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Dax: Was braucht es denn noch?

Das könnte jetzt das Muster werden, das die Märkte spielen: alles, was exportlastig ist und vor allem in die USA exportiert, dürfte von den Märkten nun eher gemieden werden. Dagegen dürften auch beim Dax Titel eher gut laufen, die vorwiegend auf den deutschen Binnenmarkt fokusiert sind..

FMW-Redaktion

Da tritt ein neuer US-Präsident an, der mit allen Konventionen brechen will, der alles anders machen will – und was passiert an den Aktienmärkten? Im Grunde: nichts. Das Seitwärtsgeschiebe hält unverändert an, aber wenn man nach Asien blickt, zeigen sich doch einige Grundtendenzen, so etwa in Japan. Dort fallen insbesondere Exportwerte wie Autos, nachdem Trump gestern den Ausstieg der USA aus dem Freihandelsabkommen TPP veranlaßt hat. Dazu in Tokio auch Banken schwach – ebenso wie die US-Banken gestern.

Shanghai Composite +0,18%
CSI300 +0,01%
ChiNext -1,36%
Nikkei -0,53%

Das könnte also jetzt das Muster werden, das die Märkte spielen: alles, was exportlastig ist und vor allem in die USA exportiert, dürfte von den Märkten nun eher gemieden werden. Dagegen dürften auch beim Dax Titel eher gut laufen, die vorwiegend auf den deutschen Binnenmarkt fokussiert sind (etwa Telekom).

Das zweite Motiv ist die Dollar-Schwäche seit Jahresbeginn, die gestern durch die Aussagen des designierten US-Finanzministers Mnuchin neuen Auftrieb erhalten hat durch seine Warnung vor „exzessiver Dollar-Stärke“. Mithin sind nun auch die USA in den Währungskrieg eingetreten, aus dem sich die Obama-Regierung noch weitgehend heraus gehalten hatte. Und das bedeutet: mit der Parität beim Euro-Dollar wird es wohl nichts werden entgegen der Mainstream-Meinung, vielmehr könnte der Euro stärker aufwerten – auch das eine Belastung für deutsche Exportwerte und den exportlastigen Dax insgesamt.

Noch aber sind wir in einer Phase der Narkotisierung, auch der Dax dämmert in einer engen Handelsspanne vor sich hin:

Charttechnisch bleibt also erst einmal alles beim Alten, noch ist kein Ausbruch aus der engen Range in Sicht. Unterstützungen beim Dax in der Zone 11510/30, 11490 und das Verlaufstief 11423. Auf der Oberseite der Bereich 11600/10, 11630, 11650/57 und schließlich das Jahreshoch bei 11694. Erst wenn der Dax die 11700er-Marke nachhaltig überwinden kann, haben die Bullen den Befreiungsschlag geschafft. Derzeit ist aber der Abstand zur Unterseite etwas geringer, schon der Fall unter 11530/10 wäre ein Warnzeichen, dass die Party vielleicht nicht komplett vorbei, aber zumindest erst einmal unterbrochen ist…



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9 Kommentare

  1. „Das Seitwärtsgeschiebe hält unverändert an“
    „Noch aber sind wir in einer Phase der Narkotisierung“

    Früher konnte man wenigsten noch sagen, was nicht steigt, das fällt, aber heute ist ja wieder gar nichts los.
    Wobei, genau wo ichs schreibe kurz vor 10Uhr, sah es mal sekundenlang so aus, als ginge es runter.

  2. Guten Morgen allerseits,
    persönlich bin ich ja der Meinung, dass die Aktienmärkte eine 10%+ -Korrektur dringend nötig haben. Könnte es jedoch sein, dass genau hier der Denkfehler liegt und es gar nicht zu einer größeren Korrektur kommen kann, da die Zentralbanken dieser Welt ihre Wertpapierkäufe noch verstärken (wollen) und somit immer ein Käufer vorhanden ist ?!
    Ein interessanter Artikel auf Zerohedge brachte mich auch dazu, darüber nachzudenken, wie man als Zentralbank mit Hilfe der doch recht großen Schattenbanken Aktienkäufe tätigen kann ohne selbst in Erscheinung zu treten.

    Darüber hinaus stellt sich für mich überhaupt die Frage, ob es nicht rechtswidrig ist als Zentralbank überhaupt an den Aktien- und Anleihenmärkten als Käufer und Verkäufer aufzutreten. Im Grunde genommen ist es ja kriminell, mit aus dem Nichts geschaffenen Geld an den Märkten zu intervenieren. Würden wir alle das machen, z.b. Geld drucken, und damit Aktien kaufen, wären wir schon längst im Gefängnis.

    Ist es also denkbar/möglich, dass sich die Zentralbanken der Schattenbanken bedienen, um die Märkte oben zu halten ?

  3. ….puuh, ist aber langsam auch mal gut mit dem Trump-Haß, das dürfte jetzt auch beim Letzten angekommen sein, daß Trump das personifizierte Unheil, der Satan ist……der Massenmörder Obama, der mit dem Heiligenschein aus Oslo, hatte mit seinen Mörderdrohnen nur gutes über die Welt gebracht….

    1. GN, der Meinung bin ich zwar auch. Aber wollten Sie Ihren Kommentar evtl. unter einen anderen Bericht von FMW setzen? Da gäbe es ja in der Tat so einige, wo das gut reingepasst haben würde.

      1. ……na, wenn nicht jeder zweite Satz hier sich mit dem Thema Trump befassen würde, insbesondere, wenn es nicht marktrelevant ist, würde ich nichts sagen…….einfach mal den Trump-Hate hier etwas zurückfahren…….ich finde die Trump-Rally auch lächerlich, nur, so ist halt Börse, sie ist leider nur selten logisch zu verstehen…und noch mal zu Trump: Trump ist auf jeden Fall unterhaltsamer, als seine Vorgänger und schwer zu berechnen…..VG

        1. @GN, was ist denn derzeit Markt-relevanter als Trump?

          1. Eindeutig Stefan Riße. (Kleiner Scherz, Tschuldigung ?)

          2. ….z. B. der Zerfall der Eurozone……jedenfalls für die europäischen Märkte…….in Sachen Trumo habe ich hier eher den Eindruck, man ist bei SPON….

  4. das passt schon unter jeden artikel. gab es in denn letzten wochen mal einen artikel ohne Trump bashing? dann doch lieber gleich mainstream lesen.

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