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Dax-Stimmung: Artisten in der Zirkuskuppel – ratlos!

Während die Profis etwas optimistischer geworden sind, sind die Privatanleger nun etwas pessimistischer. Aber in dem Verhalten der jeweiligen Akteure ist doch eine gewisse Ratlosigkeit erkennbar: wo läuft er denn nun hin, der Dax? Nach oben fehlt die Kraft, nach unten der Wille. Oder ist die stark angezogene Volatilität beim Dax schon der Vorbote des Sturms?

FMW-Redaktion

Was tun? Das scheint die Frage zu sein, die sich derzeit die werten Dax-Anleger stellen. Laut jüngster Umfrage der Deutschen Börse herrscht nämlich eine gewisse Ratlosigkeit, was sich insbesondere darin äussert, dass die Lager der Bullen und der Bären bei den Profi-Investoren wie auch bei den Privatinvestoren praktisch gleichauf liegen.

Bei den Profis sind nun 38% bullisch (+3% zur Vorwoche) und 39% bärisch (-4% zur Vorwoche), bei den Privaten sind 40% bullisch (-5% zur Vorwoche) und 40% bärisch (+4% zur Vorwoche). Die Lager der Neutralen wachen bei den Profis wie auch bei den Privaten um jeweils +1% auf nun 23% bzw. 20%.

Während die Profis also etwas optimistischer geworden sind, sind die Privatanleger nun etwas pessimistischer. Aber in dem Verhalten der jeweiligen Akteure ist doch eine gewisse Ratlosigkeit erkennbar: wo läuft er denn nun hin, der Dax? Nach oben fehlt die Kraft, nach unten der Wille. Oder ist die stark angezogene Volatilität beim Dax schon der Vorbote des Sturms?

Joachim Goldberg hält das für gut möglich:

„Im Vergleich zu den vorangegangenen beiden Erhebungen ist der Stimmungswechsel dieses Mal jedoch ausgesprochen moderat ausgefallen. Das lag vermutlich unter anderem auch daran, dass sich die Gruppengröße der zuletzt als ausgesprochen kurzfristig agierenden Marktteilnehmer in diesem Panel deutlich verringert hat und nur noch etwa 3 bis 4 Prozent aller Befragten ausmacht.
Stellt man sich womöglich auf eine vorösterliche Ruhephase ein? Angesichts der Tatsache, dass die implizite Volatilität des DAX, gemessen am VDAX-NEW, auf den höchsten Stand seit Dezember 2016 angezogen hat, könnte man jedoch diese Ruhe schon fast als trügerisch einstufen.

Ein Vergleich mit der ähnlich verlaufenden Entwicklung des Sechs-Monats-Durchschnitts lässt dabei den Schluss zu, dass, bezogen auf die am Jahresanfang noch hoffnungsvollen Zukunftsaussichten für den DAX, während der vergangenen Wochen eine große Ernüchterung eingetreten zu sein scheint. Die Investoren befinden sich demnach nicht im Höhenrausch, auch wenn das Börsenbarometer immer noch nicht allzu weit vom Allzeithoch von vor zwei Jahren notiert. Die heimische Sentiment-technische Gemengelage alleine reicht derzeit also nicht aus, um einen größeren Kurseinbruch loszutreten. Analoges gilt auch für eine entsprechende Aufwärtsbewegung, die sich ohne zusätzliche langfristige Kapitalzuflüsse am bisherigen Allzeithoch orientieren dürfte. Mit anderen Worten: Die Lust der Börsianer, sich in die eine oder andere Richtung größer zu positionieren, ist derzeit eher gering.“

Nix gwiss woaß ma net – sagt der Bajuwar. Aber die geopolitischen Spannungen sind groß, die Aktienmärkte blicken bislang jedoch nur aus dem Augenwinkel auf diese Spannungen. Aber vielleicht wird es ja bald ernst – und Trump attackiert Nordkorea?

Die amerikanischen Privatinvestoren, das zeigt die jüngste AAII-Umfrage, scheinen auch nicht recht zu wissen, wo es lang geht. Das Bullen-Lager legt minimal zu mit +0,7% auf nun 29,0%, die Bären verlieren -2,2%, bleiben aber mit 37,4% nach wie vor das stärkste Lager. Neutral sind 33,6%, ein Plus von 1,6% zur Vorwoche.



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2 Kommentare

  1. Welche Gewinne sich Kleinanleger auf diesem Niveau noch erwarten, ist mir schleierhaft. Wer die letzten Jahre nicht dabei war, ist draußen, heißt, sich’s an der Seitenlinie gemütlich machen.

    1. Sorry „sich“ gehört weg.

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