FMW-Redaktion
Dieser Chart zeigt es mehr als überdeutlich. Die Deutsche Bank ist wohl diejenige Finanzinstitution, die am meisten von einem Brexit negativ betroffen wäre – so ist sich die Finanzcommunity im Großen und Ganzen einig. Das Investmentbanking, welches in London angesiedelt ist, war schon unter den Vorgängern von John Cryan quasi die eigentlich gefühlte Schaltzentrale der Bank, während das (langweilige) Filialgeschäft in Deutschland immer irgendwie störte. Jetzt aber wo der Brexit möglicherweise vor der Tür steht, droht dieser schöne Traum zu platzen wie eine Seifenblase. Teile oder vielleicht große Teile des Investmentbankings müssten nach Frankfurt übersiedeln, und um Gottes Willen, die Banker müssten ja mit umziehen in die vom Flair her eher tote Stadt Frankfurt, wenn man es mit London vergleicht.
Wie abhängig die Deutsche Bank-Aktie als Ganzes derzeit gefühlt von der Brexit-Abstimmung ist, zeigt dieser Chart überdeutlich. Er zeigt den Verlauf der Deutsche Bank-Aktie in den letzten 7 Handelstagen im direkten Vergleich zum Währungspaar „Britisches Pfund vs. US-Dollar“ (GBPUSD). Das ist das Hauptwährungspaar für UK. Steigt das Pfund gegen den Dollar, ist das eindeutig ein Zeichen für Bremain, also den Verbleib UK´s in der EU. Seit kurzem ist die Simmung ja wieder positiv, dass es doch noch klappt mit dem Verbleib, daher steigt GBPUSD (auch Kabel genannt). Exakt parallel dazu steigt die Deutsche Bank-Aktie – noch paralleler könnte der Kurs gar nicht verlaufen. Also – die Deutsche ist zumindest börsentechnisch momentan voll ausgeliefert gegenüber dem britischen Wähler. Wer hätte das mal gedacht!
Die Deutsche Bank-Aktie (orange) gegen das Währungspaar GBPUSD (schwarz) im Verlauf der letzten 7 Handelstage.
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