Devisen

Dax: nur ein Ausruscher?

War das gestern nur ein Ausrutscher beim Dax? Nachdem der deutschen Leitindex sich abgekoppelt zu haben schien von den US-Märkten, kam gestern der Rückschlag - aber Zahlen der Deutschen Bank geben zum Start Rückenwind..

FMW-Redaktion

War das gestern nur ein Ausrutscher beim Dax? Nachdem der deutschen Leitindex sich abgekoppelt zu haben schien von den US-Märkten, kam gestern der Rückschlag – der Abstand zu den US-Indizes hat sich wieder deutlich verringert. Wir haben also, so könnte man sagen, mit der gestrigen Korrektur beim Dax eine Art „Normalisierung“ gesehen – denn in der Vergangenheut war es immer so, dass der Dax früher oder später zu seinem Herrchen, also dem S&P500, zurück gekehrt ist.

Zunächst ein kurzer Blick auf die asiatischen Märkte, inbesondere der Hang Seng in Hongkong schlecht gelaunt, hier die anderen wichtigen Indizes:

Shanghai Composite -0,48%
CSI300 -0,555
ChiNext -0,39%
Nikkei -0,43%

Was für den Dax aber relevanter ist, sind die heute Morgen veröffentlichten Zahlen der Deutschen Bank. Und die werden positiv aufgenommen, im außerbörslichen Handel die Aktie 4% im Plus. Und das wird dem Dax heute Rückenwind geben. So sieht der X-Dax-Start aus:

dax27-10-16

Unterstützung beim gestrigen Tagestief bei 10630, darunter die 10590. Widerstand jetzt beim gestrigen Erholungshoch nach den Öl-Lagerbeständen bei 10720. Damit der Dax aber wieder auf´s Bullen-Gleis kommt, müsste der Index schon die 10800, besser nach das bisherige Jahreshoch im Bereich 10830 überwinden. Das ist, zumindest für heute, nicht so sehr wahrscheinlich (aber eben auch nicht unmöglich).

Vielleicht sollte man statt „Rückenwind“ (wegen Deutscher Bank) besser sagen: es mildert oder stoppt den Gegenwind! Denn die US-Indizes neigen weiterhin nicht zu Himmelsstürmen, und wenn doch – so wie gestern nach den Öl-Lagerbeständen und dem daraufhin steigenden Ölpreis – dann wird das schnell wieder abverkauft.

Gestern Zahlen von Tesla, die insofern interessant waren, als das Unternehmen einfach einmal seine Bilanzierungsmethode umgestellt hatte – nicht zum Nachteil der dann veröffentlichten Zahlen (ein Schelm, wer Böses dabei denkt!). Aber heute, ja heute wird´s kribbelig: die Zahlen vor allem von Google (Alphabet) und Amazon stehen an, dazu noch das zuletzt schwer gebeutelte Twitter. Also fast alles, was Rang und Namen hat im bisher wenig überzeugenden Tech-Bereich (Facebook-Zahlen stehen auch schon vor der Tür).

Schauen wir einmal auf die Großwetterlage: der Dollar gestern mit einem kleinen Rücksetzer, aber das dürfte nichts an dem übergeordneten Bild der Dollar-Stärke ändern (was Gegegenwind für die US-Aktienmärkte bedeutet). Eine Zinsanhebung im Dezember ist inzwischen eingepreist, nun richtet sich der Blick schon auf die Frage, was danach kommt. Und Trump scheint aufzuholen, in dem eminent wichtigen Bundesstaat Florida liegt er wieder vorne. Und die Wahlen in den USA rücken näher – ein Sieg Trumps würde sicher heftige Vola-Schübe bringen..



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2 Kommentare

  1. Genau das war es, ein Ausrutscher…

    Bei der „Großwetterlage“, sollte man auch auf die „Krisenwährungen“ achten, Herr Fugmann ?

    Tja, und bei den Ami-Wahlen weiß man nie, ein Sieg Trumps würde die Aktienmärkte in den Keller schicken, BUFU und Gold rauf.

    Was machen dann die armen Schweizer mit ihrem CHF ? :D
    – 0,75 % Strafzinsen, EUR-Käufe ohne Ende, der größte Hedgefonds der Welt dürfte dann noch größer werden…

    Ich sage nur : selbst dran schuld, Ihr wollt ja nicht zum „großen Kanton“, die Suppe habt Ihr Schweizer euch selbst eingebrockt, auslöffeln, bitte sehr … :D

    VG
    Marko

  2. Hallo Markus,

    das

    „der Dollar gestern mit einem kleinen Rücksetzer, aber das dürfte nichts an dem übergeordneten Bild der Dollar-Stärke ändern (was Gegegenwind für die US-Aktienmärkte bedeutet). Eine Zinsanhebung im Dezember ist inzwischen eingepreist, nun richtet sich der Blick schon auf die Frage, was danach kommt.“

    sehe ich anders.

    Die mögliche (!) Zinserhöhung im Dezember der FED ist keineswegs jetzt schon eingepreist, die Märkte antizipieren eine Zinserhöhung das stimmt, von der ich übrigens schon im Mai/Juni sprach (protz) :D

    Eine Zinserhöhung dürfte den Märkten gar nix ausmachen, angekündigt, durchgeführt und gut ist. Eben ein weiterer Schritt zurück zur Normalität, die Zinsen weltweit sind seit Lehman viel zu niedrig, die Notenbanken haben ja Ihre QEs durchgeführt, das mit Lehman war schon sehr ,sehr kritisch.

    VG

    Marko

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