Devisen

Der Dollar ist stark – aber kaum einer ist bei der Rally dabei. Ganz anders Gold..

FMW-Redaktion

Der Dollar ist derzeit auf einem stetigen Weg nach oben! Am Freitag hatten US-Daten gezeigt, dass sowohl Einkommen als auch Ausgaben der Amerikaner deutlich stärker gestiegen sind als erwartet – eine wichtige Voraussetzung für inflationären Druck. Das alles wurde dann durch den stärker als erwartet gestiegenen PCE-Deflator (der die Inflation nicht anhand eines Warenkorbes mißt und daher tendentiell weniger verzerrend ist) bestätigt. Auch das US-BIP höher als erwartet, allerdings vorwiegend, weil die Lagerbestände nicht wie erwartet gesunken sind. Irgendwann aber müssen die US-Unternehmen aufhören, auf Halde zu produzieren – der absehbare Abbau der Lagerbestände im 2.Quartal wiederum dürfte sich dann belastend im US-BIP niederschlagen.

Wie auch immer: der Dollar legte stark zu in Reaktion auf die US-Daten – und das hat viele Hedgefonds einmal mehr auf dem falschen Fuß erwischt. Daten der CFTC vom späten Freitag Abend zeigen nämlich, dass die Dollar-Long-Positionierung bei den Futures so gering ist wie seit dem Juli 2014 nicht mehr. Alleine in der letzten Woche hat sich die pro-Dollar-Positionierung um 30% reduziert. Dabei sanken die Dollar-Long-Positionen gegenüber allen anderen wichtigen Währungen. Auffällig ist dabei, dass die Long-Positionen auf den australischen Dollar zum US-Dollar so hoch sind wie seit 17 Monaten nicht mehr.

Grund für die geringe Dollar-Positionierung ist einerseits vor allem der Abbau von Euro-Dollar-Shortpositionen. Noch wichtiger aber scheint, dass die Investoren in großem Maßstab ihre Dollar-Positionierung zum Yen gedreht haben: beim Dollar-Yen liegen nun die Yen-Long-Positionierungen so hoch wie seit vier Jahren nicht mehr. Dabei übersteigt die Yen-Long-Positionierung die Shorts mit einem Faktor mehr als 2 – sprich man geht nicht mehr wie in den letzten Jahren davon aus, dass der Yen immer schwächer wird. Sollte sich diese Ansicht als richtig erweisen, wäre das für die Märkte negativ, denn die Aktienmärkte fürchten Yen-Stäke mehr als der Teufel das Weihwasser! Der Grund ist einfach: viele Investoren haben sich unverzinste Yen geliehen und in Risikoassets wie Aktien investiert, in der Hoffnung auf steigende Aktienmärkte und einen fallenden Yen, der dann die reale Verschuldung verringern würde. Es ist bekanntlich anders gekommen, und das löst Streß aus an den Aktienmärkten.

Gekauft haben die Investoren dagegen Gold – hier liegen die Long-Positionen mit einem Faktor über 5 über den Shortpositionen, was eine absehbare Korrektur wahrscheinlich macht. Beim US-Öl WTI wurden in großem Umfang Short-Positionen abgebaut, sodass nun 286.000 Long-Kontrakten 176.000 Short-Kontrakte gegenüber stehen.



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