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Dax: Im Schneckentempo nach oben

Der Dax geht im Schneckentempo nach oben und erreicht auf X-Dax-Basis heute morgen ein neues Allzeithoch - und das trotz überwiegend negativer asiatischer Märkte und schwacher Konjunkturdaten aus China. Was dem deutschen Leitindex heute hilft, ist die gestrige TV-Debatte in Frankreich, bei der Le Pen offenkundig nicht die große Aufholjagd gelungen ist..

FMW-Redaktion

Der Dax geht im Schneckentempo nach oben und erreicht auf X-Dax-Basis heute morgen ein neues Allzeithoch – und das trotz überwiegend negativer asiatischer Märkte und schwacher Konjunkturdaten aus China. Was dem deutschen Leitindex heute hilft, ist die gestrige TV-Debatte in Frankreich, bei der Le Pen offenkundig nicht die große Aufholjagd gelungen ist, wie aus einer Blitzumfrage nach der Debatte hervorgeht (63% fanden Macron überzeugender). Der Sieg von Macron scheint nun fest eingepreist zu sein von den Märkten, ein knappes Ergebnis zugunsten von Macron wäre schon eine negative Überraschung!

Ansonsten bewegt die Märkte vor allem das gestrige Bekenntnis der Fed, wohl schon im Juni die Zinsen erneut anzuheben, die Aussagen der Notenbank waren hawkisher als erwartet (Inflation weiter Richtung Ziel der Fed, schwache US-Daten nur vorübergehend tec.), der Dollar daher stärker, die US-Anleiherenditen höher, die US-Aktienmärkte reagierten mit kleinen Zugewinnen. Ob die Fed mit ihrer optimistischen Einschätzung wirklich recht hat, steht auf einem anderen Blatt – in der Vergangenheit jedenfalls hat sich die Notenbank mit ihren Prognosen nicht eben mit Ruhm bekleckert.

Abzuwarten bleibt aber, wie die Wall Street die gestrigen Aussagen von Facebook verarbeiten wird: das Unternehmen zeigte sich beim conference call skeptisch, was künftige Werbeeinnahmen angeht, nachbörslich fiel Facebook daraufhin um 4%. Die Tesla-Zahlen wiederum sind aus dem Bereich „Fantasie und Hoffnung“, die Aktie von Tesla nachbörslich leicht im Minus.

In der Summe bewegt sich aber auch an den US-Aktienmärkten recht wenig: der Schlußkurs des Leitindex S&P500 bewegt sich in den letzten sieben Handelstagen in einer Spanne von nur sieben Punkten, die Volatilität bleibt auf exrem geringen Niveaus.

Der X-Dax erklimmt nun zunächst einmal neue Höhen:

Nach wie vor lockt der Bereich 12600 Punkte, wo die obere Begrenzung des seit Mitte Februar bestehenden Aufwärtstrend verläuft. Derzeit handelt der Dax schon in Sichtweite dieser Marke, ob ein Macron-Sieg am Sonntag hier noch zsätzlichen Schub verleihen kann. ist eher fraglich. Unterstützung hat der Dax weiter im Bereich des ehemaligen Allzeithochs im Bereich 12390/12400 Punkte, die untere Begrenzung des Aufwärtstrends verläuft nun im Bereich 12230 Punkte.

Nach den vielen Höhepunkten gestern ist heute eher mit einem ruhigen Handel zu rechnen..



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9 Kommentare

  1. „Was dem Dax heute hilft…“

    Oder sind es schlichtweg die bombastischen Unternehmensergebnisse landauf landab?
    Heute z.B. Siemens und Adidas. Gestern Fresenius. Vorgestern…. ich weiß nicht mehr. Alle super.
    Nicht nur im DAX.
    Selbst die Unternehmen, welche gar nicht an der Börse gelistet sind, laufen hervorragend. Die Wirtschaft brummt.

    Eine Jahrhunderthausse – prophezeite Herr Riße.
    Und Recht hat er.

    Ein Hoffnungsschimmer:
    Der Höhepunkt dürfte bereits im Mai oder spätestens im Juni überschritten sein. Dann kommen wir Bären wieder zum Zug.

  2. @Gerd, noch eine Windfahne mehr,seit wann ist Gerd ein Bär???1

  3. rechnet jemand von Euch mit einem Rücksetzer in naher Zukunft? Irgendwie wachsen die Bäume seit November in den Himmel… vor kurzem habe ich noch gelesen, dass man bald mit einer kleinen Korrektur von etwa 10% rechnen könnte, es sieht aber nicht danach aus

  4. @Therapeuth
    Lieber Therapeuth,
    ich kann nicht erwarten, dass jeder Mitleser ständig meine Kommentare verfolgt, die ich seit Monaten abgebe. Erwarte ich auch wirklich nicht.

    Leider (für mich) ist es aber so, dass ich bis zur Unterlippe extrem short bin, angefangen mit kleinen Positionen erstmal schon im Dezember. Nicht nur im DAX, auch bei so Wunderaktien wie Tesla. Warum ich short ging, obwohl ich schon seit langem fest davon überzeugt bin, dass Aktien – außer Tesla – fundamental und unter Renditgesichtspunkten alternativlos sind, will ich nicht zum wiederholten Male ausbreiten. Warum ich immer noch short bin, obwohl ich dem DAX bis Mai/Juni noch das Schnuppern an der 13000 zutraue? Eine psychische Schwäche, Verluste zu realisieren!
    Da bräuchte ich echt einen „Therapeuth“en.

    Aber ich bin so ehrlich – insbesondere zu mir selbst – dass ich nicht die Bullen oder die Hausse als idiotisch oder völlig absurd ansehe. Der einzige in meiner allernächsten Umgebung, der sich idiotisch verhalten hat, bin ich selbst. Dazu muss ich stehen. Was bringt es mir, die fundamentalen Fakten für diesen Kursaufschwung zu leugnen – sie sind da. Was bringt es mir, eventuell andere für meine Fehlentscheidung verantwortlich machen zu wollen? Klar, ab und zu dünkt mir, ich wäre unterbewusst von dieser Seite beeinflusst worden, weil es hier vor Bären nur so wimmelt. Aber was bringt es? Wenn schon mein Geld weg ist, schiebe ich nicht auch noch meine eigene Verantwortlichkeit von mir weg.

    Zum Schluss: In mehreren anderen Kommentaren beschrieb ich, dass und warum ich fürchte, auf Deutschland würde (ab dem IV. Quartal) gehörig Ungemach zukommen. Daher gehe ich davon aus, dass der DAX-Höhepunkt bereits im Mai/Juni überschritten sein wird. Wenn bis dahin keine 13000, dann war es das. Aber bitte, d i e s e r letzte Absatz gibt lediglich meine unmaßgebliche subjektive Sicht wieder.
    Und vorsorglich die Erklärung für die „Ethiker“ unter uns. Ich wünsche mir dieses Ungemach nicht – ich fürchte es. Ich muss leider aufgrund meines Kenntnisstands davon ausgehen, dass es so kommen wird.

    1. @Gerd,
      Tesla wird Ihnen noch viel Freude machen und der Dax auch, mittelfristig (wobei ich gern wissen würde, wieviel Jahre/Monate mit kurz-mittel-und langfristig gemeint sind). Schauen Sie nach Italien,
      da geht eine Riesenbank und die größte Airline pleite, aber die „die EU-Wirtschaft erholt sich“! Das ist absolut bearish.

      1. Müsste man meinen, wenn man normale Maßstäbe ansetzt. Muss aber nicht unbedingt bearish sein.

        Was war in den letzten Jahren nicht alles schon absolut Pleite. In Amerika unzählige kleinere Banken, auch größere wurden mit Staatsgeld versorgt. Ein Riesenversicherer, glaube AIG, genauso. Und was ist?
        Der amerikanische Staat hat sich schon längst wieder von den Dingern verabschiedet – mit Gewinn!
        Und die Unternehmen laufen wieder ganz normal.
        In Deutschland die Hypo Real Estate. Absolut Pleite. Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Giftpapiere in der Bad-Bank abgebaut. Im März wurde gemeldet, dass die Bank wieder Gewinn macht. Evtl sieht der Bund seine Gelder sogar noch mal wieder.
        Oder manche Landesbanken. Die Bayerische z.Bsp musste gerettet werden und erfreut heute wieder mit einem Milliardengewinn.

        1. Ok, aber USA und Deutschland sind nicht Italien. Es tut mir leid um das schöne Land, aber da ist Stillstand, keine Reformen, nichts als Chaos. Es wird halt durchgefüttert von der EU, besser gesagt von Deutschland. Irgendwann setzen sich die „normalen Maßstäbe durch“, leider.

          1. Columbo, war es hinsichtlich TESLA mal wieder Ihr (Bauch)Gefühl?
            Jedenfalls scheinen Ihre Worte an der Nasdaq bereits im Flüsterton Widerhall zu finden.

  5. Lieber Gerd, hinsichtlich Tesla gebrauche ich ausnahmsweise den Verstand: Solange es keine besseren Akkus gibt, wird das E-Auto immer eine Randerscheinung bleiben. Bessere Akkus, da tritt man auf der Stelle, das dauert noch, wie man beim Smartphone schmerzvoll täglich feststellen muß.

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