Devisen

Dax: immer den Blick auf Dollar-Yen haben

FMW-Redaktion

Der Dax und Dollar-Yen laufen weitgehend parallel – der Yen gilt (faktisch zu Unrecht) als sicherer Hafen, und wenn Investoren sichere Häfen suchen, fallen sowohl Dollar-Yen als auch der Dax:

usdjpy und Dax
(Der Dax ist der schwarze Chart, Dollar-Yen orange)

Ein wichtiger Grund für den starken Auftakt auf X-Dax-Basis ist der Anstieg des Dollar-Yen, nachdem Japans Notenbankchef Kuroda heute angedeutet hat, dass die Bank of Japan jederzeit bereit sei, ihr ohnehin massive QE noch weiter auszuweiten. Das schwächt den Yen und sorgt für neuen Risikoappetit, zumal Kuroda darauf hinwies, dass er weitere Zinssenkungen durch China begrüssen würde.

Unterdessen zeigen die Kursentwicklungen im Doppelchart zwischen Dax und Euro-Dollar ein interessantes Phänomen: im Januar fiel der Euro, der Dax stieg, diese Entwicklung wurde nun im August umgekehrt. Aktuell kann der Dax den Euro nach Schließung der Lücke wieder „überholen“, aber der Kampf ist noch nicht entschieden:

dax und eurusd
(Dax schwarz, Euro-Dollar orange)



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6 Kommentare

  1. Wenn der DAX steigt, fließt also Geld in den Euro. Damit sollte der Euro eigentlich gestärkt werden. Welche Kräfte wirken neben dem „allgemeinen“ Euro-Bashing aus eurer Sicht noch?

    1. @Joe, es ist genau umgekehrt: fällt der Dax, steigt der Euro. Der Grund sind carry-trades, die dann aufgelöst werden (sprich man leiht sich praktisch unverzinste Euros um sie dann in höher rentierliche Risiko-assets anzulegen). Herrscht Angst, werden diese Positionen aufgelöst, sodass die Carry-Trader gezwungenermaßen als Euro-Käufer auftreten (Margin Calls!). In den letzten vier Wochen ist die negative Korrelation zwischen Aktienmärkten udn Euro (fallende Aktienmärkte=steigender >Euro und umgelehrt) so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr..

      1. Den Mechanismus sehe ich. Sorry, ich habe den Hintergrund noch nicht verstanden. Wenn ein US-Anleger (hat US$) den DAX kauft und sich dafür Euros leiht, fragt er ja in diesem Moment Euros nach. Warum fällt dann der Euro?

        1. @Joe, das ist schon richtig, aber die Carry-Trades sind vom Volumen her einfach viel größer als das, was ausländische Investoren in den Dax investieren – weil eben der Devisenmarkt sowie die Anleihemärkte ein deutlich höheres Volumen ausweisen..

          1. Danke für die Erläuterung! Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Wechselkurse maßgeblich von den zu erwartenden Zinsdifferenzen (Carry-Trades) bestimmt werden. Und es nur einen geringen Einfluss der Währungs- auf die Aktienmärkte gibt. Wenn man sich bspw. den DAX und EURUSD von 1/12 – 2/13 ansieht, erkennt man, dass sich diese weitestgehend parallel bewegen.

          2. @Joe, das kann man so sagen – der Euro wird geliehen, weil er billig verzinst ist. Daher ist die Welt zunehmend in Euro verschuldet – und wenn Angst am Markt ist, geht der Markt den Weg des größten Schmerzes – und das ist ein steigender Euro – das tut vielen sehr weh, weil ihre Schuldenlast dann mit einer Euro-Aufwertung steigt..

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