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Dax-Stimmung: Hauptsache drin..

FMW-Redaktion

Hauptsache man ist drin – das haben sich offenkundig die deutschen Investoren gesagt und sind mit Long-Positionen in den Dax eingestiegen. Dabei hat sich letzterer kaum bewegt, was den Sentiment-Analysten Joachim Goldberg zu einer etwas kuriosen Feststellung über den Grund dieses Optimismus-Schubs kommen läßt:

„Die Gründe für dieses Umdenken liegen auf der Hand. Das Referendum der Briten über ihren Verbleib in der EU am 23. Juni gehört jedenfalls nicht zu den ausschlaggebenden Faktoren. Auch dürften monetäre Gründe für einen Wiedereinstieg in den DAX nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben, denn der deutsche Leitindex hat während des Berichtszeitraums in der Spitze gerade einmal 2 Prozent verloren. Mit anderen Worten: So dürftige Gewinne reichen den Akteuren normalerweise nicht aus, um diese tatsächlich zu realisieren. Aber sie erleichtern schwierige Entscheidungen. Denn seit Bekanntgabe des schwachen US-Arbeitsmarktberichts am vergangenen Freitag ist die Risikofreude bei einigen Marktteilnehmern zurückgekehrt. Zumal in Reaktion auf die Rede der US-Notenbankpräsidentin vom Montagabend die Erwartungen, dass der Offenmarktausschuss Mitte nächster Woche eine Zinserhöhung beschließen wird, praktisch bei Null liegen.“

Aha – keine Veränderung erleichtert also die Entscheidung, logisch! Wie auch immer: vor allem die Privatanleger, in der Vorwoche noch eher skeptisch, sind scharenweise ins Bullen-Lager übergelaufen: 15% wechselten zu den Optimisten, womit nun ihr Anteil bei 52% liegt. Das geht vor allem auf Kosten der Bären, die 10% verlieren auf nun nur noch 26%. Auch das Lager der Neutralen schmälert sich um 5%, nun haben 22% keine dezidierte Meinung zum Dax.

In der Vorwoche waren die Profi-Anleger optimistischer gewesen als die Privaten, was bislang in diesem Jahr sehr selten vorgekommen ist. Das hat sich nun wieder geändert, trotz eines Anstiegs des Bullenlagers um 4% bei den Profis auf nun 48%. Aber auch hier verliert das Bärenlager klar um 8% auf nun nur noch 26% (also genau so viel wie bei den Privatanlegern), neutral sind 22% (-5%).

Damit ist also auch seitens der deutschen Anleger die Besorgnis über einen möglichen Brexit und seine Konsequenzen gleich null. Das ist in den USA etwas anders, wie die neueste AAII Sentiment Survey zeigt: jenseits des Teichs verzeichnen die Unentschlossenen, die seit Monaten dominieren, aber in der letzten Woche leicht verloren hatten zugunsten der Optimisten, wieder Zuläufe mit einem Plus von 3,6% auf 44,3%. Bullen und Bären liegen nun mit 27,8% gleich auf, wobei die Bullen 2,3% verlieren, die Bären dagegen nur 1,2%.



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