Devisen

Dax: jetzt wird es schwierig!

FMW-Redaktion

Das war ein Paukenschlag: die Ölförder-Staaten haben sich in Doha nicht einmal auf einen Minimalkompromiß verständigen können – und das wird die Aktienmärkte zu Wochenbeginn erheblich belasten. Das Signal ist fatal: die Golfstaaten unter Führung Saudi-Arabiens weigern sich, wenigstens aus PR-Gründen eine ohnehin unverbindliche Vereinbarung zu unterschreiben, die sowieso nichts geändert hätte am Öl-Überangebot. Die OPEC als Interessensgemeinschaft ist damit praktisch tot!

In Asien reagieren die Märkte „verschnupft“, vor allem der Nikkei unter Druck mit dem wiedererstarkten Yen (Dollar-Yen zwischenzeitlich wieder unter der 108er-Marke):

Shanghai Composite -1,28%
CSI300 -1,13%
ChiNext -1,86%
Nikkei -3,32%

Der X-Dax eröffnet deutlich tiefer und fällt unter die 10.000er-Marke, nachdem der Index in der Vorwoche bereits am wichtigen 10100er-Widerstand gescheitert war. Damit ist die Rally erste einmal beendet, eine Korrektur dürfte nun anstehen:

Dax180416

Der (X-)Dax hat den Unterstützungsbereich bei 10.000 Punkten durchbrochen und zunächst an der 9910er-Unterstützung halt gemacht. Darunter wartet als Unterstützung die 9980er-Marke (Gap-Oberkante), schließlich die 9800er-Zone (Gap-Unterkante) und dann die alte, wichtige Unterstützung bei 9750 Punkten.

Im längeren Zeitfenster ist erkennbar, dass der Dax punktgenau an den gebrochenen Aufwärtstrend herangelaufen ist, da jedoch scheiterte. Das alles deutet darauf hin, dass die Rally seit Erholung des Ölpreises ab Mitte Februar nun beendet ist – oder zumindest pausiert:

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Nur das Wieder-Schließen des heute gerissenen Gaps bei 10040 Punkten mit dann folgendem Bruch des 10100er-Widerstands würde das bevorzugte Abwärtsszenario hinfällig machen. Die Perspektiven aber sind zunächst deutlich eingetrübt!

Ein Blick auf das Öl (WTI, Mai-Kontrakt) zeigt, dass der Preis über der 42er-Marke ein Doppeltop ausgebildet hat. Mit dem Scheitern von Dohar ist damit der Grund für die Anstiege, die Hoffnung auf Einfrierung oder gar Kürzung der Produktion, obsolet geworden. Öl dürfte nun perspektivisch sogar die Tiefs aus dem Februar unterschreiten – und das wäre auch für die Aktienmärkte fatal. Besonders Junk-Bonds, aber auch die Banken, die über Kredite heftig im Ölsektor involviert sind, dürften nun wieder unter Druck kommen..

Oilus180416



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