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Dax-Stimmung: Euphorischer geht es nicht

FMW-Redaktion

Die Stimmung bei den deutschen Investoren war schon euphorisch – und wird nun noch euphorischer. Das zeigt die neueste Umfrage der Deutschen Börse zur Stimmung unter den DAX-Anleger, die nun nahe der Jahreshöchststände notiert. So stieg der Optimismus bei den Institutionellen um 5% auf nun 63%, 5% weniger sind bärisch gestimmt als in der Vorwoche, sodass das Bärenlager sich auf nun 22% reduziert. Damit sind fast dreimal so viele institutionelle Investoren bullisch als bärisch. Und dementsprechend wohl auch die Short-Quote gering, sodass Short-Eindeckungen als Treiber für weiter steigende Kurse wohl kaum in Frage kommen.

Ganz ähnlich ist die Stimmung bei Privatanlegern: hier sind 62% Bullen (und damit 3% mehr als in der Vorwoche), während das Bärenlager sich um weitere 3% auf nun nur noch 19% leert. Bei den Privaten also übersteigt das Verhältnis Bullen-Bären den Faktor 3:1. Damit ist klar, dass von deutschen Investoren wohl kaum in größerem Umfang neue Gelder an den Markt strömen werden, dafür ist die Quote der bereits Investierten wohl schlicht zu hoch. Das bedeutet: Geld aus dem Ausland muß her, damit der Dax weiter steigen kann. Und dazu braucht es wohl die EZB: sollte sie heute andeuten, ihr QE hochzufahren oder zu verlängern, dürften ausländische Investoren sich als Käufer auf den Dax und andere europäische Indizes stürzen angesichts der erwarteten Liquiditätssegnungen. Wenn nicht, wird es aber für den Dax wohl schwer..

Nach wie vor viel weniger Euphorie dagegen in den USA: Laut der neuen AAII-Umfrage hat sich der Antiel der Bullen praktisch nicht verändert und liegt weiter bei knapp 35%, neutral dagegen sind 41,2%. Der Anteil der Bären schrumpfte um 3,1% auf nun 24%. Da in den USA die Shortquote bei US-Aktien so hoch ist wie seit drei jahren nicht mehr (siehe dazu unseren Artikel „Kommt die große US-Rally, weil Shortpositionen eingedeckt werden müssen?“), besteht für die US-Märkte daher deutlich mehr Aufwärtspotential! Allerdings hat der S&P500 gestern den entscheidenden Widerstand bei 2040 Punkten nicht überwinden können – zudem ist die Volatilität (gemessen am VIX) wieder extrem gering..



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3 Kommentare

  1. War das nicht immer so, dass es runterging, wenn alle sehr euphorisch waren?

  2. Von (wirtschaftlicher) Vernunft ist die Entwicklung an den Börsen schon lange nicht mehr getragen. Fast 7 Jahre geht nun schon diese Entwicklung. Unterbrochen von immer kürzer werdenden Phasen der Besinnung. Die Entwicklung seit Anfang diesen Monats ist dafür geradezu das beste Beispiel. Da steigt der DAX um fast 1.000, der DJ um 1.300 Punkte, obwohl es von allen Seiten fast nur negative eigentlich bedenkliche Nachrichten bzw. Ergebnisse hagelt. Und nur in der Hoffnung auf noch mehr Liquidität. Wann erkennt man eigentlich, dass bisher viel Liquidität nichts gebracht hat. Und noch mehr letztlich auch zu keinen grundlegenden Veränderungen führen wird. Aber was will man schon von benebelten Hirnen erwarten. Bekanntlich lässt sich die Dosis nicht unbegrenzt erhöhen. Der letzte Schuss ist oftmals tödlich.

  3. Kostolany sagte einst, das sich am Ende immer die Fundamentaldaten durchsetzen. Nun, das Ende ist noch nicht gekommen. Das wird ein Knall.

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