FMW-Redaktion
Die Inflation in Deutschland ist gemäß des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf Jahresbasis im Oktober um 0,7% gestiegen. Der HVPI ist für die EZB und für Eurostat der Gradmesser für die Berechnung der europaweiten Inflation, daher beziehen wir uns immer hauptsächlich auf diese Zahl! Die „normale“ für Deutschland ausgewiesene Inflationsrate liegt bei +0,8%. Da Deutschland der größte Markt in der Eurozone ist, kann man tendenziell schon jetzt sagen: Es geht wieder ein wenig aufwärts in die richtige Richtung von +2% Inflation Herr Draghi! Noch ein Jahr, und wir sind am Ziel!
Entscheidend für Preisanstiege wie auch in den letzten Monaten: Der Anstieg bei den Wohnungsmieten! Gleichzeitig dämpfen die Energiepreise immer noch die Gesamtentwicklung. Zitat Statistisches Bundesamt von heute:
„Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von Oktober 2015 bis Oktober 2016 um 0,4 %. Neben einigen Nahrungsmitteln verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise auch pharmazeutische Erzeugnisse (+ 2,3 %), Tabakwaren (+ 3,1 %) sowie Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,0 %). Billiger wurden neben der Energie (− 1,4 %) unter anderem Geräte der Unterhaltungselektronik (− 3,4 %). Im Vergleich zum moderaten Preisanstieg bei den Waren erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen gegenüber dem Vorjahr mit + 1,3 % deutlicher. Entscheidend für diese Entwicklung war die Erhöhung bei den Nettokaltmieten (+ 1,4 % gegenüber Oktober 2015), da private Haushalte etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Noch deutlicher verteuerten sich binnen Jahresfrist unter anderem Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 4,4 %) und Versicherungsdienstleistungen (+ 3,1 %). Verbraucherfreundlich war die Preisentwicklung hingegen bei Pauschalreisen (− 1,6 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (− 1,4 %).“
In der folgenden Übersicht hat das Statistische Bundesamt die Energiepreise (-1,4% auf Jahresbasis und +1,5% auf Monatsbasis) einfach gleich ganz weggelassen.
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Hier ist die Energie dann aber enthalten:
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Hier die größten prozentualen Ausschläge nach oben und unten:
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Hier einige langfristige Preisentwicklungen (zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken):
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Würde mich ja mal interessieren, wie die Experten die Mietsteigerung
von 1,4% berechnen wollen.
Zum einen kommt mir der Anstieg lächerlich gering vor, im Vergleich mit dem, was ich lese und höre.
Da gibts nicht nur Steigerungen von 1,4% sondern von 14% und bei Neumietverträgen noch viel größere.
Andererseits gibts auch Mietparteien oder Regionen, wo die Mieten konstant geblieben sind.
Und des weiteren sind da ja rund 40%-50% der Bürger, die im Eigentum wohnen und von vornherein keine Mietsteigerung miterleben.
Da „richtig“ zu gewichten, dürfte nicht einfach sein und sowas nachzuprüfen noch viel schwieriger.