Allgemein

Der Spiegel spricht von Putsch-Gerüchten, Varoufakis nimmt es locker

Von Claudio Kummerfeld

Der „Spiegel“ titel mit „Putsch-Gerüchte“ und bezieht sich dabei auf einen angeblichen (bereits zurückliegenden) Plan der griechischen Regierung heimlich (anders ginge es auch gar nicht) eine Umstellung auf die Drachme vorzubereiten. Würde man das nicht heimlich planen, wäre inzwischen kein einziger Euro mehr auf den Bankkonten – die Bürger hätten alles leergeräumt.

Der Spiegel beruft sich auf die angesehene griechische Zeitung „ekathimerini„, die von diesem Plan berichtet. Angeblich wollten sich Syriza-Mitglieder in die Systeme der Steuerbehörde hacken (?) um ein paralleles Bankensystem aufzubauen. Hätte man sich da nicht in das System der Notenbank hacken müssen? Laut dieser Quelle bestreitet Yanis Varoufakis die grundsätzliche Planung bzgl. einer neuen Währung nicht. Er nimmt die ganze Sache aber relativ locker, hier sein Tweet

Da muss man sich in der Tat fragen, worin der Sinn bestanden haben soll Steuerdaten zu hacken, wenn man ein paralleles Bankensystem + Währung einführen will…

Auch erwähnt wird ein Gerücht man hätte notfalls den Chef der griechischen Notenbank verhaften wollen, wenn sich dieser geweigert hätte die Bank aus dem Eurosystem zu lösen. Nur so hätte man nämlich die heimischen Banken unter „eigene“ Kontrolle gebracht, und nur mit einer von der EZB unabhängigen Notenbank hätte man in einer Nacht- und Nebenaktion das alles durchziehen können. Der griechische Notenbankchef gilt aus unabhängig von der Regierung, und lässt sich auch nicht fremdsteuern. Er ist als Teil des Eurosystems (EZB) sowieso eher Mario Draghi verpflichtet als dem griechischen Staat. Von daher hätte man ihn „aus dem Weg räumen müssen“, wenn der griechische Staat sich hätte der Notenbank bemächtigen wollen. Aber Verhaftung, Putsch… Varoufakis macht auf harmlos. Ob was dran ist, wie will man das letztlich nachprüfen.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Es geht nur darum, ihn als Kriminellen mit in die gleiche Schublade zu packen – wie dreist und töricht man dabei vorgeht, ist der Presse vollkommen gleichgültig. Da die Argumente ja immer dumm-dreister werden, kann man davon ausgehen, daß denen langsam die Luft ausgeht. Sehr gut.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage