Aktien

Deutsche Bank gibt 300 Mio Kreditlinie für Tesla: Da haben sich zwei „Gewinner“ gefunden!

Nein, das ist kein fünf Monate verspäteter Aprilscherz. Die Deutsche Bank, die doch eigentlich gerade jetzt darauf bedacht sein müsste an allen Ecken und Enden Risiken abzubauen, und den Eindruck von Seriosität...

FMW-Redaktion

Nein, das ist kein fünf Monate verspäteter Aprilscherz. Die Deutsche Bank, die doch eigentlich gerade jetzt darauf bedacht sein müsste an allen Ecken und Enden Risiken abzubauen, und den Eindruck von Seriosität zu erwecken, scheint doch allen Ernstes nichts aus den Erfahrungen der letzten Jahre gelernt zu haben. Man gewährt dem Elektroauto-Hersteller Tesla eine bis 2018 gültige Kreditlinie in Höhe von 300 Millionen US-Dollar. Das geht aus einer Veröffentlichung von Tesla gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC hervor.

Das mit dem „Gewinner“ in der Schlagzeile war natürlich ironisch gemeint. Die Deutsche Bank ist nicht gerade erfolgsverwöhnt in letzter Zeit (nett formuliert). Tesla geht es genauso. Man produziert nur Verluste. Alleine im ersten Halbjahr 2016 hat man 611 Millionen Euro verbrannt. Da können 300 Millionen Dollar, die Tesla zweifelsohne zügig in Anspruch nehmen dürfte, nur ein Tropfen auf den ziemlich heißen Stein sein. Hätte die Deutsche Bank es nicht mal mit solventeren Kreditnehmern versuchen können? Wenigstens mal vorübergehend, solange das Image der Bank nicht so toll ist? Aber nein, es musste Tesla sein.

Tesla will die Kreditlinie für sein Auto-Leasingprogramm verwenden, womit man die Unternehmensfinanzen stabilisieren wolle. Durch diese Kreditlinie könne Tesla laut Aussage gegenüber der SEC seine eigenen Kapitalanforderungen für das eigene Leasingprogramm reduzieren. Dadurch benötige man demnächst wohl auch weniger Kapital vom freien Markt, so Tesla. Gemeint sind damit vorauszusehende Bemühungen von Tesla frisches Geld über Anleihen oder Aktien einzuwerben. Im August ließ Tesla verlauten man habe Ende Juni insgesamt 3,25 Milliarden Dollar Cash zur Verfügung gehabt (als Cash oder als Kreditlinie). Das hört sich viel an, aber der Bau der Batterie-Gigafactory verschlingt Geld, die Einführung des Modell 3 verschlingt Geld. Außerdem hat man im Juli 678 Millionen Dollar an Anleihegläubiger zurückgezahlt, und im aktuellen Quaratl folgen weitere 422 Millionen Dollar.

Hinzu kommt, dass man sich mit der kurz bevorstehenden Übernahme von Solarcity ein Unternehmen ins Haus holt, dass die Schuldenlast von Tesla weiter erhöht. Beide Firmen haben dann insgesamt 5,4 Milliarden Dollar Schulden. Dass Tesla-Chef Elon Musk derzeit wohl jede Menge gute Stimmung braucht um demnächst von Investoren neues Geld einwerben zu können, hatten wir gestern schon gezeigt. Und die Deutsche Bank? Man kann den Damen und Herren nur viel Glück wünschen bei ihrer weiterhin seriösen Geschäftspolitik… hätte es nicht bessere Schuldner gegeben um sein Geld irgendwo unterzubringen? Man scheint nichts gelernt zu haben, denn Tesla ist ein verdammt hohes Risiko für Gläubiger.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage