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Dax: Erstmal schwächer

Der Dax eröffnet heute mit einem Abwärtsgap aufgrund der politischen Spannungen nach dem Raketentest Nordkoreas. Bislang hatten die Märkte sich dafür nur wenig interessiert, aber die sehr harschen Reaktionen der USA, Japans und Südkoreas erhöhen das Risiko, dass da bald mehr kommt als verbale Auseinandersetzungen.

FMW-Redaktion

Der Dax eröffnet heute mit einem Abwärtsgap aufgrund der politischen Spannungen nach dem Raketentest Nordkoreas. Bislang hatten die Märkte sich dafür nur wenig interessiert, aber die sehr harschen Reaktionen der USA, Japans und Südkoreas erhöhen das Risiko, dass da bald mehr kommt als verbale Auseinandersetzungen. Dementsprechend die US-Futures tiefer, der Nikkei ebenso – nur die Märkte Chinas führen ein Eigenleben:

Shanghai Composite +0,48%
CSI300 +0,53%
ChiNext +1,79%
Nikkei -0,44%

Der X-Dax mit einem Start unter der 12.000er-Marke:

Unterstützung im Bereich 11970, dann im Bereich der 11900er-Marke, schließlich die Gap-Zone11860 bis 11845. Auf der Oberseite müsste der Dax die 12045 nach oben knacken, um wirklich einen neuen Rally-Impuls zu bekommen – womit wir heute nicht rechnen.

Mit dem schwachen Start und dem Abwärtsgap heute schon fast mehr Bewegung als am vergangenen Freitag, als die Aktienmärkte kaum vom Fleck kamen und die US-Indizes wieder ein für das bisherige Handelsjahr 2017 typisches Muster zeigten mit Anstiegen im Promillebereich. Dabei hatte Janet Yellen am Freitag de facto angekündigt, in knapp zwei Wochen die Zinsen anzuheben – aber der Dollar wurde daraufhin schwächer, die US-Anleiherenditen fielen, den Aktienmärkten war es egal.

Was ist da los? Die US-Anleihemärkte scheinen an zwei Dinge nicht wirklich zu glauben: erstens, dass die Fed die Zinsen in weiteren Schritten anhebt. Und zweitens, dass das passiert, was die Aktienmärkte einpreisen: dass das wundersame Wirtschaftswachstum aufgrund des großen Trumpschen Stimulus wirklich kommt. Die US-Aktienmärkte dagegen sind davon fest überzeugt, daher sind die Profi-Investoren so wenig abgesichert wie seit Jahren nicht mehr, man ist also weitgehend ungehedged. Das bedeutet: sollte etwas nach unten kommen, dann rappelt es gleich heftig, weil den Verlusten dann keine Gewinne aus den Hedgepositionen gegenüber stehen!

Die Risiken sind ja nicht eben gering: da ist die geopolitische Lage nicht nur mit Nordkorea, da ist die instabile Trump-Regierung, da ist dieser fast schon größenwahnsinnige Optimismus, dass alles schon blendend laufen wird, daher die massive Überkauftheit der US-Aktienmärkte. So langsam wird das auch den großen Playern am Markt etwas unheimlich – so empfahl etwa die Citigroup nun am Wochenende, aus dem Aktienmarkt auszusteigen.

Natürlich kann eine solch irrationale Phase wie wir sie derzeit erleben, länger dauern als man glaubt und sich vorstellen kann. Aber irgendwann setzt sich dann doch das Gesetz der Schwerkraft wieder durch..



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1 Kommentar

  1. Solange das Hoch aus 2015 nicht geknackt wurde, interpretiere ich den Anstieg des Dax seit März 2016 dreiteilige Korrektur zur ersten Abwärtsbewegung. Doppeltops sind wundervolle Ausgangspunkte für Bärenmärkte. Anschnallen und geniessen.

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