Anleihen

Dax: Zeig mal was!

"Zeig mal was" - möchte man dem Dax zurufen! Gestern hatte der Index eigentlich gute Voraussetzungen (starke US-Futures), konnte diese aber nicht nutzen und sackte - statt ein neues Jahreshoch zu erreichen - weiter ab in Richtung 10600 Punkte

FMW-Redaktion

„Zeig mal was“ – möchte man dem Dax zurufen! Gestern hatte der Index eigentlich gute Voraussetzungen (starke US-Futures), konnte diese aber nicht nutzen und sackte – statt ein neues Jahreshoch zu erreichen – weiter ab in Richtung 10600 Punkte. Zwar kam dann die Erholung mit den US-Indizes, aber so recht überzeugend wirkt diese Erholung nicht, sie ist eher „zittrig“ und ohne rechte Dynamik.

Das gilt auch für die Vorgaben aus Asien:

Shanghai Composite +0,11%
CSI300 +0,19%
ChiNext -0,92%
Nikkei +0,01%

Dabei passierte in Asien Bedeutendes: Japans Notenbank wllte eine Coup landen mit dem Angebot an die Banken Japans, ihnen unbegrenzt japanische Staatsanleihen abzukaufen (bis Laufzeit 5 Jahre; Ziel war, die Renditen, die zuletzt stark gestiegen waren, wieder zu senken) – aber niemand wollte verkaufen. Das ist denkwürdig, weil es zeigt, dass der Manipulation einer Notenbank Grenzen gesetzt sind: die Pferde wollten das vorgesetzte Wasser einfach nicht saufen!

Wie auch immer – der Dax tritt nach X-Dax-Eröffnung auf der Stelle:

dax17-11-16

Aufällig ist, dass der Index tiefere Hochs ausgebildet hat, also Stück für Stück „abpumpt“. Wichtig wird nun das gestrige Tagestief bei 10610 Punkten, darunter noch einmal Unterstützungen bei 10590 und 10575.

Nun ein Blick auf die größere Zeiteben, den 4-Stunden-Chart:

dax17-11-162

Und hier deutet sich an, dass der Dax dabei ist oder sein könnte, eine Top-Formation auszubilden – nach dem starken Anstieg im Gefolge des Trump-Schocks ging die Sache einfach zu schnell und zu unkorrigiert nach oben. Von daher wäre es nur logisch, wenn das nicht so weitergehen kann, wenn ein Teil der Strecke wieder rückwärts absolviert wird. Denn die Aktienmärkte haben einfach zu viel Optimismus über Trump eingepreist, darauf hat gestern Carl Icahn hingewiesen – und vorgestern Jeff Gundlach.

Viel zu achten sein wird heute wieder auf die Entwicklung der US-Staatsanleihen und des Dollar – grundsätzlich sollten Gegen-Bewegungen (zum Dollar-Anstieg und zum Anstieg der Renditen) nicht lange anhalten und daher gute Einstiegsgelegenheiten bieten – das gilt auch für die Rally der letzten beiden Tage bei US-Tech-Werten nach deren Abverkauf im Gefolge des Trump-Schocks.

Beim Dax sehen wir das maximale Erholungspotential kurzfristig (heute Vormittag) in der Zone 10700/10710. Ein erneuter Test der 10610er-Marke, also des gestrigen Tiefs, scheint uns dagegen sehr wahrscheinlich..



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

4 Kommentare

  1. War es nicht der liebe Herr Icahn, welcher die Republikanische Wahlparty verlassen hat um für 1 Milliarde Dollar Aktien zu kaufen? Und jetzt herrscht zu viel Optimismus? Das zeigt doch einmal mehr wie der Hase läuft: „Donald, wenn Du die Wahl gewinnst, dann sag das du ne Halbe Billion in Infrastruktur investierst!“ Und wenn alle auf den Zug aufgesprungen sind, sind Icahn & Co die ersten die abspringen…

    1. Sehr starker Kommentar, @Feldmaen!

  2. Hallo Herr Fugmann, die Japan Meldung ist für mich unplausibel bzw. unverständlich. Jeder verkauft, wenn der Preis stimmt !! Z.B. mit einem unlimitierten Angebot. Hat die japanische Notenbank denn ein Limitangebot vorgelegt und wenn ja, wo war das Limit? Bei 0% Rendite? Da muss man den Banken schon mehr hinwerfen….

    1. @idjish, genau das haben sich die Banken wohl auch gedacht!

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage