von Prof. Sinn…..sorry…..abgesehen, daß der Polleit und Sinn interessengeleitete Analysen verzapfen…VG

    1. @GN, wir drehen uns da im Kreis, diese Diskussion hatten wir schon. Sie vertreten eine bestimmte Auffassung, was ja völlig ok ist. Was nicht so ok ist dagegen die Tatsache, dass alles außerhalb ihrer Theorie als falsch und lediglich Interessensgeleitet dargestellt wird durch Sie. Dadurch unterbleibt jede sachliche Diskussion, weil alle, die nicht Ihrer Auffassung sind wie Sinn oder Polleit oder eben ich, angeblich lediglich von egoistischen Eigeninteressen getrieben sind. So vernichten Sie faktisch jede Diskussionskultur und outen sich als verbiesterter Ideologie, der sich hobbymäßig mit einer Materie beschäftigt hat und alle anderen Meinungen mit einer gewissen Arroganz als illegitim empfindet. Sie schließen damit Denk-Räume – ich dagegen möchte Denk-Räume öffnen und eine faire Diskussion, bei der die Meinung des Anderen nicht von vornherein illegitim ist!

      1. ……das Sie sich immer so direkt auf den Schlips getreten fühlen……ich habe mir Sinn und Polleit über Jahrzehnte angehört. Ich halte beide für interessensgeleitet, das ist noch vornehm und zurückhaltend……aber ist okay Herr Fugmann, von mir kommen keine Kommentare mehr……VG

        1. @GN, locker bleiben, warum jetzt die Ansage „von mir kommen keine Kommentare mehr“? Also ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten durch Sie..aber andersrum scheint das so zu sein. Ich jedenfalls würde mich freuen, wenn Sie weiter kommentieren, nur vielleicht dabei den apodiktischen Diktus „alle Meinungen ausser meiner sind falsch“ etwas auflockern..

          1. …….ich habe mit keinem einzigen Satz behauptet, daß meine Meinung die Absolute ist. Nur, was Sie über Notenbanken und das Geldsystem verbreiten ist einfach falsch, sorry, ich kann es nicht ändern…..übrigens ist mein „Hobby“, wie Sie es bezeichnen, die Führung meiner privaten Vermögensverwaltung, das Handeln von Aktien u. Derivaten auf eigene Rechnung u. Gefahr, seit 1995. Das sind jetzt 21 Jahre!!! Und in diesen 21 Jahren habe ich einiges gelernt, weil ich auch zugänglich bin für Erkenntnisse, die außerhalb des Mainstreams vermittelt werden……..und siehe da, ich kann von meinem „Hobby“ bist zum heutigen Tage leben……..VG

  3. Mit der EZB-Entscheidung sind alle Großereignisse (Brexit, US-Wahl, Italien-Referendum) durch. Oder sollte man noch die erneute Kandidatur Merkels dazu zählen? Bleibt nur noch die Zinserhöhung der FED, die aber keine Überraschung mehr sein wird.
    Jetzt kommen die besinnlichen Tage und man kann in Ruhe darüber nachdenken, ob der Ausgang der großen Entscheidungen gut für den DAX ist. Ich habe auf jeden Fall gestern meine Shorts, die ich am 2. Dez. verkauft hatte, zurück gekauft.

  4. Ich schicke mal einen Auszug aus der Artikelserie der Geldsystempiraten (Piratenpartei)…sie dürfen über die Piraten denken, wie Sie es wollen, aber es ist die einzige Partei, die sich professionell und seiös mit dem Geldsystem beschäftigt….hier der Auszu´g und der Link zum gesamten Artikel:

    „Bei der EZB könnten, im Falle eines Verlustes, nur die nationalen Zentralbanken sich selbst dazu entschließen (im EZB-Rat), maximal Geld in Höhe ihrer Jahreseinkünfte, aus der Erfüllung der währungspolitischen Aufgaben, an die EZB abzuführen (siehe Satzung EZB Artikel 33). Das heißt, wenn die EZB Verluste macht, haftet kein Steuerzahler dafür. Das gleiche gilt für die Bundesbank. Auch hier gibt es keine Regelungen, die den Staat dazu verpflichten einen Verlust der Bundesbank auszugleichen. Gleichzeitig könnten die Bilanzierungsvorschriften fast beliebig verändert werden, um zum Beispiel Sonderpositionen zu bilden, um keine Verluste zu verbuchen. Dies könnte man zum Beispiel mit den Target2-Salden der Bundesbank machen, falls die Währungsunion aufgelöst werden würde. Tut man dies oder ähnliche Maßnahmen nicht und schreibt der Bundesbank den Verlust durch die (teilweise) Abschreibung der Target2-Salden in die Bilanz, so kann diese in Zukunft keinen Gewinn mehr an den Deutschen Staat ausschütten, bis dieser Verlust ungefähr ausgeglichen ist. Nun ist jedoch die Gewinnweitergabe auch keine primäre Aufgabe der Bundesbank. Wenn man aber darauf besteht, könnte die Bundesbank den deutschen Staatshaushalt auch anders entlasten.“

    http://www.geldsystempiraten.de/wp/populare-irrtumer-der-umgang-mit-den-verlusteb-der-zentralbank/

    1. Ich muß Ihnen im Falle des Geldsystems recht geben,…wenige verstehn es wirklich.
      Schon alleine dass bei der Geldschöpfung durch Kredit der Zins nicht mitgeschöpft wird und so schon alleine für ein Ungleichgewicht sorgt bleibt vielen verschlossen.
      Selbst Dirk Müller,… der sich nun wirklich auskennen sollte berichtete des öfteren darüber, auch öffentlich.
      Gute Bücher darüber findet man bei Prof Franz Hörmann , ein österreichischer Wirtschaftswissenschaftler und außerordentlicher Professor am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen der Wirtschaftsuniversität Wien.
      http://www.franzhoermann.com/uploads/2/0/1/9/20192907/20110810-das_ende_des_geldes.pdf
      Das wäre auch mal interessant für die FMW Redaktion interessant.

      1. …….danke, Franz Hörmann kenne ich, ist zwar auch „nur“ ein Prof. für Rechnungslegung an der Uni Wien und sicher genauso eine Kapazität in der Aufklärung über das Geldsystem, wie der von Ihnen genannte Börsenmakler Dirk Müller o. auch ein NTV-Moderator wie Raimund Brichta. Der sagt privat genau das, was ich hier versuche zu sagen. Er hat darüber auch ein Buch geschrieben, um über das allgemein völlig falsch verstandene, und überaus wichtige Thema Geldsystem, aufzuklären.

        Die von mir hier mehrfach genannten Professoren Joseph Huber u. Richard A. Werner beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit dem Geldsystem……haben aber in den Augen des Historikers Fugmann alle keine Ahnung….

        Wenn ich hier berechtigter Weise die vorsätzlich falsche Darstellung unseres Geldsystems durch Mainstream-Ökonomen wie Sinn u. Polleit kritisiere, wird man in die Ecke eines ökonomischen Analphabeten gestellt. Weil es in den Augen des Herrn Fugmann natürlich nicht sein kann, daß der Bilderberger-Professor Sinn interessengeleitete Analysen unter das Volk bringt…….VG

        1. An Hörmann finde ich die Erklärung der doppelten Buchung in der Bankbilanz bei der Kreditvergabe, quasi Geldschöpfung sehr gut erklärt. Mir will es einfach nicht in den Sinn dass die grundlegende Schöpfung von Geld einfach nicht verstanden wird. Im Grunde sollte das Verständnis für ein Ponzischema doch einfach sein.
          Gib mir die Welt plus 5% des Goldschmied Fabian (Fed) ist doch schon ein Klassiker um sich in diese Thematik einzufinden.
          Joseph Huber u. Richard A. Werner kenn ich noch nicht, zieh ich mir aber mal rein.
          achja, die Jungs Friedrich & Weik hatten es auch schon ganz gut erklärt verständlich für Schlafschafe;-)

    2. „…Nun ist jedoch die Gewinnweitergabe auch keine primäre Aufgabe der Bundesbank.“

      Aber Holla!
      Wenn die Bundesbank jahrelang Milliardengewinne an den Bund abführt – mithin zugunsten des Bundeshaushalts/bürgers- und dann auf einmal nicht mehr, weil sie Verluste schreibt. Und diese Verluste vorträgt und im nächsten Jahr wieder Verluste schreibt und so weiter.
      Und der Bund deshalb viele Jahre auf diese gewohnten Zuflüsse verzichten muss, was ist das dann?

      Mich schmerzt als Privatanleger ein entgangener Gewinn manchmal genauso, wie ein Verlust.
      Und beim Staat ist es ähnlich. Dann muss er halt die Differenz woanders hernehmen oder kürzen oder weniger tilgen.
      Habe ich das richtig verstanden, das behaupten die Piraten? Gut dass die sich nicht digital verstrahlt haben.

  5. Denkt doch alle mal über folgendes nach!
    Wir sprechen von Anlagemärkten wo nur die oberen 5-10% zocken und das große Geld verdienen durch immer noch mehr gedrucktem Fiatmoney.(Anlagenotstand)
    Die anderen 90-95% haben gar nicht die möglichgeit Geld in irgendwelcher Art anzulegen, sie leben von der Hand in den Mund!
    Das System wird kollabieren genau dann wenn genau diese Leute sich nichts mehr zum Essen kaufen können weil das Geld zum Leben nicht mehr reicht und immer mehr an Wert verliert.

  6. Vielleicht ist die schon bei vielen eingepreiste Zinsanhebung in den USA der sogenannte schwarze Schwan. Wer weiß in solchen verrückten Zeiten ist alles möglich.
    Es wird jetzt schon 2 weitere Zinsanhebungen für 2017 in den Raum geworfen.
    Wer der Mathematik mächtig ist kann mal ausrechnen was alleine die USA durch einen minizinsschritt am 15.12.2016 von 0,25% mehr an Zinsen zu zahlen hat.
    Momentane Zinslast im Jahr 2016 ca. 400 Milliarden!! bei einer Verschuldung von 20 Billionen.
    Meiner Meinung nach befinden wir uns im Endspiel und die Elite kauft sich nur Zeit.
    Und keiner bitte darf sich auf den Slips getreten fühlen.
    Ich bin dankbar für jede Meinung nur Beleidigungen helfen uns alle nicht.

    1. Nur zur Erinnerung – ich weiß ja, dass Sie es eigentlich selbst wissen.

      Für die 20 Billionen gibt es Gläubiger. Und die freuen sich.
      Ich weiß nicht, ob sich die Elite mit den höheren Zinseinnahmen nur Zeit kauft. Vielleicht auch andere schöne Dinge.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage