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Dax: Turbulenzen durch China

Der Dax gerät in unruhigeres Fahrwasser – Auslöser sind die Turbulenzen an den Märkten in China. So absolvierte der Shanghai Composite eine Tagesrange von 8,5% und schloss mit dem größten Tagesverlust seit August 2009 (-5,4%).

Auslöser der extremen Volatilität ist der Beschluss der Chinesischen Notenbank People´s Bank of China, dass sie für Refinanzierungsgeschäfte von Banken nur noch als Sicherheit hinterlegte Unternhemensanleihen mit dem Rating AAA akzeptieren werde. Damit entzieht sie den Bankenn faktisch Liquidität, weil schlechter geratete Unternehmensanleihen für Banken damit nicht mehr zur Generierung von Liquidität eingesetzt werden können. Die Folge: Abverkäufe bei Unternehmensanleihen schlechterer Bonität (stark steigende Renditen=Risikoprämien), aber auch auch von Bankaktien selbst. Im Gefolge der Abverkäufe an den Aktienmärkten verlor auch der Yuan so stark an Wert wie seit Dezember 2008 nicht mehr.

Dass der Shanghai Composite, der Leitindex der Börse Shanghai, reif für eine Korrektur war, verdeutlichen einige Kennziffern: so lag der Relative Stärke-Index (auf 14-Tagesbasis) bei über 93 und damit so hoch wie bei keinem anderen wichtigen Aktienindex – Werte über 70 gelten bereits als extrem. Gleichzeitig fand die Rally vorwiegend „auf Pump“ statt: 881 Milliarden Yuan betrug zuletzt der sogenannte „Margin Debt“ – damit doppelt so vieel wie noch vor einem Jahr, sage und schreibe 23-mal so viel wie Ende 2011.

Gleichzeitig kamen in 2014 über 100 neue Aktien an den Markt (IPOs), die an ihrem ersten Handelstag um durchschnittlich 43% (!) gestiegen waren. Auch durch diese neuen Unternehmen an den Märkten hat der chinesische Aktienmarkt nach Marktkapitalisierung inzwischen den japanischen Aktienmarkt überholt und ist nun die Nummer zwei (hinter den USA) in der Welt. Dabei haben die Aktienmärkte in China alleine im letzten Monat mehr an Marktkapitalisierung hinzugewonnen als der Aktienmarkt in Singapur an Marktkapitalisierung hat. Nun sind mit Broker-Unternehmen und Banken jene Unternehmen besonders vom heutigen Sell-off betroffen, die im letzten Monat um durchschnittlich 52% (!) gestiegen waren..



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