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Dax-Schwäche: Die Gründe

Von Michael Leist

Verbrauchervertrauen

Das Misstrauen von Kunden gegenüber Unternehmen steigt kontinuierlich. Die Bankenkrise, Fehlberatung bei Geldanlagen, Lebensmittelskandale, Preisabsprachen unter Herstellern, die Aufdeckung miserabler Produktionsbedingungen, der systematisch aufgezogene Vertrieb von Schrottimmobilien, Rückrufaktionen und dergleichen haben diesen Trend in den vergangenen Jahren verstärkt. Das ist das Ergebnis nahezu aller Studien zum Verbrauchervertrauen- zum Beispiel der GPRA-Vertrauensindex. Dort erhalten selbst die aus Verbrauchersicht vertrauenswürdigsten Branchen wie die Automobilhersteller nur noch rund 40 von 100 möglichen Punkten. Die Verkäufer haben sich somit ihre härteste Währung selbst genommen. Man könnte die aktuelle Situation im Verkauf so beschreiben: Produkte und Dienstleistungen gleichen sich immer stärker an. Die Auswahl wird gleichzeitig immer größer, die Verwirrung und die Verunsicherung der begüterten Kunden durch die allgemeinen Lebensumstände steigt und sie halten sich mit dem Konsum zurück. So ist es im Wirtschaftsmagazin „brand eins“ vom 10.10.2014 zu lesen.

Unsicherheiten über die Entwicklung des Euros belasten zusätzlich. Dabei ist ein stabiler Wertmaßstab des Geldes die Voraussetzung für die Werthaltung von Vermögen, bietet Sicherheit bei Vertragsabschlüssen, die über längere Zeit laufen, und liefert überschaubare und zuverlässige Daten über wirtschaftlichen Entwicklungen und damit Planungssicherheit.

Warenüberangebot

Seit Monaten warnen jedoch Politiker, Notenbanken, die Weltbank und sogar Marion Draghi selbst eindringlich vor den Gefahren einer Deflation. Die Arbeitslosigkeit in Europa sei zudem anhaltend hoch – und das obwohl die jungen Leute viel besser ausgebildet sind als früher. Zusammen mit den neuen Technologien, die zwar die Produktion steigern, jedoch keine neuen Arbeitsplätze schaffen, führt die Überalterung des Westens zu einem Überangebot an Waren! In dieses Bild passt der plötzliche Einbruch in der Produktion. Wie die Nachrichtenagentur „dpa-AFX“ berichtet, brach die deutsche Industrie im August ein. Und es droht sogar ein noch schwerer Einbruch. Der Rückschlag im August sei der schwerste seit der Wirtschaftskrise vor fünf Jahren gewesen, heißt es. Demnach teilte das Statistische Bundesamt mit, die Produktion sei Saison- und arbeitstäglich bereinigt um 4,0 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. „Die Industrieproduktion durchläuft gegenwärtig eine Schwächephase“, hieß es in einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums. Insgesamt sei für das gesamte dritte Quartal mit einer schwachen Produktion zu rechnen.

Super Mario´s Zauberkiste

Die globale Konjunkturerholung hat sich damit einmal mehr als ungleichmäßig und zerbrechlich erwiesen. Um dem entgegenzuwirken, bemüht sich die EZB unter Mario Draghi seit Monaten Geld in den Markt zu pumpen, doch die Vierjahreskredite der EZB zum Niedrigzins von 0,05 Prozent greifen nicht. Statt der 200 Milliarden Euro beanspruchen Banken nur 83 Milliarden zum Stichtag 18. September. Damit zeigt sich, dass die Banken anscheinend nicht genügend Firmen mit gut laufenden Geschäften oder vielversprechenden neuen Ideen finden, die einen Kredit benötigen. Wer Geschäftsbanken also zu Krediten an Firmen verführen will, deren Verkäufe stocken, muss für die womöglich ausbleibenden Zins- und Tilgungszahlungen solcher Firmen selber einspringen. Deshalb kauft die EZB Asset Backed Securities (ABS) von den Banken und entlastet so deren Bilanz. Die Ausweitung der aktuellen monetären Programme hat die Investoren aber längst nicht zufriedengestellt. Denn Draghi hat bisher keine Andeutung gemacht, wann die EZB möglicherweise beginnen könnte, Staatsanleihen zu kaufen. Viele Experten sind unisono der Überzeugung, dass die EZB es ohne den Erwerb von Staatsanleihen nicht schaffen wird, die Inflation endlich anzuheizen. Genau das muss aber gelingen, wollen die hoch verschuldeten Staaten auch weiterhin die Zinsen für ihren Schuldenberg bezahlen können.

Die Euro-Rettung

Die Euro-Rettung der EZB sie daher nur ein Pyrrhussieg gewesen – kurzfristig habe die EZB die Schmerzen zwar gelindert, jedoch den langfristigen Schaden maximiert, schrieb Dr. Daniel Stelter (ehemaliger Berater Boston Consulting Group). Denn billiges Geld helfe nur dann, wenn die potenziellen Schuldner noch über beleihbares Eigentum verfügten und auch bereit seien, dieses Eigentum zu beleihen. In einem Umfeld der Rezession würden Unternehmen dies nicht tun, und private Haushalte würden sich ebenfalls mit neuen Schulden zurückhalten, wenn Arbeitslosigkeit (durch Befristung von Arbeitsverträgen) drohe und die Preissteigerungen gering seien. So Stelter im „manager-magazin“. Einmal mehr zeigt sich die ökonomische Hilflosigkeit von Zentralbanken, denn Sie können potentiellen Kunden von Geschäftsbanken kein Eigentum übertragen, damit diese daraus das Pfand für ihre Schulden nehmen. Beim Kauf von Staatsanleihen (Quantitative Easing kurz QE) kommt das Geld aber beim kleinen Mann auf der Straße auch nicht an. Daher forderten der australische Ökonom Steve Kenn, der Wirtschaftsprofessor Mark Blyth von der Brown Universität, und der Hedgefondsmanager Eric Lonergan die Zentralbanken auf: „Print Less but Transfer More“.

Lösungsansatz (A): „Sollen die Anderen doch Zahlen“

Dabei kann man einer Institution wie der EZB nicht vorwerfen, dass sie alles tut, um sich nicht selbst abzuschaffen. Denn wenn Sie nicht getan hätte was Sie getan hat, dann wäre der Euro und mit ihr die europäische Zentralbank heute Geschichte. Und daher pumpen wir zur Not durch QE erneut Geld nach, in der Hoffnung, dass jemand anderes die Zeche für das schlecht aufgestelltes Haus Europa und unsere Schuldenpolitik bezahlt.
Und das könnte wie folgt funktionieren: Mit der Dominanz, die Dollar und Euro auf die Devisenmärkte ausüben, ist es nämlich möglich, eine Inflation zu exportieren. Denn entweder die anderen Staaten, die ihre Devisen in Euro/Dollar halten nehmen die Abwertung des Euros bzw. die Aufwertung ihrer eigenen Währung hin – dann würde unsere Markposition gestärkt und wir könnten mehr exportieren und wachsen – oder sie drucken ebenfalls Geld und entwerten damit die europäischen Schulden, die in dieser Währung gezeichnet sind.

Problematik des Lösungsansatzes (A):„Fehlende Absatzmärkte, Strukturprobleme und falsche Normative“

Wohin sollen die Exporte aber gehen, wenn die Absatzmärkte durch Kriege (Arabien), Staatspleiten (Argentinien), Handelshemmnisse (Russland), Seuchen (Westafrika) oder eben Rezessionen (Südeuropa, Japan) behindert werden? Aus den Schulden Herauswachsen und Gesundsparen – die Idee dahinter wird ohnehin nur funktionieren, wenn nicht nur die deutsche Wirtschaft wächst. Die anderen europäischen Länder hätten aber ein Struktur- und keine Konjunkturprobleme. „Sie brauchen nicht mehr Geld, sondern Reformen. Nehmen wir einmal Frankreich als Beispiel: Das Land leidet unter hohen Steuern und Lohnkosten, seinen teuren Sozialsystemen und einem starren Arbeitsmarkt. … Diese Probleme wird kein Konjunkturprogramm der Welt lösen.“ So der VWL -Professor Hanno Beck in der Wirtschaftswoche 24.09.2014.

All diese Probleme stehen dabei im unmittelbaren Zusammenhang mit den demographischen Wandel, solange die Politik für die größte Gruppe, nämlich für die Rentner, gemacht wird. Der Aberwitz liegt jedoch bei Politikern und Ökonomen, die Zentralbanken Potenzen zutrauen, die bei Geschäftsbanken fehlen oder von ihnen arglistig zurückgehalten würden. Beide Stufen des Bankensystems sind angewiesen auf Unternehmen, die den Preis für Ihre Geschäftsleistung verteidigen müssen und gleichzeitig für die Umsetzung von Innovationen – durch die Konkurrenz getrieben oder aus eigenen Antrieb kommend – Investitionskredite benötigen. Banken mögen zukunftsfähige Unternehmen erkennen, erschaffen, umbauen und verwalten müssen die sich aber selbst.

„Aber kann man überhaupt erwarten, dass Volkswirtschaften, deren Bevölkerung altern, und deren Konsum eine hohe Sättigung erreicht haben, noch mit Renditen wachsen, wie sie aus der Nachkriegszeit gewohnt waren?“ meint z.B. Pfandbrief in einem Kommentar zum Artikel: „Ökonomen fordern: Überweist jedem EU-Bürger 10.000 Euro!“ auf wallstreet-online. „Wir werden uns an einen neuen Normalzustand gewöhnen müssen, und der heißt Wachstum auf sehr geringen Raten durchsetzt von Rezessionen. Auch Draghi muss das erst lernen, bzw. weiß es vielleicht, aber kann sich der öffentlichen Meinung nicht entziehen … Und da die keynesianischen Fiskalpolitikmaßnahmen daran scheitern, dass der Markt den Ländern nicht jede beliebige Verschuldung erlauben, muss die Notenbank ran.“


Problematik des Lösungsansatzes (A): Monetäre „Zweckentfremdung“ führt zum Crash

Auf der anderen Seite erleben wir, dass Geld, welches bereits in die Wirtschaft gepumpt wurde, in Sachwerte und Vermögenswerte wandert und so eine Vermögenspreisinflation verursacht. Denn bei entsprechend niedriger Rendite auf neu produziertes Sachkapital kann keinesfalls ausgeschlossen werden, dass sich die neu geschaffene Liquidität nicht auch längerfristig in der finanziellen Zirkulation „staut“. Und obwohl die wirtschaftliche Lage in den einzelnen Regionen kaum unterschiedlicher sein könnte, herrscht auf den Aktienmärkten der 10 größten Industrie-Nationen Gleichklang. Die Anleger würden kaum darauf achten, was eine Aktie bzw. eine Börse von einander unterscheidet, schreibt das Wall Street Journal Deutschland. Die könnte sich aber als Gefahr herausstellen, denn das letzte Mal, dass die Aktienmärkte der Industrieländer sich so sehr ähnelten, war Anfang 2008. Wenig später beherrschte die Finanzkrise weltweit die Schlagzeilen. Die im Gefolge der weltweiten Deregulierung der Finanzmärkte zu beobachtende Hypertrophie der Märkte ist also der eigentliche Grund für das inflationsfreie Wachstum der Geldbestände und das Unvermögen der Staaten, ihre Schuldenlast schrumpfen zu lassen. Um diesen Zusammenhang besser zu verstehen, bedarf es eines ökonomischen Vorwissens:

Exkurs zur Quantitätstheorie
(Quelle: Die Quantitätstheorie des Geldes von Thomas Huth, März 2008,
Working Paper Series in Economices No. 79)

Da die gesamte Geldmenge (M) immer von irgend jemanden gehalten werden muss, kann sich die Wirtschaft als Ganzes ihres Geldes nicht entledigen. Erhöht sich die Geldmenge über die gewünschte Geldmenge (L) für Liquidität hinaus, wird der kollektive Versuch unternommen, durch Abstoßung der Geldmenge und Aufstockung der Güterhaltung das gewünschte Kassenhaltungskoeffizient (k) wieder herzustellen. Dabei erhöhen sich die Preise (P) und es entsteht Inflation (+∆P) wenn das Geld sich in der industriellen Zirkulation befindet.
(1) M +∆M > L => kY [P +∆P]

Die Inflation kann aber ausbleiben, wenn das Geld sich statt in der industriellen in der finanziellen Zirkulation staut. (z.B. durch vermehrte Übernahmen durch Unternehmen und/oder vermehrte IPO´s an den Börsen). Bei den postkeynesianischen Geld-Theoretikern steht daher der Charakter des Geldes als ein Vermögensgut im Vordergrund, dessen Eigennutzen vorrangig in seiner Liquidität zu suchen ist. Die Portfolioanalyse betont hierbei den Kapitalcharakter des Geldes. Die Vermögensbildung muss als zweistufige Portfolioentscheidung gesehen werden: neben der Entscheidung des Konsumverzichts, also der Kapitalnachfrage per se tritt die Entscheidung, in welcher Form dieses Vermögen gehalten werden soll.
Wir nennen mit Keynes das in liquider Form gehaltene Vermögen „Spekulationskasse“ (MS) – hierunter fallen auch Aktien – die in der industriellen Zirkulation befindliche Geldmenge hingegen „Transaktionskasse“ (MT) – hauptsächlich Konsum und Industriegüter. Während die Transaktionskasse wesentlich von der Höhe des Einkommens (Y) bestimmt wird, ist die gehaltene Spekulationskasse eine Funktion des Zinses (i). Es wird daher postuliert:
(2) L = M = MT (Y) + MS(i) = kPY

Die Spekulationskasse ist um so höher, je niedriger der Kapitalmarktzins i. Bei gleichbleibender Geldmenge (M) bedeutet das aber, dass mit fallenden Zinssätzen die finanzielle auf Kosten der industriellen Zirkulation aufgestockt wird. Fällt der Kapitalmarktzins auf das Niveau der reinen Liquiditätsprämie des Geldes (den Nutzenertrag der Geldhaltung, ca. 0,05% !?), dann wird die Nachfrage nach Spekulationskasse „absolut“ (auch die „Liquiditätsfalle“ genannt, mit L = MS). Niemand ist dann, so Keynes, noch bereit Anleihen zu erwerben, da der von dem Vermögensbesitzern erwartete Wiederanstieg des Zinssatzes Kursverluste auslösen würde, die vom Zinsertrag der Bonds nicht mehr „gedeckt“ bzw. kompensiert werden könnten. Die tatsächliche Kassenhaltung ist somit das Ergebnis einer Portfolioanpassung im Sinne des relativen Ausgleiches der Renditen der Vermögenanlagealternativen einschließlich des Geldes.

Die Konsequenz der Liquiditätsfalle für die Märkte:
Aus der Umstellung und Erweiterung der Gleichung (2) mit der finanziellen Umlaufgeschwindigkeit (VS) im Sinne der Quantitätstheorie ergibt sich:
L – MT (Y) = MS (i)
<=> (L – MT)VS = MS VS = PW We
Daraus folgt für die Liquiditätsfalle:
L = MS => PWW = MS (VS/e)

Wird die Spekulationskasse (MS) konstant gehalten, so ist der Wert/Preis (PW) des Bestandsvermögens (W) nur noch abhängig vom Verhältnis der finanziellen Umlaufgeschwindigkeit (VS) im Verhältnis zum Umschlagskoeffizienten des Vermögens (e) und umso größer, wenn e gegen Null tendiert, während das Gesamtanlagevermögen maximal zirkuliert. Also eine Finanzblase! Bei steigenden Handelsvolumen in einem Markt müsste daher die Geldmenge erhöht werden, um den Preis stabil zu halten – die Blase nicht platzen zu lassen. Daher hängen die Märkte am Tropf des frischen Geldes der Notenbanken.

Wie auch immer, es wird weiterhin versucht werden in einem globalen Null-Summen-Spiel Rendite zu erzielen, die die realwirtschaftliche Wachstums- und Investitionsdynamik nicht mehr hergibt. Billiges Geld bringt zudem die Gefahr, zu Fehlinvestitionen zu verleiten. So löste das billige Geld erst die Immobilienkrise und daraufhin die Finanzkrise aus. Durch den Versuch der Vergesellschaftung dieser Fehlinvestitionen durch die Staaten wurde die schwelende Euro-Schuldenkrise zusätzlich befeuert. Sollte das derzeitige monetäre Experiment zur Verringerung der Schuldenlast also scheitern, so wird viel Geld vernichtet werden und die Verteilungswirkungen dabei sind kaum kalkulierbar, zudem ist das eine äußerst undemokratische Veranstaltung. Das meint auch Dr. Daniel Stelter im Interview mit der Wirtschaftswoche: „Wenn es uns nicht gelingt, die Schulden vorher im geordneten Maß abzubauen, dann wird es eine deutliche Korrektur der Vermögenswerte geben. Aber nicht, weil die Vermögenswerte ungerechtfertigt hoch sind, sondern weil die Schulden untragbar hoch sind. Vermögen sind nur ein Symptom, Schulden die wahre Ursache.“ Denn: „Schulden können nicht schneller wachsen als das Einkommen. Historisch verschwanden sie noch jedes Mal, wenn sie zuvor aus dem Ruder gelaufen waren. Entweder durch Schuldenschnitte, von denen schon in der Bibel die Rede ist, oder durch Inflation.“

Plan B: Schuldenschnitt und Enteignung

Sollte die Inflation also wie befürchtet nicht kommen, dann haftet der europäische Steuerzahler über die aufgeweichte Geldpolitik, Rettungsschirm und über den Eigenanteil an der EZB, welche die Kreditausfallrisiken nicht nur für die Pleitestatten der EU, sondern nun auch für deren Banken übernimmt. Aber damit nicht genug, denn die vorexerzierte Enteignung der Konten in Zypern, die Sparbuchsteuer in Spanien, und die wohl geplanten negative Zinsen auf Bankguthaben sind allesamt keine guten Vorboten – und sollte sich die Große Koalition abermals hinstellen um zu versichern, dass die Einlagen der Bürger Bestand haben, so ist es fraglich, ob man ihr nochmals glauben wird.

Nach John Locke (engl. Denker im 17.Jahrhundert) sollte ein modernes politisches System aber von dem Vertrauen seiner Bürger in den Staat aufbauen. Der Staat schützt die elementaren Recht der Bürger, ihr Leben, ihre Freiheit und ihr Eigentum, das die Grundlage der Handlungsfähigkeit der Bürger ist. Wenn es funktioniert, dann dürfen die Regierenden gewähren. Vertrauen ist ein Deal!
Die Alternative zum Vertrauen ist hingegen die Festlegung („scheitet der Euro, scheitert Europa“). Man tut so, als ob die Zukunft und ihre Varianten so und nicht anders kommen könnten. Dazu ist es nötig, die gewünschten Inhalte auf Schiene zu bringen. Natürlich schränkt das den Aktionsradius ein. Dafür erkauft man sich das Gefühl, kein Risiko einzugehen – und ist, wenn es schiefgeht, nicht persönlich verantwortlich. Wer aber versucht Komplexität zu kontrollieren, geht pleite oder bleibt stehen – weil jede Verfeinerung der Sache noch mehr Kontrolle nötig machen würde.

Merke: Nicht die komplexe Wissensgesellschaft und ihr Grundanspruch auf Vertrauen stehen also quer zur Moderne, sondern ein mechanistisches Menschenbild, das nahelegt, dass sich alles auf den Verordnungsweg regeln lässt.
Mein Lösungsansatz ist daher: nachhaltig, gewaltfrei und integer leben und dabei auf seine eigene („gottgegebene“) Stärke vertrauen. Dieser Ansatz löst zwar das hier dargelegt Problem nicht auf – zieht sich aber fundmental durch die Gesellschaft. So löst es doch alles!



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